Ok, endlich habe ich einmal wieder mehr Zeit um meinen Blog auf den aktuellen Stand zu bringen. Also in nächster Zeit, nach diesem Beitrag, werden hoffentlich so nach und nach meine Beiträge über meinen Trip nach Philadelphia sowie die ersten Tage als ESL-Lehrerin etc. veröffentlicht.
Jetzt zu meinem Trip nach Las Vegas:
Fangen wir doch erst mal damit an zu erzählen, wie ich denn überhaupt nach Vegas gekommen bin. Dieses mal bin ich nämlich nicht einfach nur hingeflogen. Vielmehr hab ich einen langen Roadtrip mit meinen beiden Travelbuddies Chris und Dejan hinter mich gebracht. Ein Stück geflogen bin ich aber dennoch. Denn die Vereinigten Staaten von Amerika sind wirklich ziemlich groß. Mit Dejan und Chris habe ich mich am 29. Dezember sehr sehr früh morgens, (also um kurz nach Mitternacht), in Denver am Flughafen zusammen getroffen (nachdem ich mal wieder einen Flieger mit mehreren Stunden Verspätung hatte). Tja, und dann ging es auch schon los mit dem Auto von Denver nach Las Vegas. Manche Leute werden sich nun bestimmt fragen, wieso ich nicht einfach ein wenig weiter geflogen bin, anstatt einen kompletten Tag im Auto auf den teilweise ziemlich einsamen Straßen der USA zu verbringen. An dieser Stelle möchte ich einfach erst mal die entstanden Fotos sprechen lassen, bevor ich die ganzen Erlebnisse kommentiere.
Ich denke wie man an den Fotos sehen kann, hat sich die stundenlange Fahrerei wirklich gelohnt. Man sagt nicht umsonst, das man die schönsten und fesselndsten Gemälde und Farben in der Natur findet. Und im Nachhinein betrachtet stelle ich fest das die Bilder längst nicht dem gerecht werden, was ich während diesem Roadtrip mit bloßem Auge zu sehen bekommen habe. Wie bereits erwähnt haben wir unsere lange Fahrt gegen Mitternacht in Denver, Colorado gestartet. Nach ein paar Stunden Fahrtzeit konnten wir dann den Sonnenaufgang auf den einsamen Straßen Utahs miterleben. Nach weiteren Stunden haben wir dann endlich unser erstes Ziel, das Monument Valley erreicht. Und ja, es war eisig kalt dort. Deswegen sind wir auch gleich wieder weiter gefahren. Unser nächstes Ziel waren die vielen schönen Plätze/Schluchten des Antelope Canyon. Auch hier war es … kalt! Aber wirklich wunderschön. Inmitten dieser mächtigen roten Felsen zu stehen war wirklich ein beeindruckendes Erlebnis. Von dort aus war es nur noch ein kurzer weg zum Horseshoe Canyon, wo wir dann auch den Sonnenuntergang erleben konnten. Am Rande dieses Canyons zu stehen und der Sonne beim untergehen zuzusehen war mal wieder so ein „Postkarten-Moment“. Damit meine ich einen Moment, der einen sprachlos macht. Sprachlos, weil man sich nie erträumt hat, dass einem das Leben einmal die Möglichkeit bietet das, was man sonst nur von Postkarten kennt hautnah mitzuerleben. In den letzten Monaten habe ich gelernt das die selbst gemachten Momente viel schöner sind als jede Postkarte oder Dokumentation im Fernsehen.
Tja, und nach dem Horseshoe Canyon sind wir dann den letzen Rest der langen Reise nach Las Vegas gefahren. Für mich endlich die Zeit um ein wenig zu schlafen (der Moment, als ich am Tag zuvor aufgestanden bin um den Bus von Binghamton nach New York zum Flughafen zu nehmen, war der letze Zeitpunkt des Schlafes vor unserem langen Trip). Apropos Schlafen! Was mir aufgefallen ist: Seitdem ich hier in den USA bin könnte ich glaube ich Tage lang durchschlafen. Ich denke das das ständige sprechen, denken, etc. in einer anderen Sprache sowie die fehlende Normalität dafür verantwortlich sind. Wie auch immer, irgendwann sind wir dann in Las Vegas angekommen, wo wir schon von knapp 20 der anderen PPP-Mitstreiter erwartet wurden. Gemeinsam hatten wir uns ein Haus gemietet, um im Kreise von PPP´lern im deutschen Stil in Amerika Silvester zu feiern. Klingt komisch? Is aber so! Und wäre es eine der amerikanischen Sitcoms glaube ich hätten wir wirklich gute Einschaltquoten, denn es waren wirklich ereignisreiche Tage! Zu viel wird an dieser Stelle nicht verraten (denn was in Vegas passiert bleibt schließlich auch in Vegas!!!!). Nur so viel: Wenn ca. 20 Deutsche zusammen in Vegas einkaufen gehen, kochen, feiern, etc. kann man einiges erleben.
Nun noch kurz etwas zu meinem Eindruck von Las Vegas. Sehenswert war die Stadt definitiv, aber in meinen Augen auch einfach nur eine große Scheinwelt. Wenn man bereits das echte Venedig, New York etc. gesehen hat kommt einem Vegas einfach nur sehr kitschig-amerikanisch vor. Nur das wenigste kommt einem dort echt und real vor (ich habe noch nie so viele operierte Frauen in einem Ort gesehen wir in Las Vegas!). Gesehen haben sollte man es einmal, für mich reicht das dann aber auch. Es gibt noch viel zu viel andere Staaten, Städte und Plätze zu entdecken.