Nach 24 Stunden endlich in Princton angekommen, holte mich auch schon meine Gastfamilie der nächsten vier Tage ab. Chuck und Judy und ihre beiden Kinder Hannah und Caleb. Eine wirklich interessante Familie. Die beiden Kinder sind aus China und wurden von Chuck und Judy adoptiert. Sie werden beide zu Hause unterrichtet. Da Chuck und Judy nicht wollen das ihre Kinder nach etwas anderem als ihrem Glauben erzogen werden. Also keine Evolution für Celeb und Hannah.
Die vier wohnen direkt am Mississippi River. Die Aussicht ist einfach unglaublich. Nachdem ich endlich mal wieder eine Dusche benutzen konnte, luden sie mich auch schon auf eine Tour auf dem eigenen Boot ein.
Nach der tollen Tour gab es Abendessen. Auf Amerikanische Art. Vor dem Essen wird nämlich jedes Mal und ich meine wirklich jedes Mal, egal ob daheim oder in einem Restaurant, gebetet. Aber um genau solche Erfahrungen zu machen bin ich ja hier, also alles gut. Da ich an einem Samstag angekommen bin, hieß es sonntags natürlich nach dem Frühstück ab ins Auto und in die Kirche. Ich bin ehrlich, große Lust hatte ich nicht. Ich spüre immer noch den Jetlack und war froh endlich mal wieder in einem Bett schlafen zu können ohne früh aufstehen zu müssen. Die Vorstellungen zwei Stunden einen öden Gottesdienst folgen zu müssen und dabei nicht einzuschlafen war auch nicht wirklich rosig. Aber weit gefehlt. Chuck und Judy sind „Philippians“. Die Kirche in die sie gehen ist wirklich riesig und modern! Der Gottesdienst gestaltet sich auch völlig anders als ich es von der Katholischen Kirche her kenne. Hier stand ein Schlagzeug in der Ecke und hinter dem Altar hing eine riesige Leinwand. Dann ging es los: Ein etwas kräftiger Mann in Jeans stand auf und begrüßte die Gemeinde- bisher nix neues. Dann holte er den Chor auf die Bühne- auch nicht fremd. Dann aber ging die Musik los und alle fingen an zu singen. Top moderne Lieder über Jesus und Gott und alle am klatschen und tanzen. Alle hoben die Arme und schlossen die Augen. An der Leinwand wurde der Text eingeblendet und ich kam mir kurz so vor als wäre ich in einer Karaokebar. Auch während des gesamten Gottesdiensts lief im Hintergrund, wie bei einer Power Point Präsentation, Texte und Aktionen der Kirche. Nach dem doch relativ kurzen Gottesdienst zeigten mir die McCoys noch ihre Kirche. Dort gab es eine Sonntagsschule für die Kinder, eine Bücherei und zu meiner größten Überraschung ein eigenes Basketballfeld im Keller.
Nach der Kirche fuhren Judy und Hannah mit mir in das Buffalo Bill Museum und shoppen. Unterwegs mit einem Burger gestärkt und weiter. Abends wollten wir eigentlich in ein Theater gehen, haben aber leider keine Karten mehr bekommen. So sind wir eben Eis essen gegangen- ich hätte nie gedacht das ich mal ein Eis besser finden würde als Ben und Jerrys. Da Hannah ein großer „Frozen“ Fan ist haben wir uns noch die Eisprinzessin angeguckt. Süß und leicht erschreckend das sie jedes Lied von dem Film mitsingen konnte.
Am nächsten Tag sind wir zu John Deer gefahren- eine große Firma die Traktoren und sowas herstellt- echt riesen Dinger. Da ist mal ein Rad größer wie ich. Da Judy weiß das ich mal für LÖWEN gearbeitet hab, hat sie mir angeboten mit mir in ein Casino zu fahren um die Unterschiede zu sehen. Ich bin jetzt offiziell Mitglied im IMAGE Players Club im Jumers Casino^^ Man bekommt am Anfang 5 $ geschenkt die ich, oh Wunder, direkt verzockt hab.
Am Abend sind wir wieder mit dem Boot raus, haben Pizza zum Pier bestellt, und sind zwei Stunden durch die Gegend gefahren.
Hannah und ich im Mississippi River
Bisher sieht der Plan für morgen wie folgt aus: Mittags besuchen wir eine kleine Farm von Judys Bruder und abends machen wir ein Lagerfeuer. Mit Marshmallows , Schokolade und Cracker. Generell hab ich das Gefühl nur am essen zu sein. So wird das nichts mit dem nicht so viel zunehmen. Judy lässt mich alles probieren was neu für mich ist und füttert mich regelrecht mit allen amerikanischen Süßigkeiten. Heute Mittag waren wir in einer Konditorei die 1920 geöffnet hat. Von der Einrichtung hat sich nicht wirklich was geändert aber die Schokolade war wirklich gut!