Homestay-Tour Part I
23. August 2015
Homestay – was ist das?
Im Rahmen der Reise zu unseren endgültigen Platzierungsorten hatten einige von uns die Möglichkeit vorher noch ein paar Tage an anderen Orten zu verbringen. Die Entscheidung darüber, ob man direkt zu seiner Platzierung reiste oder noch ein paar Tage woanders war, lag bei CV. Für einen ziemlich großen Teil (ca. 35 Teilnehmer) ging es mit dem Amtrak (Zug) nach Chicago. Zu dieser Gruppe gehörte ich jedoch nicht. Mein nächstes Ziel hieß Philadelphia zusammen mit Nadia.
1. Tag Philadelphia, Pennsylvania (07. August 2015)
Um nach Philadelphia zu gelangen, mussten wir erstmal den richtigen Megabus bzw. die richtige Schlange finden (gar nicht so leicht, wenn die Leute in gefühlt 20 Schlangen stehen, die aber alle den gleichen Anfang und das gleiche Ende haben). Naja nach ein bisschen Rumfragerei und einem netten Gespräch mit zwei anderen Deutschen hatten wir den richtigen Bus gefunden und unsere Reise konnte starten. Natürlich haben wir uns die hinterste Reihe für uns beide unter den Nagel gerissen, um schön viel Platz zu haben. Leider haben wir erst später gemerkt, dass das wohl auch der kälteste Platz im Bus war.
Nach fast 1 1/2 Stunden Verspätung kamen wir endlich in Philly an. Nils und Emil warteten schon sehnsüchtig auf uns. Da waren sie also 2 von unseren 3 Hosts für die nächsten drei Tage. Unsere Überraschung, als Nils uns in perfektem Deutsch ansprach, war groß, wir hatten schließlich mit Amerikanern gerechnet. Wie sich herausstellte ist Nils Deutscher, der seine Frau Liz durch das CBYX (das Programm an dem auch ich teilnehme) kennen gelernt hatte. Liz war vor einigen Jahren selbst Teilnehmerin von Seiten der Amerikaner. Ihr seht also das CBYX verbindet. 🙂 Achso und Emil ist ihr kleiner Sohn. Da waren wir also und konnten weiterhin eine Mischung aus Deutsch und Englisch reden. Bei Liz und Nils daheim angekommen, fühlten wir uns direkt wohl. Die drei haben wirklich ein wunderschönes Haus mit tollem Garten. Sowohl Nadia, als auch ich bekamen ein eigenes Zimmer. Durch die Mischung aus amerikanischem und deutschem Einfluss hatten wir die Möglichkeit uns langsam umzugewöhnen, ohne sofort einen riesigen Kulturschock zu bekommen. Nach einem unglaublich leckerem Mittagsessen und ein wenig Zeit zum Ankommen für uns, ging es zu einem kleinen abendlichen Konzert im Park. Die Sänger hätten vielleicht besser sein können, aber alles in allem war es ein sehr schöner Abend mit tollem Flair und guter Gesellschaft. Sobald wir daheim waren vielen wir in unsere super beqeuemen Betten, die die letzten schlechten Nächte im Hostel vergessen machten.
2. Tag Philadelphia, Pennsylvania ( 08. August 2015)
Wow – hab ich hier gut geschlafen. Endlich mal eine erholsame Nacht. Absolut ausgeruht ging es zum Frühstück und danach zum gemeinsamen Sightseeing in Philadelphia. Ich hätte nie gedacht, dass es hier so viele Sachen anzugucken gibt und dann auch noch so historisch wichtige. (An diesem Punkt ist es jetzt wichtig zu wissen, dass Philadelphia die Hauptstadt der Vereingten Staaten war, bevor Washington DC es wurde – und nein, das wusste ich vorher auch nicht.) Hier gab es also jede Menge zu sehen. Zuerst ging es zum Independence National Historical Park, welcher die Carpenters‘ ,Congress und Independence Hall, sowie die Liberty Bell und Second Bank of the U.S. umfasst. In diesen Gebäuden wurde unter anderem die amerikanische Verfassung verabschiedet. Es ist ziemlich beeindruckend an einem solch historisch bedeutsamen Ort sein zu können. Nach dem Historical Park ging es weiter zur Philadelphia City Hall, der John F. Kennedy Plaza (mit der bekannten LOVE-Skulptur) und Betsy Ross‘ Haus, in dem die aller erste amerikanische Flagge genäht wurde (zu einer Zeit, in der Amerika als selbstständiges Land noch gar nicht exestiert hat). Unseren mitgebrachten Mittagssnack futterten wir am Delaware River mit einem super Blick auf New Jersey. Danach sahen wir uns noch das erste Postamt Amerikas an, welches immer noch als Post fungiert und den Ort, an dem Benjamin Franklins Haus stand. So viel Sightseeing macht jedoch auch die interessiertesten Deutschen müde und somit beendet wir unsere Tour durch Philly mit einem kurzen Blick auf das Philadelphia Museum of Art. Der Abend wurde eher ruhig gestalltet. Gemeinsam mit Liz und Nils schaute ich mir den zweiten Hobbit-Film an, danach stöberten wir noch ein wenig durch Youtube und spielten uns gegenseitig unsere Lieblingsmusik vor. So schnell war auch schon wieder ein neuer Tag in den USA vorbei.
3. Tag Philadelphia, Pennsylvania (09. August 2015)
Das Motto heute – Entspannung, Spaß und Kajak. 🙂 Nach so viel Kultur, war nun die Zeit für Spaß und Entspannung im Freien. Wir fuhren an einen nahe gelegenen See und genossen ganz einfach die Sonne. Baden war hier leider nicht erlaubt, dafür aber Böötchen oder Kajak fahren. Nils organisierte uns ein Kajak und schon ging es, immer abwechselnd, ein wenig auf dem Wasser paddeln. Es war unglaublich schön. Das Wasser war ruhig und die Sonne brannte nicht zu sehr. Auch wenn das Programm der letzten Tage immer spannend und interessant war, war dieser einfache Ausflug an den See wohl doch der bisher schönste Tag, dann zum ersten Mal hier in den USA hatte ich ein wenig Zeit zum entspannen und einfach nur zu genießen. 🙂
Unseren Sonntagabend verbrachten wir dann so absolut typisch Deutsch, dass es deutscher wohl kaum geht…wir schauten uns gemeinsam die aktuelle Tatort-Folge um Punkt 20.15 Uhr an (auch wenn es in Deutschland schon 3.15 Uhr in der Nacht war). Dieses kleine bisschen Deutschland führte dazu, dass ich mich nur noch wohler fühlte. 😀
4. Tag Philadelphia, Pennsylvania (10. August 2015) – Abreise
Drei Tage gehen unglaublich schnell vorbei und so war auch schon wieder der letzte Tag angebrochen. Nachdem alles wieder zusammengepackt war und wir uns von Liz verabschiedet hatten, brachten Nils und Emil uns wieder zurück zur Megabus Haltestelle. Natürlich nicht, ohne vorher nochmal einen richtigen Stopp am Philadelphia Museum of Art zu machen. Ich musste doch schließlich noch die legendären Stufen den Rocky-Saga hochsprinten…okay vielleicht nicht sprinten, da ich mir ein „Wettrennen“ mit Emil lieferte. Oben angekommen trat ich erstmal in die Fußstapfen von Rocky 😉 Gut die waren immer noch etwas groß, aber vielleicht wachse ich ja noch. Doch nicht nur die Fußstapfen sind den Besuch wert, sondern auch der Blick auf Philly von den Stufen vor dem Museum – einfach wunderschön. Zum Schluss schossen wir noch ein paar Bilder mit der Rocky-Statue und dann mussten wir wirklich los. Am Megabus verabschiedeten wir uns von Nils und Emil, die mir in der kurzen Zeit bereits ans Herz gewachsen sind (ich hoffe das war nicht das letzte Mal, dass wir uns gesehen haben), und dann ging es schon wieder weiter zum nächsten Abenteuer – Washington D.C.!!!