einiges passiert im februar

Und da bin ich schon wieder,…

…mit neuem Lesestoff über meine vielen Erlebnisse im Februar. Aber lest/seht selbst!

Es ging los, wie sollte es auch anders sein, mit Politik 😉 Direkt am 1. Februar war der Caucus in Iowa. Der Caucus sind die Vorwahlen zur Präsidenschaftskandidatennominierung der Demokraten bzw. Republikaner im jeweiligen Bundesstaat. Wie schon in vorherigen Beiträgen erwähnt, beginnen die Vorwahlen traditionsgemäß in Iowa. Da mich mein Programmpate aus dem Bundestag, Dirk Wiese, gebeten hat für seine Homepage einen kleinen Bericht über den Caucus zu schreiben, kopiere ich den Teil in dem ich den Ablauf des Caucus beschreibe einfach in diesen Bericht. Alle die diesen Bericht also schon gelesen haben, können die folgenden 3 Abschnitte einfach überspringen. Wer gerne noch einmal den kompletten Bericht zu meinen Erfahrungen im US Wahlkampf und im Caucus lesen möchte findet hier den Link zum Artikel: http://dirkwiese.de/4079/

Aber nun zum eigentlichen Caucus. Ein Prozess um einen Präsidentschaftskandidaten zu wählen den ich in so einer Form noch nicht gesehen habe. Hochinteressant, aber auch hochkomplex und kompliziert. Erst einmal geht es damit los, dass nur einige Staaten der USA überhaupt einen Caucus haben. Die allermeisten wählen nämlich nur über einfache „Primaries“. Dass sind simple Stimmzettelwahlen wie wir sie auch in Deutschland kennen. Weiterhin ist der Caucus noch einmal zwischen Demokraten und Republikanern zu unterscheiden. So findet der demokratische und republikanische Caucus mancherorts nicht einmal am gleichen Tag statt, oder sogar in anderen Monaten. Darüber hinaus ist der republikanische Caucus im Prinzip nur eine Wahl mit Stimmzetteln, der demokratische Caucus aber das zuvor schon erwähnte hochkomplexe Prozedere.

Los geht es wie auch in Deutschland damit, dass man einen Brief bekommt, mit der Information sich an entsprechendem Tag zur entsprechenden Wahllokalität zu begeben (Es gab für die Demokraten vier in Mason City). Ich war mit meinem Gastvater in einer Schule. Am Eingang musste man erst einmal nachsehen in welchen der drei Räume man gehen muss. Dies ist entsprechend des Wohnortes unterteilt. Bevor man den Raum betrat, musste man sich noch in eine Art Anwesenheitsliste eintragen. Diese basiert auf den Daten der letzten Wahl. Man kann sich natürlich auch um entscheiden und anstatt zum demokratischen zum republikanischen Caucus zu gehen und sich dort listen lassen. Da es für beide Seiten allerdings andere Wahllokale gibt, muss man sich vorher sicher sein, zumindest für welche Seite man sich entscheidet. Um 19 Uhr wurden dann die Türen geschlossen und es ging los. Nach vielen Formalitäten hatten die Wähler 30 Minuten Zeit sich für ihren Kandidaten zu entscheiden. Das bedeutet wiederum, dass man sich für seinen entsprechenden Favoriten in die dafür vorgesehene Ecke des Raumes begibt. Es ist also definitiv keine geheime Wahl. Die Unentschlossenen werden danach auch noch umworben, damit sie sich zu einem Kandidaten bekennen und somit mehr Stimmen erzielt werden. Jetzt werden die Personen gezählt. Da es hierfür keinen festen Ablauf gibt, war es sehr amüsant mit anzuschauen wie 38 Bernie Wähler und 37 Hillary Unterstützer versuchten ihre definitive Personenanzahl zu ermitteln. O’Malley scheiterte leider an der 15% Hürde. Diese besagt, dass wenn ein Kandidat in einem Raum nicht mindestens 15% aller Anwesenden Stimmberechtigten (ich war also leider ausgeschlossen und neben mir gab es leider nur 2 weitere) um sich vereinen kann, dann ist er nicht wählbar. Diese Personen können sich dann entscheiden ob sie zu einem anderen Kandidaten wechseln möchten, oder einfach den Raum verlassen.

Weiter geht’s. Nachdem Bernie und Hillary nahezu gleich viele Personen von sich überzeugen konnten, bekommt jeder von ihnen einen prozentualen Anteil der Delegierten für die County Convention. Hierzu komme ich später. Die Anzahl der Delegierten pro Wahlraum richtet sich nach Einwohnern im Wahlbezirk. In dem Bezirk in dem ich lebe sind dies 12. Da die beiden verbleibenden Kandidaten nahezu gleich auf waren, bekam jeder von ihnen 6 Delegierte. Diese mussten natürlich auch erst wieder ernannt werden und das mit passendem Vertreter. Bei Stimmgleichheit und einer ungeraden Anzahl von Delegierten entscheidet die Münze. Auch mal was neues. Das O’Malley also nur 0,6% der Stimmen in Iowa bekam und nicht am zweistelligen Bereich kratzte wie er es in den Umfragen zuvor getan hat, lag also vor allem an besagter 15% Regel. Und dieses hin und her war nur der Anfang des ganzen Wahlprozesses. Wir haben ja immer noch die Delegierten. Alle Delegierten aus den jeweiligen Counties (Iowa ist unterteilt in 99 Counties – ähnlich eines Landkreises) kommen Ende Februar noch einmal zusammen und wählen erneut in beschriebenen Ablauf und bekommen wieder Delegierte die sich im März noch einmal treffen um auf Distriktebene (Iowa ist weiterhin in 4 Distrikte gegliedert) ein weiteres Mal zu wählen, ehe über den eigentlichen Iowa Kandidaten abgestimmt wird. Am Ende dieses langwierigen Prozesses steht dann endlich im Sommer die Wahl zum Landesweiten und finalem Kandidaten und im November dann die eigentliche Präsidentschaftswahl. Um das ganze noch einmal verwirrender zu gestalten, sind die Delegierten aber immer noch frei in ihrer Meinung und können immer noch auf einer höheren Wahlebene ihren Kandidaten des Vertrauens wechseln, z.B. falls sie durch irgendwelche noch unaufgedeckten Skandale ihr Vertrauen verlieren.

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Da ihr jetzt hoffentlich ausreichend über das Wahlsystem der Vereinigten Staaten informiert seid, kann ich euch von nun an mit der Politik erst einmal in Ruhe lassen. Der Caucus ist vorbei und der gesamte Kampagnentrott ist schon lange weitergezogen. Mittlerweile ist auch das Kandidatenfeld geschrumpft und auf republikanischer Seite sind nur noch Rubio, Trump, Cruz, Carson und Kasich im Rennen und leider Gottes musste auf demokratischer Seite auch Martin O´Malley den Hut ziehen und überlässt das Feld fortan nur noch Clinton und Sanders.

Das bedeutet für mich allerdings, dass ich endlich wieder der schönsten Freizeitbeschäftigung der Welt nachgehen kann, Skifahren 🙂 Mein erster Trip im neuen Jahr hat mich mit dem NIACC Ski Club am 6. Februar nach Minnesota verschlagen, um genau zu sein nach Welsh Village. Und ich kann nur sagen: Wenn Winterberger Skifahren… Das Wetter war unglaublich! Es war ein perfekter Sonnentag mit super Pisten und wenig Betrieb. Da es im südlichen Teil von Minnesota, und erst recht nicht in Iowa, von Natur aus keine richtigen Berge gibt, sind die hiesigen Skigebiete in alten Flusstälern entstanden, die von der letzten Eiszeit übrig geblieben sind. Aber auch das reicht aus um seinen Spaß zu haben. Außerdem sind hier sehr interessante Schneeerzeuger im Einsatz! Die Pisten in Welsh Village waren im Schnitt etwas kürzer als zu Hause, aber das hat dem Spaß keinen Abbruch erteilt. Es hieß den ganzen Tag einfach nur Carven was die Kanten halten konnten (diesmal hatte ich super Leihmaterial). Oder auf den schwarzen Abfahrten eine gepflegte Kurzschwungspur im Schnee hinterlassen 🙂 Aber genießt selber einfach nur den Anblick der Bilder!

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Am nächsten Tag waren wir dann mit dem International Club vom College Schlittschuhlaufen. Das erste Mal in 10 Jahren… Nach einem wackeligen Start lief es aber recht gut und hat wieder ziemlich Spaß gemacht! Danach sind wir auch noch alle zusammen Essen gewesen. 11 Nationen zusammen  Ein paar von uns sind anschließend noch geblieben um den 50. Superbowl zu gucken. Die Denver Broncos sind die neuen World Champions.

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Eine Woche später ging es in Iowa´s Osten zum Skifahren. In die Nähe von Dubuque ins Skigebiet Sundown. Da habe ich seit langer Zeit mal wieder ein paar Kicker mitgenommen. War wieder super sonnig, was die -10°C dann relativ annehmbar gemacht hat. Könnt ihr die Lanzen in den Bäumen finden? Haha! Hier die Bilder dazu 🙂

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Wieder eine Woche drauf ging es zurück nach Minnesota, diesmal nach Afton Alps. Das Gebiet ist wohl am ehesten mit Winterberg zu vergleichen, was die Pistenlänge und Vielfalt angeht. Auch wenn wir noch ein paar mehr Pisten haben und eine deutlich höhere Beförderungskapazität. Hier gab es eine richtig geniale Buckelpiste und auch wieder ein paar nette Sprünge. Kurz bevor wir Afton Alps verlassen haben, kam noch eine Überraschung. Ich habe doch tatsächlich einen alten Rennanzug des deutschen Nationalteams gesehen. Er gehörte einem Fahrer, der ein paar Jahre älter ist als ich und an diesem Tag zu einem Rennen dort war, Just for Fun 🙂 Leider habe ich vergessen einen Schnappschuss von uns beiden zu machen. Aber auch so ist genug Bildmaterial entstanden.

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Was ich noch nicht erwähnt habe, anfangs stand ich noch etwas verkatert auf der Piste. Muss wohl an der Brauereitour tags zuvor gelegen haben 😉 Diese haben die Jaycees von Clear Lake organisiert. Und zusammen mit knapp 4 dutzend anderen Bierliebhabern, haben wir 3 lokale Brauereien im Umkreis angesteuert und den Tag genossen. Das amerikanische Craft-Beer (Bier von kleinen Lokalbrauereien) kann sich wirklich sehen/schmecken lassen. Wir hatten viel Spaß und ich konnte erneut einige neue Kontakte schließen. Um es noch zu erwähnen, die Amerkianer sind in ihrer Craft-Beer Vielfalt sehr experimentierfreudig. So war mein erstes Bier für den Tag ein Hot Chocolat Stout. Schmeckt aber nicht so süß und milchig wie es sich anhört. Sondern ziemlich passabel. Somit habe ich mir auch noch auch einen Liter für zu Hause mitgenommen.

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Der Abschluss des Monats waren dann die Red Bull Crashed Ice Worldcup Finals in St. Paul!! 🙂 Für alle die nicht wissen was das ist, hier eine kurze Erklärung. Es ist im Prinzip einfach nur extremes Ice Skating. Das ganze aber den Berg runter und aufgebaut wie ein Ski Cross. Es gibt Sprünge, Wellen, scharfe Kurven und das ganze im K.O. System mit 4er Paarungen, von denen jeweils die ersten 2 eine Runde weiter kommen. Im Januar hat der Tross auch in München halt gemacht. Seit ein paar Jahren wollte ich dieses Event gerne einmal live sehen und dann muss man erst nach Amerika fahren um es letzten Endes einmal mitzuerleben. Auch ein Selfie mit dem neuen World Champion Cameron Naasz war drin. Es war auf jeden Fall ein grandioses Spektakel mit geschätzten 100.000 Besuchern. Allerdings zweifle ich an dieser Zahl etwas. Auf jeden Fall waren es mehrere 10.000e. Aber seht selbst: http://www.redbullcrashedice.com/de_INT/event/saint-paul-1 Etwas erstaunt war ich, dass entweder keiner Zeit hatte oder einfach keine Lust hatte dem ganzen seine Aufmerksamkeit an diesem Samstag zu schenken. Also machte ich mich nur mit Saidy (Mexiko) auf den Weg zu den Twin Cities. Da ich eh noch im Vikings Fanshop vorbeischauen wollte, eine neue Jeans brauchte und Saidy noch nie da war, haben wir zuvor noch ein paar Stunden in der Mall of America verbracht. Es war leider zu überlaufen um eine der Achterbahnen mitzunehmen. Ach ja, wir haben auch ein paar weitere deutsche in St. Paul getroffen. Sarah und Alisa sind beide Au Pair und kommen ursprünglich aus dem Stuttgarter Raum und sind im gleichen Zeitraum wie ich in Amerika. Mit ihnen war auch noch Nicolai aus Dänemark unterwegs. Mein Deutsch hat sich während unserer Unterhaltung allerdings schon stark mit englischen Floskeln gemischt, was die beiden äußerst lustig fanden. Mal schauen wie es aussieht wenn ich dann wieder in Deutschland bin.

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Hisilicon Balong

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Sonntags war noch der Gay Man Chorus aus Minneapolis zu Gast bei uns in der Kirche um die Messe musikalisch zu untermalen. Wie viele Sänger es tatsächlich waren könnt ihr auf dem folgenden Bild sehen! Es war richtig gut 🙂

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Hisilicon Balong

Puh, ich glaube, das war mein längster Beitrag. Aber ihr seht, ich bin durchgehend beschäftigt und merke gar nicht wie sich meine Zeit in Mason City schon so langsam dem Ende nähert.

Bis zum nächsten Eintrag über den März!

Euer Jonas

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