Schon jetzt unvergesslich …

Am Dienstag, den 4. August 2015 war für meine Familie und mich frühes Aufstehen angesagt.

In der Nacht von Montag auf Dienstag klingelte der Wecker bereits um 2 Uhr morgens, denn auf den Beginn meiner großen Reise musste ich nur noch ein paar Stunden warten. Zusammen mit meiner Familie machte ich mich auf den Weg nach Frankfurt , von da aus sollte der Flieger um 10:50 abheben. Wir erreichten den Flughafen um 7 Uhr, genug Zeit um einzuchecken und den Konferenzraum zu finden, der extra für die „PPPler“ bereitgestellt wurde. Dort hatten wir mit Familie und Freunden, die extra zum Flughafen kamen um uns zu verabschieden, noch etwas Zeit. Die Vorfreude auf die Reise war riesig, doch als es dann Zeit war und ich mich endgültig  von allen verabschieden musste, wurde das Herz sehr schwer und natürlich konnten einige Tränen nicht zurückgehalten werden.

Schließlich ging es für uns durch die Sicherheitskontrolle und ab zum Boarding. Alles lief einwandfrei und wir hoben mit etwas Verspätung gegen kurz nach halb 12 (wenn ich mich richtig erinnere) in Frankfurt ab.
Nach 8 Flugstunden war es dann endlich soweit und wir landeten in New York. Dort wurden wir bereits vom Team von CulturalVistas in Empfang genommen. Sie verteilten uns auf 2 Busse und wir wurden direkt zum „YMCA-Hotel“ in Manhatten gebracht. Ausruhen war nicht angesagt, da wir nur Zeit hatten unsere Koffer auf die Zimmer zu bringen um anschließend gemeinsam essen zu gehen. Danach ging es auf eine kleine Sightseeing-Tour über den Times Square bis zum Rockefeller Center, von dort aus durften wir New York auf eigene Faust erkunden. An Müdigkeit war nicht zu denken. Aber all die neuen Eindrücke und Sehenswürdigkeiten hielten mich sowieso ohne Probleme wach.

Zwischen den Seminaren, die wir mit CulturalVistas hatten, hatten wir jede Menge Zeit um New York zu erkunden. Ich habe mir sagen lassen, dass ich in  3,5 Tagen mehr von New York gesehen habe als ein New Yorker selbst. Ich besuchte das Rockefeller Center, den Times Square, das Plaza Hotel, den Central Park, das 9/11 Memorial, machte mehrere Taxifahrten durch New York (für ein bisschen Adrenalin sehr zu empfehlen!), hab Ms Liberty zugewunken, machte eine Sightseeing-Tour mit einem Doppeldeckerbus und schaute mir sogar einen Sonnenaufgang auf der Brooklyn Bridge an.
Doch der unglaublichste Moment war der Besuch auf dem One World Trade Center.
Auf dem Weg zum Gebäude erfasste mich ein sehr beklemmendes Gefühl, da wir dort am 9/11 Memorial vorbei kamen. Die Plätze zu sehen, wo einst die Zwillingstürme standen …. nicht in Worte zu fassen.  Nach einer kurzen Pause am Memorial setzten unseren Weg fort und machten uns weiter auf zum One World Trade Center. Für nur 32 Dollar durften wir nach oben. Wir wurden mit einem Fahrstuhl innerhalb von 60 Sekunden auf die Spitze des Turmes „katapultiert“ und erreichten schließlich eine Leinwand, auf der uns ein kleiner Film über New York gezeigt wurde. Am Ende dieses Filmes ging die Leinwand hoch und mir schossen die Tränen in die Augen, so sehr hat es mich geflashed. Ich habe noch nie eine so atemberaubende Aussicht wie auf diesem Turm gehabt. Zudem waren wir erst Abends oben, sodass ganz New York in all ihren Lichtern erstrahlte. Wir gingen weiter und erreichten einen Rundblick, auf dem wir uns dann eine ganze Weile aufhielten.

Nach ingesamt 3,5 Tagen in der Stadt die niemals schläft (ja, es ist wirklich so) bekamen wir endlich unsere Routen für die Homestaytour.
Bereits in New York löste sich unsere Gruppe von 75 Personen auf, jedoch bin ich mit 34 weiteren von New York via Amtrak nach Chicago gereist… Ich werde mich wohl nie mehr über die DB beschweren, denn 20 Stunden Amtrak fahren hat mir bewiesen, dass es mit der DB vielleicht doch gar nicht so schlecht ist ;-). In Chicago angekommen hatten wir leider nur Zeit zum umsteigen, sodass wir nichts von der schönen Stadt sehen konnten. Denn für uns ging es zunächst weiter nach Princeton, von dort aus wurden wir abgeholt und auf Gastfamilien in Geneseo in Illinois verteilt. Ich hatte das Vergnügen und durfte 4 Tage bei der wunderbaren Hogue Family leben. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen und sie zeigten mir die Stadt und nahmen mich mit zu einer Fahrt auf dem Mississippi. Den Namen „John Deere“ werde ich wohl auch nie mehr vergessen. Andrea, Jeffrey, Hannah und Kaye gaben sich viel Mühe, damit ich mich wohl fühlte. Da ihnen das mehr als gelungen ist war der Abschied bereits nach 4 Tagen schon gar nicht so einfach. Ich habe die 4 sehr in mein Herz geschlossen.
Doch ich musste wieder zurück nach Chicago, denn von da aus ging ein weiterer Zug nach Ann Arbor, Michigan. Unsere Gruppe wurde immer kleiner, sodass ich nach dem zweiten Stop in Chicago bereits nur noch mit Bianca weiter gereist bin. Obwohl wir zu zweit waren ist es uns dennoch gelungen, die Haltestelle in Ann Abror zu verpassen, sodass wir bis nach Earborn fuhren. Unsere Gastmutter Inge konnte jedoch herausfinden, wo wir abgeblieben sind und holte uns in der Nacht dann aus Earborn ab. Auch mit Inge hatten wir eine Menge Spaß. Sie zeigte uns die kleine aber feine Stadt Ann Arbor und hat uns zum Paddeln auf dem Huron-Lake mitgenommen. Am Morgen des 16. 8. hieß es dann auch Abschied nehmen von Bianca, da sie bereits morgens einen Flug nach Denver nehmen musste. Mein Flug jedoch ging erst am Nachmittag, sodass Inge mich auf halb 2 zum Flughafen nach Detroit brachte. Von dort aus flog ich nach Denver und schließlich weiter nach Kalispell. Ich erreichte Kalispell zwischen 22 und 23 Uhr und wurde sehr herzlich von meiner Gastmutter Eden und ihrer kleinen Familie und Freunden begrüßt.

Bereits am nächsten Tag habe ich Gerda, meine College-Koordinatorin kennen gelernt, die mich über das Jahr hier am College begleiten wird. Am 20. hatte ich einen Orientierungstag und konnte mich bereits für Kurse eintragen und den ein oder anderen kennen lernen.
Am 27. August ist schließlich College-Beginn und für mich beginnt ein Semester Rund um die Themen „Intro to Psychology“ und „Race, Gender and Class“.  Ich habe mich für diese Kombination entschieden, da ich berufsbezogene Kurse wählen musste und ich denke, dass diese Kurswahl genau das Richtige ist.
Am Montag habe ich (hoffentlich) ein persönlichen Gespräch mit einem Inhaber eines Bestattungsunternehmens, sodass ich auch hoffentlich bald meinen Wunschjob hier ausüben kann.

Nun heißt es erstmal für mich einleben, die Kultur kennen lernen und immer weiter neue Eindrücke sammeln. Ich hatte das Glück, dass ich am Montag noch ein wenig von den Bergen rund um Kalispell sehen konnte und eine wunderschöne Aussicht genießen durfte. Zur Zeit liegt jedoch eine dicke Rauchwolke rund um Kalispell und Nachbarstädten, da viele Waldbrände in den Nationalsparks rund um Montana und in Washington State wüten. Ein Aufenthalt an der frischen Luft ist daher erstmal nicht zu empfehlen.

 

Hier ein paar Bilder aus New York und von meiner Homestaytour:

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