Was ist das PPP überhaupt?
Das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP), auf Englisch Congress Bundestag Youth Exchange (CBYX), wurde 1983 aus Anlass des 300. Jahrestages der ersten deutschen Einwanderung in die USA von dem Kongress der USA und dem Bundestag ins Leben gerufen.
OK, long story short:
Jedes Jahr werden deutschlandweit 75 junge Berufstätige und 285 Schüler mit dem PPP Stipendium in die USA geschickt. Man muss sich einer langen und aufwändigen Bewerbungsphase unterziehen, das heißt, man muss sich zuerst online bei der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, Organisation der jungen Berufstätigen) bewerben und allerhand ausfüllen.
Jährlich gehen über 1.000 Bewerbungen ein. Daraus werden so um die 400 ausgesiebt und zu Auswahltagungen eingeladen (Bonn oder Berlin). Dort muss man Englischtests, Einzelgespräche und Gruppenaufgaben durchlaufen um eben zu beweisen, dass man selbst am geeignetsten für das Programm ist. Die GIZ sortiert dann nochmals aus und schickt die (ungefähr, je nach dem) drei besten Bewerber an den Bundestagsabgeordneten des jeweiligen Wahlkreises (in meinem Fall WK 250). Der/Die Abgeordnete entscheidet sich dann für den ihrer Meinung passenden Bewerber und ist somit der Pate des jungen Berufstätigen für das Austauschjahr.
Und dann hat man es geschafft… (Wie es bei mir persönlich war könnt ihr hier nachlesen) 😉
Die Bewerbungsphase:
Anfang Mai – 26. September: Online Bewerbung
Oktober/November: Auswahltagung in Bonn/Berlin
Dann heißt es warten warten warten waaaaaaaarten….
Mitte Februar: Bekanntgabe über Teilnahme/Nichtteilnahme; evtl. muss man nochmals zu seinem Abgeordneten
Wenn man es dann geschafft hat, sieht das Programmjahr wie folgt aus:
April: Vorbereitungsseminare in 3 Gruppen à 25 Teilnehmern (durchgeführt von der deutschen Organisation GIZ und Cultural Vistas (amerikanische Orga))
Anfang August: Ausreise nach New York; viertägiger Aufenthalt mit nochmals Seminaren
Dann Weiterreise zum Platzierungsort: Hierbei reist man nicht bequem mit dem Flugzeug weiter, nein nein, wir sollen ja schließlich Land und Leute kennenlernen.. Heißt also, dass man je nach Bundesstaat einige Tage bis Wochen unterwegs ist und immer mal so 2-4 Tage bei einem „Zwischen-Stopp-Host“ untergebracht wird, bis man eben sein endgültiges Ziel erreicht hat. Ich selbst werde mit anderen PPP´lern in den Zug nach Chicago gesteckt, 19 Stunden Fahrt (aaah), und bin somit gleich am 08.08. an meinem Wohnort und habe (leider) keinen Zwischenstopp.
August – Dezember: Studienzeit an Community Colleges: Man hat 12 credits, 6 davon müssen berufsbezogen belegt werden, der Rest ist frei wählbar. Es ist auch möglich, dass man das ganze Jahr auf dem College ist und nebenbei 20 Stunden wöchentlich arbeitet, wenn nicht dann geht es so weiter:
Januar – Juni: berufsbezogenes Praktikum in einem amerikanischen Unternehmen. Hierbei handelt es sich um ein bezahltes Praktikum, da wir in der zweiten Jahreshälfte für unseren Unterhalt selbst aufkommen müssen. Auch müssen wir uns ein Auto kaufen.
Juli: im Sommer haben wir 3-4 Wochen Zeit die USA selbst zu erkunden. Am Ende geht es mit allen 75 Stipendiaten nach Washington D.C. für ein zweitägiges Abschlussseminar und die Heimreise nach Deutschland
Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Einblick darüber geben, was das Programm überhaupt ist und was ich in den USA so treiben werde 🙂