Huhu, es ist Samstag

Ich greif den Titel direkt mal auf:

Huhu, es ist Samstag, 11:28 Uhr, ich sitze in Madison auf der Couch, Maggi liest neben mir gerade Papertowns von John Green (sehr gutes Buch) und ich hab zwei oder drei kleine Geschichten. UND! Ich habe endlich das erste Fettnäpfchen.
Schönes Wort Fettnäpfchen. Dazu gleich mehr, muss gerade kurz was anderes machen. Lauft nicht weg.

So, erledigt.
Also. Letzter Eintrag war Donnerstag. Machen wir am Freitag weiter.
Meine Güte bin ich gerade fleißig. Hachja. Ich sonne mich in meiner eigenen Arroganz. Herrlich.

Freitag war der letzte offizielle Schultag vor der Winterpause.
8:30 Uhr war der erste Test angesagt, für den Hauptkurs (Construction & Remodeling Techniques 1), sobald man fertig war ist man rüber zur Werkstatt gedackelt und hat angefangen alles aufzuräumen. Sprich das Gelände draußen, die Werkstatt und und und.
Gegen halb zwölf waren wir (der Kurs der morgens stattfindet und unser Kurs) mit dem ganzen Gelumps durch. Ich hatte den schönen Job wie ein verrückter mit einem schwingenden Hammer durch die beiden Häuser zu stiefeln und alle, nicht mehr notwendigen, Stützen von den Wänden zu prügeln. Spaß und Entertainment für die ganze Familie.

Der Kollegium hatte Pizza für alle bestellt. Hatte weder Hunger noch Lust mich sozial zu beschäftigen, also mit Kopfhörern etwas abseits platziert und lauwarmen Kaffee getrunken. Bis kurz nach zwölf.

Viertel nach zwölf. Finaler Test für Plans, Sites and Formwork. Der Kurs über Beton, Vermessungen, Gebäude abstecken und so weiter.
Sobald man damit durch war: Ferien.
Nope. Ich fahr am Montag wieder hin und fang an zu arbeiten. Die Werkstatt will ja schließlich verlagert werden.
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Mal ein Bild von der anderen Seite. Boah wie ordentlich alles aussieht, ein Traum.

Abends dann nach Madison gegurkt. Ein kleines Missverständnis dann mit Vinnys Abendplanung, also spontan mit Maggi und Annette zu einer Kirchenveranstaltung einer Freundin, Lacquita. Verhaltenstechnisch, sprachtechnisch und alles so schwarz wie man nur schwarz sein kann. Unfassbar amüsanter und netter Mensch, schon vorher mal zuhause getroffen.
Auf jeden fall der einzige Grund warum ich mit bin.
War dann auch ziemlich amüsant und gegen Ende auch mitreissend. Noch dazu ein neues „Gefühl“ mal in der „Minderheit“ gewesen zu sein.
Bin mit Maggi zu früh angekommen, Annette kam aus Marshall. Standen dann rum. Naja gehen wir halt rein.
Ein netter junger Mann öffnet zufällig zum gleichen Moment die Tür. Wir stehen uns gegenüber. „Seid ihr für den Weihnachtschor hier?“ „Jup“ „Die üben noch, startet in gut 25 Minuten“ „Ok“.
Ich halte die Tür offen, er steht in der Tür, Maggi hinter mir. Er hebt die Hand, ich gebe ihm nach zwei Sekunden ein ungelenkes High Five, betrete die Kirche und realisiere, dass er mir einfach nur die Tür über meinem Kopf, für alle die es vergessen haben, ich bin kein Sitzriese, offen halten wollte.
Ich fange dumm an zu kichern sobald ich mich auf eine der Bänke gesetzt habe.
Dieses High Five hätte aus einer unangenehmen Situationskomik Fernsehsendung sein können.
Schon tausend mal gesehen, trotzdem überragend.

Endlich habe ich ein „Fettnäpfchen“. Diese magischen Fettnäpfchen. Haben beim Vorbereitungsseminar gefühlt über nichts anderes als Fettnäpfchen gesprochen. Also eher was denn mögliche Fettnäpfchen wären, wie man sie vermeiden kann, hauptsache keinen Spaß haben.
Dieser Moment war so überragend und ich hoffe so innig für alle Teilnehmer, dass jeder mindestens in siebenundzwanzig dämliche Fettnäpfchen tritt. Von schönen Tagen am Strand will doch keiner irgendwann mal Geschichten hören.

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Danach sind wir zu dritt ins „Essen Haus“. Ein deutsches Restaurant in Madison.
Scheinbar ein riesen Ding hier. Verkaufen Bier in Stiefeln, aka Das Boot.
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Annette hat folgendes auf Facebook hoch geladen:
Took Julian to the Essen Haus so that he could complain about how un-German it is: „on a scale of one to wrong, this is wrong!“
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Unter dem Bild hat jemand gefragt wie unauthentisch es denn war. Meine Antwort:
„Let’s say you are in Germany and you go out to an American diner and you order a cheese burger and fries. You are really happy about it. But as you walk in you notice that every waiter is wearing cowboy boots and a cowboy hat. There is an obnoxious folk/country band playing way too loud in the corner of the room. Your weirdly dressed „Texan“ waiter can’t even hear you. The whole menu is written in a weird gibberish mixture of German and English, inventing words and shit. So far so good.
So you order some food. Basically going back to the cheeseburger and the fries, that I introduced way top early for whatever reason.
So the fries are seasoned with sugar and cold instead of warm, der burger has some weird ass sauces on top and the bacon got replaced with jam.
I think that’s a good comparison for how unauthentic it was.
But never mind, we had a great time and lots of fun. We enjoyed the hell out of that place.

War trotzdem überragend und lustig.
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War etwas dunkel in dem Schuppen (das war zumindest ziemlich deutsch).
Das Bier war übrigens schal und abgestanden.

So. Es grüßt euch der Hippe und der Hund.
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Peace out.