Bevor ich über das was so nach meinem letzten Blogeintrag passiert ist berichte, möchte ich an dieser Stelle erst einmal ein paar ältere Fotos einfügen. Sie wurden mir leider jetzt erst freigegeben. Es handelt sich um Bilder die Angelo (ein wundervoller Künstler und Freund) bei der STAP Veranstaltung HairWarz im Dezember gemacht hat bzw. um Bilder die ich bei dem STAP Mud Gauntlet (siehe den vorherigen Beitrag) gemacht habe.
Das erste über das ich nun berichten möchte sind die Feierlichkeiten anlässlich meines Geburtstages am 9. Mai. Ich hatte einen wundervollen Geburtstag hier in den USA dank meiner wundervollen Gastfamilie, Freunden, Kollegen und Schülern. Mein Geburtstag ist dieses Jahr auf einen Montag gefallen, ich war also ganz normal arbeiten. Der Arbeitstag war aber alles andere als normal! Lehrer und Schüler haben mich mit Kuchen und Geschenken gemacht. Das wohl größte Geschenk an diesem Morgen waren aber die Geburtstagsständchen die mir in Chinesisch, Spanisch, Französisch, Arabisch, Russisch und das Beste, sogar in Deutsch gesungen wurden. Naja, es war nicht das wirkliche Geburtstagsständchen in der Deutschen Sprache sondern mehr eine improvisierte Version aus „Alles Gute zum Geburtstag“. Aber es hat mich dennoch zu Tränen gerührt. Ich kann mich wirklich unglaublich glücklich schätzen, so tolle Kollegen und Schüler hier in den USA kennen gelernt zu haben.
Daheim wurde ich dann von meiner Gastmama Candace bekocht. Es gab (extra für mich) laktosefreie Lasagne und Brownies…und gegessen wurde natürlich mit Krönchen auf dem Kopf ^^
Am Wochenende hatte ich dann meine eigentliche Geburtstagsparty im Hause meiner Gasteltern. Es gab eine riesige Torte, gegrilltes, selbst gebackene Brezn und das was meine Gäste alles mitgebracht haben. Tja, und da Candace und ich Mitten in einer Theaterproduktion (dazu später mehr) steckten und sie im Kostümbusiness tätig ist gab es natürlich auch ein obligatorisches Verkleiden und Fotos davon. Wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß.
Die Woche nach meiner Geburtstagsfeier war dann `Show week` am Theater. Also jeden Tag Proben für eine Woche lang bis zu den Auftritten. Bevor ich aber zum Theater komme erst noch etwas zu den zwei Graduations (Zeugnisübergaben/Abschlussfeiern) denen ich beiwohnen durfte.
Zunächst einmal war da am 19. Mai die Graduation Feier des SUNY Broome Community College (BCC), also von meinem ehemaligen College. Thaylor (Venezuela) hat sein Associate Degree in Bauingenieurwesen abgeschlossen. Hier ein paar Impressionen.
Ein paar Tage danach am 21. Mai war ich Zuschauer, wie Juan Carlos (Venezuela) von der Binghamton University seinen Bachelor überreicht bekam. Im Anschluss an die Übergabe hat Juan Carlos Familie noch eine kleine Party für Thaylor und Juan Carlos geschmissen.
Nun kommen wir zum Thema Theater. Bevor ich mehr verrate zunächst einmal die Geschichte wie es dazu kam weil die Leute die mich aus Deutschland kennen werden wahrscheinlich erst einmal die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Die Show in der ich war war nämlich eine Burleque show. Für diejenigen die das Wort kennen und für die die es googeln: Es ist alles halb so schlimm! Es ist nämlich eher weniger gegoogeltes Burlesque und eher mehr Tanzen wie im Film Burlesque (der mit Cher und Christina Aguilera). Nun aber wie es dazu kam: Am Anfang meines Jahres hier in den USA hat mich Gastmama Candace mit ans Theater genommen. Sie hat mir erzählt in welchen Shows sie in den letzten Jahren so alles mitgewirkt hat. Mitunter war Sie vor ein paar Jahren in einer Burlesque Show. Nur so zur Info, Candace wird bald stolze 62! Ich hab’s ihr nicht geglaubt und dachte sie wollte mir einen Bären aufbinden. Ich konnte meinen Mund natürlich nicht halten und meinte zu ihr, das sollte sie an der diesjährigen Burlesque show teilnehmen wäre ich mit dabei! Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet das sie es macht, bedenke man ihr Alter und die Tatsache das sie sehr viel arbeitet. Tja, aber sie hat es gemacht, also hatte ich auch das Vergnügen. Ich war teil eines Burlesque Show Casts. Von der Bühnengestaltung bis hin zum Kostümdesign war ich in allem involviert. Erfahrungen habe ich definitiv gesammelt, auch wenn es jetzt nicht was normales zum lernen ist. So weiß ich nun zum Beispiel das Dragqueens (wir hatten 3 im Cast) gerne mal zu Ducktape (starkem Klebeband) greifen um sich `Brüste` zu formen. Der Rest wird dann hingeschminkt. Außerdem tragen Dragqueens meist zuerst weiße Theater-/Clownschminke auf ihrem Gesicht auf und zeichnen dann die Gesichtszüge mit Farbe drüber. Das ist wegen dem männlichen Bartwuchs oftmals notwendig. Und ich habe gelernt wie viele Fehler man beim falsche Wimpern aufkleben machen kann. Ich glaube ich habe sie nämlich alle gemacht. Um’s zusammenzufassen: Ich hatte jede Menge Spaß und ich habe viele tolle neue Freunde gefunden.
Die Woche nach den Burlesque Aufführungen habe ich dann ganz viel ehrenamtlich für STAP gearbeitet. Grund war ein Marathon Event am Wochenende um Spenden für die Organisation zu sammeln.
Ebenfalls am 29. Mai, dem Tag des Marathons war ich auf einer Hochzeit eingeladen. Uncle Darwin hat seine Shorty geheiratet. Das schöne daran: Uncle Darwin und Shorty sind beide nicht mehr die jüngsten und es war eine rührende Zeremonie. Gerade für Uncle Darwin freue ich mich das er noch einmal eine große Liebe gefunden hat, nachdem er vor ein paar Jahren zum Witwer wurde.
Am 11. Juni war dann ein Pride Festival in Binghamton.
Tja, und dann war es auch schon die vorletzte Woche des Arbeitens für den Binghamton City School District. Am 16. Juni hat die Schule einen Ausflug mit all den Schülern in den Zoo von Binghamton (in dessen Nähe ich ja wohne) gemacht.
Und dann war es soweit. Am 24. Juni hatte ich meinen letzten Arbeitstag als ESL-Lehrerin (English as a Second Language). Es war schwer allen meinen Kollegen uns Schülern Lebewohl sagen zu müssen. Sie sind mir in den letzten Monaten so unglaublich ans Herz gewachsen. Ich werde es vermissen täglich von so vielen verschiedenen Sprachen und Kulturen umgeben zu sein. Ich habe während meines Praktikums so viel gelernt und erlebt für das ich unendlich dankbar bin.
To my Students and to the other teachers that might read this: Thank you so much for all the great experiences that I was able to gain because of you! I will miss you all so much! You’ll always be in my heart and I hope that I’ll be able to meet again with you someday.
Lehrer und Schüler haben sich noch alle mit einer kleinen Feier und ganz vielen Andenken von mir verabschiedet.
Der letzte Tag Arbeit war gleichzeitig auch der Beginn meines letzten Monats hier in USA. Ich habe nun noch ein wenig Zeit um zu Reisen. Dazu dann aber mehr im nächsten Eintrag.
Meine nächsten und letzten Wochen hier in den USA bestehen also viel aus Reisen, Auto verkaufen, Abschiede, Familienzeit mit meinen Gasteltern und Planungen für mein weiteres Leben in Deutschland. Zum Stand der Deutschlandplanung: Meine nächste/neue Stelle bei der Landeshauptstadt München steht nun fest. Ich werde künftig für das Kreisverwaltungsreferat im Bereich Verkehr tätig sein. Auch wohnungstechnisch steht nun fest das ich ab 1. August in einer Wohnung in München (Laim) wohnen werde. Mit Ankunft in Deutschland steht also auch erst einmal noch ein Umzug an.