Am 04. August ging es endlich nach einer langen Zeit des Wartens und unzähliger Vorbereitungen los in Richtung New York, und somit auch los in mein Auslandsjahr. Doch von Anfang an.
Die Anreise am Vortag
Ein letztes mal mit der Deutschen Bahn fahren. Auch dieses mal lässt mich die Deutsche Bahn nicht im Stich – zumindest bestätigt sie alle Vorurteile. Eine unfreundliche Schaffnerin die es lieber vorzieht mit Vielfahrer-Omas zu diskutieren, geänderte Wagenreihung, zu kleine Gepäckabteile und die obligatorischen Personen auf den Gleisen. Perfekt. Dass das Zugfahren trotzdem so eine Freude liegt nicht nur an den der jüngst verkündeten Charm Offensive sondern auch an den Mitreisenden mit Ihren subalternen Gesprächen, über die man nur herzhaft schmunzeln kann. Am Ende zählt sowieso nur, dass man sicher am Zielbahnhof ankommt. Da der Flug bereits vormittag ging, übernachte ich in einem Flughafen nahen Hotel in Frankfurt. Bei Bruschetta und Pizza lies ich meine erlebnisreiche Anreise ausklingen.
Der Flug nach New York
Der Flug von Frankfrt nach New York war für mich in doppelter Hinsicht eine Premiere. Denn es war das erste Mal, dass ich mit einem Airbus A380 geflogen bin und auch mein erster Transatlantik Flug. Obwohl ich schon erst etwas Angst hatte – wie ich die 8 Stunden überstehe – war es sehr entspannt und fast angenehmer als ein Kurzstreckenflug. Das Lufthansa Inseat Entertainment ist wirklich sehr gelungen, da es einem den Zugriff auf eine Mediathek mit unzähligen Filmen, Alben und albernen Entspannungstrainings bietet. All diese Inhalte können dann auch zu einer persönlichen Playlist hinzugefügt werden. Während des Fluges nach New York gab es auch eine warme Mahlzeit (siehe Bild) sowie eine kleine Vorspeise, sowie richtig coole warme Tücher.
Das Seminar in New York
Nachdem wir den etwas langwierigen Immigration Prozess hinter uns gebracht und unsere Koffer wieder hatten, wurden wir direkt vom Culturalvistas Team herzlich empfangen. Nach einem kurzen Meet and Greet ging es mit dem Bus auch schon in unser YMCA Hostel. Von vorherigen Generationen war mir die Aussage “Koffer rein Zimmer voll” gut bekannt, dass es so klein sind hatte ich mir troztdem nicht vorgestellt.
In den kommenden zwei Tagen wurden nochmals die wichtigsten Punkte des Jahres besprochen und es gab auch noch die Möglichkeit offene Fragen zu stellen. Obwohl relativ viele Themen behandelt wurden, war trotzdem noch etwas Zeit für Freizeit sowie eine wirklich geniale Busrundfahrt mit einem Cabriotbus. Am Ende des Vorbereitungsseminars (6. August) gab es dann auch die langersehnten roten Umschläge mit den Infos und Tickets für die Homestay Tour (die Reise zum Platzierungsort). Meine Homestay Tour bringt/brachte mich nach New York Queens, Washington DC, Oakland und Seattle. Am 7. August hieß es dann für alle Abschied nehmen und die Reise zum ersten Ort der Homestay Tour anzutreten.
Meine Homestay Tour I
Den Ersten Teil meiner Homestay Tour absolvierte ich weitestgehend gemeinsam mit Jan im Stadtteil Queens. Dankbarer Weise durften wir bei einem ehemaligen PPP Teilnehmer (Thomas) mit in seiner WG wohnen. An dieser Stelle nocheinmal vielen Dank für deine Tipps und deine Gastfreundlichkeit! Im Team machten wir uns die ersten zwei Tage zu einigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. dem Highline Park, dem Kaufhaus Macys, dem Central Park, Intrepid Museum oder dem Hudson River auf.
Für Samstag hatten Jan und ich uns etwas ganz besonderes vorgenommen, wir wollten auf eine Baseballspiel der New York Staten Island Yankees gehen. Gesagt getan, mit der Fähre fuhren wir von Manhattan aus nach Staten Island. Kurz vor dem Spiel trafen wir dann noch Anna, die auch am PPP Teil nimmt und mussten gemeinsam feststellen, dass sogar der Game of Thrones Autor George R. R. Martin samt Dire Wulf da ist. Als Geschenk bekamen wir die ersten beiden Bände Game of Thrones sowie eine limitierte SI Direwulf Mütze. Somit hatten wir den Eintrittspreis von 18$ Dollar schon fast wieder drin. Das Baseballspiel selbst war stellenweise etwas langweilig, das Entertainment in den Pausen, vor und nach dem Spiel machte dies aber auf jeden Fall wieder weg. Am Ende gewann “unser“ Team 11:1 und es gab noch ein großes Feuerwerk.
Am Sonntag verabredeten Jan und ich uns dann noch mit Lina und Lisa, die ebenfalls ihren ersten Teil der Reise zum Platzierungsort in New York (Harlem) verbrachten. Gemeinsam gingen wir in das Metropolitan Museum mit seinen teils sehr ausgefallenen Kunstwerken (siehe Galerie). Am Ende des Tages genossen wir noch die lezten Sonnenstrahlen im Park und fuhren dann nach Hause.
Den letzten Tag (ganzen Tag) verbrachte ich damit die ersten Dinge für das Wohnheim zu kaufen. Mit der Info dass ich “Sheets, Pans and Pots” benötige zog ich also auf meinen Einkaufstour los. Dass es in den USA so schwierig ist grundausrüstung für ein Wohnheim zu kaufen wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Erst im Laden wurde mir dann klar, dass Einheitlichkeit ein Fremdwort ist, so gibt es z.B. fünf verschieden Bettgrößen und diese zusätzlich in standard und extra lang. Da die Verkäuferin keine Checkliste für mein Wohnheim finden konnte (Wortlaut: Why the hell are you going to Alaska?), kaufte ich ermal die wirklich grundsäzlichen Dinge (wie Kissen und Bettdecke) und ein Geschirr. Den Rest werde ich nach Rücksprache mit meinem Collegecordinator besorgen. Vorzüglich war, dass ich mir meinen Einkauf kostenlos direkt nach Sitka senden lassen konnte.
Nach diesem Einkaufsmarathon musste ich mich erstmal mit einer ordentlichen Portion “Chicken over Rice” bei the Halal Guys stärken. Den Nachmittag verbrachte ich dann auf dem Delikatessenmark “Chelsea Market” und im Central Park. Am Abend ging ich dann mit meinem Host Thomas noch zu einem Open Air Kino in Bryant Park, wo ich die Mitglieder des „deutsche Trainees in New York” Stammtisch kennen lernen durfte. Nach einem erlebnisreichen und vielseitigen Tag fiel ich todmüde ins Bett.
New York hat viel zu bieten
New York hat nicht nur die typisch kosmopolitschen Dinge wie MP3-Gitarristen, Glas-Pianisten und Pferdekutscher zu bieten. New York ist anders. New York hat nicht nur eine grandiose Skyline sondern auch tolle Restaurants, interessante Läden, gute Museen und (angeblich) auch sehr gute Clubs. Was mich an New York so sehr beeindruckt hat ist, dass es einen perfekten Mix aus hektischem Treiben (z.B. am Timessquare) und totale Entspannung (z.B. im Central Park bietet). Stellenweise ist New York auch echt verrückt – Wo findet man z.B. ein Fitnessstudio in einer Kirche?
Um euch einen guten Eindruck von New York zu geben, habe ich hier eine kleine Bilder Gallerie erstellt.
An dieser Stelle muss ich auch eingestehen, dass ich gerne viel mehr Bilder gezeigt hätte, jedoch einfach noch keine Zeit zum Sortieren, skalieren und taggen hatte.
Wie gehts weiter?
Heute morgen ging es für mich dann gegen 11 Uhr von Thomas Wohnung in Queens mit dem Taxi los zur 34 Street, wo Megabus hält. Mein äußerst netter, gesprächiger, chinesischer Taxifahrer erzählte mir von seinem sehr harten Leben hier in New York. Seine dramatische Geschichte in kurz war, dass er mit seinem Lebensmittelladen 100000$ Schulden machte und nun New York-Baro-Taxi fährt und darauf hofft dass seine Frau auch in die USA kommen kann. Gerade sitze ich im Megabus um meine Homestaytour von New York nach Washington DC fortzusetzen. Megabus ist ein Service der sich an Leute mit Flugangst, Amtrak Verweigerer, Heimatlose, Globetrotter oder alle anderen die günstig von einem Ort zum anderen kommen wollen richtet. Die Preise beginnen bei 1$ pro Strecke. Gegen 17:25 werde ich vorraussichtlich meine Fahrt von New York nach Washington DC Union Square beendet haben.
Hier noch ein lustiges Meme zu Megabus das zumindest hat dies in meinem Fall total zugetroffen.
So viel muss für zur Zeit reichen. Bald werden sicherlich noch viele Updates folgen. 😉
Alex