Arbeiten, feiern, protestieren.
So oder so ähnlich läuft mein Leben gerade ab. Mittlerweile arbeite ich ja jetzt schon fast ein Monat… WHAT?! 1 MONAT! (krass schnell gegangen) bei Bosch. Und ich bin mittlerweile schon so krass in die Planung einer Innovationswoche eingebunden, dass ich vermutlich nicht mal dran denken brauche während des Besuchs meiner Eltern früher von der Arbeit zu gehen. Aber ich muss sagen, die Verantwortung und die Entscheidungskraft, die mir da gleich mal in die Hände gegeben wurde, gefällt mir schon gut.

Das Beste an der Arbeit sind allerdings die Arbeitskollegen. Gaaanz viele Brasilianer/-innen, die mir den Tag versüßen und auf deren Hilfe man sich immer verlassen kann. Mittlerweile habe ich auch rausgefunden, dass dieser Nationenmix, der in Amerika vorhanden ist, auch genau das ist, was mich so langsam in Liebe mit diesem Land fallen lässt. Noch ein Grund weshalb Trump einfach nicht President werden sollte. Würde ganz schön trist werden hier, wenn man all die Ausländer und Immigranten aussperren würde, Period.
Protest
Jaja, dieser Trump(l)… natürlich hab ichs mir nicht nehmen lassen, bei seiner Rede in Chicago an der UIC vorbeizuschauen. Weit gekommen bin ich allerdings nicht. Waren zu viele Protestanten und die hatten vielleicht Energie. Hat den Großen gleich mal ganz klein aussehen lassen und so sehr erschreckt, dass er gar nicht erst auf die Bühne gekommen ist. Noch ein Grund weshalb ich Chicago so liebe – diese Leute lassen sich einfach nichts gefallen.

Allerdings hat mich die aggressive Art trotzdem sehr erschreckt. Als die Leute aus dem Gebäude gekommen sind durften sie sich die krassesten Schimpfwörter an den Kopf werfen lassen und auch ich kam unter Beschuss, nur weil ich zufällig den gleichen Weg gelaufen bin. War verrückt zu sehen, wie sehr diese Gruppendynamik die Leute gepusht hat. Naja, als ich am nächsten Tag dann mal meine Mails gecheckt hab, wurde mir schon bisschen anders:
Trump for President als Absender hält mich jetzt immer schön über die Kamapgne auf dem Laufenden. Da kann ich eigentlich drauf verzichten. Well at least it found its way into the right folder! Kommt halt davon, wenn man sich n gratis Ticket zu der Rally holt.

Jedenfalls ist morgen der Tag der Wahl für die Primaries in Illinois, Ohio, usw. und meine Gastschwester ist das erste mal dabei! Go, Eve!
Party


Dieses Wochende hieß es St. Patrick’s Day und grüner Fluss! So viel grün auf einen Haufen, wie an diesem Wochenende in Downtown Chicago hab ich noch nie gesehen. Und mit meinen einmaligen Brasilianern und Nicole (deutscher Intern) war das auch einfach unvergleichlich! Die Jungs (also meine Arbeitskollegen) sind mir in so kurzer Zeit schon echt hart ans Herz gewachsen: my Chicago-Family <3. Kein Wunder! Sind mit mir ja schon gleich am ersten Abend, an dem wir zusammen feiern waren, durch dick und dünn gegangen:
Nach dem 3 o’clock Club auf der Milwaukee Ave. und einem Chillout bei den Jungs haben wir entschlossen, dass ich zu müde bin um nach La Grange zu fahren, also ab, Auto in ihrem Hof parken. Als wir dann auf dem Weg zu meinem angestammten Platz waren, war mein Auto weg. Ernsthaft?! Mein Geld, Ausweis, Klamotten, alles mögliche in der Karre. Hat das etwa jemand geklaut?! Ich war sprachlos. Wäre ich in diesem Moment allein gewesen, hätte ich mich auf den Bordstein gesetzt und geheult. Stattdessen musste ich aber cool bleiben! Bin in den nächsten Seven-Eleven… fragen ob die was verdächtiges gesehen haben, kann ja nicht schaden!
Im Endeffekt hat sich dann rausgestellt, dass mein Auto abgeschleppt wurde, weil man ACHTUNG: In Chicago zwischen 1. Dezember und 1. April, von 3 bis 7 Uhr morgens, nicht am Straßenrand parken darf. Auch, wenn da eine Parkuhr steht und das eigentlich erlaubt wäre. Kann man halt als Touri nicht wissen. Und ohne Schild, sowieso nicht.
So wird man halt auch locker mal 170 Dollars los. Nächstes mal dann doch „L“ fahren.

An dem Wochenende wurde ich dann auch gleich noch von nem Polizisten kontrolliert, als ich abends rechts rangefahren bin, um mein Handy zu checken. Man, Auto und Chicago geht einfach nicht zusammen!
Und die Party geht weiter! Wie oben schon kurz angesprochen: Mama und Papa kommen zu Besuch!!! Donnerstag! Und ich kanns einfach nicht fassen! IN 3 TAGEN!!!!!! Ooohohohohow, ich muss schon fast weinen vor Freude! Wird cool! Kind of a revival of the time, when we were here in 1999.
Stay tuned!



LOVE-Zeichen, zur Independence Hall zur Southstreet.
Auf dem Weg den Test gemacht, wer die besten Philly Softpretzels herstellt und ab zurück nach DC um ja nicht den Superbowl zu verpassen. Und den hab ich mir zusammen mit meinen Lieben: Didi, Anna und Deniz angeschaut in einer Bar am Dupont Circle. Diese Truppe macht das Erlebnis D.C. einfach perfekt. Mittags in der Kantine oder bei “sweetgreen” wird der Plan für den Abend geschmiedet und es gibt jeden Tag was zu erleben. Mit denen weiß ich einfach, dass ich immer verlässliche Menschen habe, wenn mal was schief läuft. Z.b. mit Chase Banken, die in DC nicht existieren! Also Leute, wenn ihr am Ende nach D.C. kommt bevor wir zurückfliegen, nicht denken ihr könnten in ne Chase Filiale reinsteppen. Die gibts hier nicht.




Der nächste Tag war Anna’s und mein großes Abenteuer. Wir konnten es nicht lassen und mussten den Ausnahmezustand von Nahem begutachten. Also gings ab auf die verschneiten Straßen von Chevy Chase. Wir hatten vor, in den nächsten Laden zu laufen… ist ja nur 10 Minuten weg. Dachten wir. Wenn dir auf dem Gehweg bei jedem Schritt der Unterleib bis zum Anschlag im Schnee stecken bleibt, verwandelt sich ein Spaziergang schnell mal in ein Workout. Wir haben dann aber schnell geschalten und sind auf die der Hauptstraße weitergestiefelt. Wurde ja nicht befahren. Wenn ein Fahrzeug, dann nur ein Truck. Gut für uns. Aber wirklich, ich habe geschwitzt ohne Ende. Und Anna lief sich ne Blase! Prima. Aber wir haben unseren Weg zurückgefunden, auch wenn auf allen vieren. Und weil es so schön war, haben wir das den anderen Tag dann gleich nochmal gemacht. Diesmal waren aber schon Teile der Straße besser geräumt und man konnte sehen, wo man eigentlich hinläuft. War ja nicht mehr nur weiß in weiß. Außerdem war die Stadt diesmal zumindest ein bisschen belebt. Es fuhren nicht mehr nur Schneeräumer und Trucks (die Ladeflächen voll Schnee) sondern auch ein paar Autos. Von öffentlichen Verkehrsmitteln kann natürlich keine Rede sein. Da wurde schon am Freitag angekündigt, dass die bis Montag nicht fahren werden. Und wer denkt das wäre übertrieben, der muss das erstmal erlebt haben. Hier ist niemand auf die Schneemassen vorbereitet. Bis mal geräumt wird, muss man 5 Tage warten… Deshalb waren wir Dienstag echt froh mal wieder mobil zu sein und haben Anna mit dem Auto auf die Straßen geschickt.
Didi abgeholt und den Union Market ausgecheckt. Schönes Arrangement verschiedener Produzenten und Restaurants. Das war schön.

Das Wochenende war jedenfalls wunderbar. Es gab viele Themen über die wir uns mit meiner Hostfamily austauschen konnten, zumal Amy und Peter sehr an deutscher Kultur interessiert sind. Daher musste ich natürlich Mamas Apfelstrudel auftischen. Hat mich zwar echt einige Nerven und ziemlich viel Schweiß gekostet aber am Ende hat sichs gelohnt. Mama, dein Rezept kommt einfach überall gut an! :*
Hmmmnamanam, mal sehen, was die letzten Tage hier noch zu bieten haben. White House Tour ist jedenfalls schon gebongt für nächsten Mittwoch!!
Amy und ich waren heute nach einem gemütlichen Morgen mit meinem Lieblingsfrühstück; Oatmeal mit Apfel, Blueberry, Strawberry, Zimt und Ingwer in Mount Vernon. Das ist der Ort, an dem George Washington gelebt hat. Dass er einer der bedeutendsten Männer für die Staaten war, bekommt man hier ganz besonders gut zu spüren.

Die Sonne war da und hat den Tag ins perfekte Licht gerückt. Sogar einen Weißkopfadler haben wir gesehen! Nach nem guten Lunch im Restaurant dort, was ein bisschen auf Oldtime gemacht ist, gings dann auch schon zurück durch die Stadt. Mein erster Blick auf Washington und na klar: Es gibt nen Regenbogen! 😀
Auch wenn wir mit der Navigation dann bisschen Probleme hatten, kamen wir noch rechtzeitig zum Store, bevor es jetzt gleich dann noch zum Meeting mit Max, von Cultural Vistas und den anderen CIPlern geht! Ich freu mich! Morgen werde ich schon von meinem ersten Tag im Büro berichten!!! HILFE! 😀







Frische Eier von den Hühnern im Garten, frische Orangen von den Bäumen die in Orange County wachsen… ein Traum! Und da wir den alten weißen Truck von Michael nutzen durften, war es auch ein leichtes, die Gegend zu erkunden. Für uns gings dann mal zum Hollywood Zeichen und in viele andere coole Viertel. Am Pier haben wir uns dann sogar noch mit Annika und Sebastian vom Programm treffen können! Ist das nicht wunderbar! Die Welt ist so klein und wundervoll!
Mit das Beste war allerdings der neue Tarantino Film in 70 mm… nachdem wir an dem Tag ca. 10 Meilen gelatscht sind. Kein Wunder, dass da mein Sprachzentrum nicht mehr mitmacht und sich der Kinomitarbeiter totlacht, weil ich ihn anstelle nach dem „bathroom“ nach der „boilet“ frage.





Mit Magdalena, Broti und Basti, hab ich dann ein cooles Silvester verbracht, auch, wenn wir das mit dem Feuerwerk n bisschen verpeilt hatten 😀 War ja klar, dass das nicht vor uns bei der Golden Gatebridge hochgeht, sondern hinter uns. Aber im Club konnten wir uns dann nochmal schön die Laune auffrischen! Nach dem Wochenende kann ich echt sagen: Verdammt, hab ichs gut! Ich danke allen, die mir das möglich gemacht haben und immer hinter mir stehen. Ich freu mich gerade so dermaßen, dass ich dieses Glück habe! Danke danke danke! Best time ever: 2016 kann kommen! In diesem Sinne: Happy new year! <3


Ich musste mich heute in der Kirche wirklich zusammenreissen, als der Pastor vor Ausgabe der Kommunion, die neue glutenfreie Variante der Hostie anpries. Ich hab ja mittlerweile hier schon viele Trends beobachten können. Gluten-free, soy-free, sugar-free, fat-free… aber, dass das jetzt mittlerweile auch schon in den kirchlichen Kreisen angekommen ist, war neu für mich. Jedenfalls führte mich das Thema heute durch den ganzen Tag. Ich war morgens mit Laurel im evangelischen Gottesdienst mit Krippenspiel. Natürlich gabs danach himmlische Plätzchen. Kurz einen Zwischenstopp zu Hause gemacht, die Cookies aufgepickt, die wir gestern zusammen gebacken hatten und weiter gings zur Cookie-exchange-Party, also zum Plätzchentausch. Herrliche Idee! Das müssen wir unbedingt in Thurndorf einführen, wenn ich zurück bin! Jeder Teilnehmer backt die beste Plätzchensorte, die das Backbuch hergibt und zwar in 12 x Anzahl der Teilnehmer an der Plätzchen-Party. So kann jeder genug Plätzchen von verschiedenen Sorten mit nach Hause nehmen, und man hat nicht den Stress allen in der Familie mit verschiedenen Geschmäckern gerecht zu werden. Außerdem ist es die optimale Gelegenheit um sich über den neuesten Klatsch und Tratsch oder wie hier, über Donald Trump und seinen psychischen Problemen auszutauschen. Ich konnte meine Baumkuchenspitzen, importiert von Deutschland einbringen und die stießen auf rieeesigen Zuspruch, obwohl sie NICHT glutenfrei waren! (Danke Mum!!)





Den haben wir heute geschmückt. Wird hier ja bei Zeiten gemacht. Der Verkäufer war sehr an Deutschland interessiert und hat mir gleich mal 5 Restaurants in der Umgebung aufgezählt, die sehr gutes deutsches Essen verkaufen. Lustig, wie jeder denkt man will das heimische Essen essen, wenn man in ein fremdes Land kommt. Oder ist das einfach nur ein Zeichen der Freundlichkeit? Wohl eher so. Vielleicht soll das aber auch nur zeigen, dass sie an Deutschland und dem guten Essen interessiert sind. … Hab mir ja nicht umsonst den Käse schicken lassen 😀






