🇨🇷 Costa Rica 🇨🇷

Hallo zusammen,

heute habe ich wieder einmal ein kleines Update zu meinem Auslandsjahr für euch. Meine Gasteltern und ich nutzten nämlich das lange „Memorial Day“ Wochenende um einen Abstecher ins sonnige Costa Rica zu machen. Dieses Mal gibt’s das Ganze auch ohne besorgniserregenden Titel, dafür mit allerhand kuriosen Ereignissen. Versprochen. Hinweis: Ich fand diesen Beitrag bei meinen Entwürfen und habe mich dazu entschieden diesen Post nun doch zu veröffentlichen, obwohl mein Auslandsjahr bereits zu Ende ist.

Dass wir das Memorial Day Wochenende nutzen um noch ein letztes Mal gemeinsam wegzufahren stand eigentlich seit Langem fest, somit blieb nur die Frage wohin. Da das Wetter in Sitka (wieder) Schmuddelwetter gleichte, entschieden wir, dass es ins Warme gehen soll.  Genauer nach Liberia, Costa Rica. Knapp zwei Monate nachdem ich mir die Erlaubnis meiner Austauschorganisation Cultural Vistas eingeholt hatte ging es auch schon los.

 


Flug nach Costa Rica

 

Unsere Reiseroute sah unteranderem Zwischenstopps in Juneau, Seattle und Los Angeles vor. Der Zwischenstopp in Seattle war ein Übernachtstopp und nur knapp 6 Stunden, daher wollten wir am Flughafen zu schlafen. So viel zur Theorie. Wie man bekanntlich weiß ist der beste Plan beim ersten Feindkontakt schon gescheitert, leider war dies auch hier der Fall. Nachdem ich nach einer längeren Suche halbwegs brauchbare Sitzbank gefunden habe, gesellte sich Ahmed samt seinem Industriestaubsauger zu mir. Das rhythmische Sauggeräusch empfand ich irgendwann schon fast als meditativ. Schlaf konnte ich trotzdem keinen finden, denn leider war da dann auch noch Donald Trump. Denn in der selben Nacht lief noch eine CNN-Sondersendung zu Donald Trumps Teilerfolg auf dem Weg zum nächsten Präsidenten. CNN “the world’s news leader«, dass auch gerne Mal die komplexen Zustände der Welt im Sensationsjournalismusformat präsentiert, ließ es sich nicht nehmen  den Satz „Let’s make American great again“ gefühlt 235-mal in dieser Nacht zu wiederholen. Einfach herrlich. Nach 4 Stunden Wachkoma war ich dann froh endlich in Richtung Los Angeles aufzubrechen.

21 Geburtstag

Meinen 21 Geburtstag und meine damit verbundende amerikanische Volljährigkeit feierten wir stillsicher mit Sangria und Dosenbier namens „Bavaria“. Bei dem Namen bekam ich fast Heimatgefühle. Wirklich ‚boirisch‘ war daran gar nichts,  aber was soll es.  Es fühlt sich gut an, dass ich mich nun endlich in die Untiefen der amerikanischen Likör Läden aufmachen und noch einige „Craft Beers“ probieren kann.

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Schnorcheln

Eines meiner persönlichen Highlights waren jedoch unsere beiden Schnorcheltrips. Obwohl Costa Rica eher für surfen als schnorcheln berühmt ist, gibt es unter Wasser dennoch einiges zu entdecken.  Wir sahen unter anderem Wasserschildkröten, Kugelfische, Hummer, Seeanemonen, Doktorfische, Sardinen und Red Snapper.  Während wir umherschnorchelten, ging unser „Einer“  Kapitän mit einer Harpune bewaffnet auf Mittagessenjagd.  Denn der Deal war,  dass wir alle Fische die unser Kapitän jagte,  in gegrillter Form zurück bekommen. Nach knapp drei Stunden auf dem Wasser kamen wir zurück an Land, wo wir die Sardinen und Red Snapper,  die kurzzuvor noch an uns vorbeigeschwommen sind,  in gegrillter Form genossen. Zwar etwas traurig für die Fische, lecker waren sie trotzdem.

Grenada, Managua Nicaragua

Wir entschieden uns einen Tagesausflug nach Grenada und Managua zu unternehmen. Gesagt getan. Früh morgens wurden wir an unserem Hotel mit einem Kleinbus abgeholt um dann nach knapp 60 Minuten AchterbahnÜberlandfahrt in unseren eigentlichen Reisebus umzusteigen. Zuvor musste aber noch jeder die Kosten für die Tour bezahlen. Dabei zeigte sich es hängt alles vom Gusto des Mittelmanns und den eigenen Verhandlungkünsten ab. Viele unserer Mitreisenden zahlten bis zu 40 Prozent mehr als wir. Echt verrückt. Meine Methode,  einen Preis -der nur ein Drittel des ursprünglichen Preises beträgt- zu nennen um sich dann auf die Hälfte zu einigen, hatte sich dabei mehrfach bewehrt.

Ein kleine Pointe von unserer Tour: Der Bus hält mitten im Nirgendwo und Soldaten mit sowjetischen Vorkriegswaffen kommen an Board. Unser Tourguide brüllte noch schnell ins Lautsprechersystem wir sollen uns nichts denken. A-ha, sehr beruhigend. Nachdem die Soldaten zwei kostenlose Wasser erschnorrt haben, gingen sie auch wieder von Board und es war Zeit für eine Toiletten Erlebnis der besonderen Art. Keine Sorge es wird nicht ekelig nur kurios. Die Frau am Eingang zeigte hastig auf ihre Box, die aussah wie eine Ration der Welthungerhilfe, sie wollte mir klar machen diese Toilette kostet Geld. Kein Problem ich bin ja liquide. Ms. Proper akzeptierte nämlich Dollar, die Währung Costa Rica’s sowie die Währung Nicaraguas oder Western Union. Nachdem ich ihren Sandfair-Mondpreis bezahlte, drückte sie mir noch genau ein Blatt Toilettenpapier in die Hand. Unwillkürlich musste ich mich an die legendäre “Frauentausch“ Sendung erinnern. Irgendwie schaute ich so verblüfft drein, dass Ms. Proper so gnädig war und mir sogar noch ein Zweites reichte. Toll. Auch innerhalb der letzten Bastion der Sauberkeit gab es einiges zum staunen, so gab es zwar Wasser-Amaturen leider waren die nicht angeschlossen. Stattdessen stand eine große Wassertonne samt Schöpfkelle bereit.

Neben mir im Bus sitzt eine junge Frau aus Texas.  Iryna ist 33 und kam aus der Ukraine um ihren amerikanischen Traum zu leben.  Sie erzählte mir Geschichten davon wie es ist in die USA auszuwandern, aus was man in der Ukraine alles Vodka braut (das war so einiges 😉 ), sowie vieles andere.

Endlich in Grenada angekommen, dass auch Drehort für Fluch der Karibik diente, ging es dann in einer romantischen Pferdekutsche auf Entdeckungstour. Wir machten während unseres Ausritts einen Stopp in einer Schokoladen-Schnapps- und einer Zigarren Manufaktur. Nach jeweils 3 Minuten Vortrag ging es dann zum wichtigsten Teil, der Verkostung, über. Hier noch einige Bilder, die in Grenada und Umgebung entstanden sind:

Mittlerweile befanden wir uns auf dem Rückweg und warten wiedermal Mitten im Nirgendwo, bis sich der Bus vor uns bewegte. Doch dann, das leise Summen des Motors fing wieder an und beruhigte meine aufgepeitschten Nerven wie ein Wiegenlied. Nachdem wir dann noch die Weiterfahrt, mit einem Minibusfahrer, der an Sekundenschlaf leidete überstanden haben, fiel ich todmüde ins Bett.

ESSEN in Costa Rica

 Vom Essen her war Costa Rica sehr speziell, denn im Prinzip gibt es nur ein Essen, dass man sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen isst. Der riesengroße Unterschied zwischen den beiden Gerichten ist jedoch, dass die dazu gereichten Bohnen einmal als Brei und das andere Mal im Ganzen serviert werden. Einmal entschied ich mich für Thunfischfilet mit Bohnen (Ganz), Salat und Reis. Was soll ich sagen: Es war mit Abstand das beste Thunfischfilet, das ich jemals gegessen habe.

 

Rückflug aus Costa Rica

Eigentlich bin ich ja kein allzu großer Fan von volkstümlichen Aufführungen für Touristen, bei denen sich selbst die Darsteller nicht genau wissen, warum sie es machen. Trotzdem wollte ich noch ein letztes Mal ein den costa rikanischen Panflötencovern von John Lennons „Imagine“ lauschen, stattdessen höre ich jedoch die Gruppe „Alice in Chains“ aus dem iPhone meines Nachbars. Als er dann auch noch sein MIDI Keyboard herausholte und dies auf meinen Oberschenkel ausklappte und endlose, unharmonische Tonfolgen darauf einhämmerte, wünschte ich mir fast wieder die Opern Stimme von Alice in Chains zurück. Rechts neben mir sitzt der Menschgewordene ‚American Dad‘ .  Er war der Typ Reisender, die eigentlich viel zu gut für die Economy Class ist,  dies lies er auch lauthals jeden wissen.  Seinen Sitzplatz-Herrschaftsanspruch markierte er  gekonnt mit seiner voll aufgefalteten Financial Times.  Eingeklemmt auf dem Mittelsitz zwischen MIDI Keyboard und einem Pfund Buchstaben überlegte ich mir ob es für diese Position wohl einen Yoga Namen gibt. Wie wäre es mit: Der sterbende Kranich?

Am 1. Juni kurz nach Mittag waren wir dann auch wieder in Sitka, wo es für mich nach der Ankunft auch schon wieder in die Arbeit ging. Meine werten Arbeitskollegen hatten dankbarerweise auch schon einige Willkommensaufgaben für mich aufgehoben.

So viel muss für heute reichen,

Grüße aus Gdansk,

Alex

PS: Wie immer würde ich mich über euren Kommentar sehr freuen!

Veröffentlicht von

Alexander Bilz

Mein Name ist Alexander Bilz, ursprünlich komme ich aus der Nähe von Augsburg, jedoch werde ich im Rahmen des 32. Parlamentarischen Panteschafts Programms ein Jahr in den USA verbringen. Meine zahlreichen, kuriosen und nützlichen Geschichten teile ich hier auf diesem Blog.

4 Gedanken zu „🇨🇷 Costa Rica 🇨🇷“

  1. Alex – thanks for posting. I’m getting a better sense of your humor. 🙂 Sounds like a great experience. I’m amazed you got to see so many things on your trip. Pictures were fantastic again. 🙂

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