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Die amerikanische Kneipentour

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Club Hopping. Oder auf gut deutsch gesagt: Die Kneipentour! Also ich finde ja wirklich das man das Deutsche/Europäische Nachtleben auf keinen Fall mit dem amerikanischen Vergleichen kann. Unsere Organisation sagt zwar immer „It´s not good, not bad- just different!“ Naja, jeder so wie er will/denkt. Für mich ist das Feiern hier auf keinen Fall „good“- tzz um halb zwei macht der Laden dicht. Egal. Am Ende kommt es ja auch eigentlich nur darauf an mit welchen Personen man um die Häuser zieht. Dieses Wochenende hab ich meine zwei Deutschen Jungens eingetauscht und bin stattessen mit Josh und Tammy los.

Gemeinsam starteten wir im Rumors- der ortsansässigen Schwulenbar (und irgendwie auch die einzige Bar/Club die Technomusik spielt. Definitiv ein Pluspunkt). Hier interessiert es keinen was du anhast oder aussiehst- hier steht wirklich der Spaß im Vordergrund. Du stehst mit einer Federboa auf der Tanzfläche? Cool. Ich will auch so eine!

Ich kann meine große Schwester, die in Köln lebt, wirklich sehr gut verstehen. Mit Schwulen und Lesben feiern zu gehen hat seine ganz eigene Atmosphäre. Da haben Menschen sogar noch Manieren! Selbst wenn ein Kerl nicht an deinem Geschlecht interessiert ist, lässt er dich an der Theke vor. Ladys first. Oh mein Gott, ich dachte ich Träume. Das hab ich ja noch nie erlebt. In allen anderen Clubs werden die Ellenbogen ausgefahren, nur damit man sein Getränk schneller in der Hand hält. Ich mag das Rumors. Ich glaube das ist mit Abstand mein Lieblingsclub hier in Bellingham. Aber der Abend ist ja noch jung (Bei den Amerikanern wird er auch nie wirklich alt) Und schon ging es in den nächsten Club: Nichts anderes als „The Underground.“ Ich glaube ich hab schon öfter darüber geschrieben.

Wir verlassen also die- Achtung Klischee- rosarote Techno Einhorn Welt und tanzen ab sofort auf Black HipHop mit den Gangstern und Möchtegernrappern. Ich hab trotzdem so gut wie jedes Mal Spaß hier. Auch wenn ich Techno tausendmal lieber hören würde als HipHop. Aber hier gibt es auch nicht viel mehr Neues zu sehen, also ab in den nächsten Club: Glow.

Ich wohne zwar nicht in einer riesigen Stadt, allerdings hat es eben doch so seine Vorteile mit zwei Colleges und einer Universität mit über 12.000 Studenten. Ich kann mich was Bars und Clubs angeht wirklich nicht beschweren.

Das Glow könnte dem Rumors Konkurrenz machen. Sie spielen dort auch eher HipHop (Minuspunkt. Ernsthaft warum findet das denn jeder so geil? Ich meine ich höre das zwar auch, aber zum Tanzen? Dann doch lieber die Backstreet Boys und Spicegirls im Spacepark)  allerdings und jetzt kommt der absolute Hammer, besteht die komplette zweite Etage nur aus Spielautomaten. Sogar mit Tekken – for free. Und ich meine die alten Spielautomaten, nicht diesen Neumodischen Scheiß. Konnte da auch erstmal unter Beweis stellen, dass mit mir nicht zu spaßen ist. Bin ja schließlich mit einem großen Bruder aufgewachsen. An der Bar dann noch eine Runde Mario Kart auf einer Nintendo 64 (OH MEIN GOTT wie cool ist das denn. Da wird Feiern wirklich nebensächlich) und dann die Frage: und nun? Der Arm bereits voller Stempel- Wir haben also die freie Auswahl. Ahja dann eben nochmal ins Rumors. Macht meiner Meinung nach eh am meisten Spaß .

Auf dem nach Hauseweg dann nochmal schnell in den Supermarkt springen (Also ich bin ja sowas von aus der Übung. So wird das nix mit der Nature nächstes Jahr) und Wasser kaufen. Schon etwas unheimlich wenn man so „mitten“ in der Nacht im Supermarkt ist. Keine Menschenseele in den Gängen.  Fehlt eigentlich nur das flackern der Lichter und du spielt die Hauptrolle in einem Horrorfilm. Dann kommt die Ansage „Zwischen Gang 9 und 10 muss Blut weggewischt werden.“ Du drehst dich um und natürlich du stehst zwischen diesen beiden Gängen.  Kein besonders guter Stoff für einen Horrorfilm, dass geb ich schon zu, allerdings kann ich mir auch so selbst ziemlich gut Angst machen. Mit einem etwas schnelleren Schritt dann an die Kasse und zum Auto gelaufen und ab heim.