Autor: magdalenab

final goodbyes

 

Eigentlich war für mich das Thema Blog nach dem Roadtrip beendet. Mehr gab es ja auch nicht zu erzählen. War schon seltsam genug dass es Leute interessiert hat, was hier so vor sich ging. Allerdings hätte ich niemals damit gerechnet das selbst jetzt (fast 1 Jahr später) noch weit über tausend Menschen diesen Blog lesen und mir Kommentare schicken. Glaubt mir da springt das kleine Maggi Herz.

Allerdings war dieser Blog nur für mein Auslandsjahr gedacht. Bitte seht es mir nach, dass ich keine Nachrichten mehr beantworten werde. Dafür fehlt mir leider die Zeit um hier regelmäßig reinzuschauen.

Ich danke trotzdem allen Leserinnen und Lesern die mich mein Jahr – und darüber hinaus- begleitet haben. Es war wirklich einmalig!

So thank you and goodbye. My story is told (at least for the moment)

ROADTRIP

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21 tage, 12.000 Kilometer

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i’m not really good at this

Es ist soweit. Das hier wird mein letzter Eintrag den ich in Bellingham schreibe. Das letzte Mal mit Laptop und Schneidersitz auf dem Bett sitzen. Am 27.08.2015 bin ich in Washington angekommen und jetzt sage ich auch schon wieder „Auf Wiedersehen“. Die Zeit ist nur so verflogen.

Es ist mehr als seltsam, wenn man die Straße in seinem neuen zu Hause langfährt und man weiß das es das letzte Mal ist. Seltsam, wenn man Menschen auf Wiedersehen sagt, mit denen man im letzten Jahr so viele Stunden verbracht hat und die man erstmal nicht wieder sieht.

Mein Zimmer ist mittlerweile komplett leer. Die Koffer verschickt und die Bilder von den Wänden. Ich hab allerdings noch meinen Rucksack, der mich den nächsten Monat weiterhin begleiten wird. In knapp 11 Stunden geht mein Flieger nach Chicago. Da treffe ich dann auch die anderen und dann geht’s auf die wilde Fahrt.

Wir haben einen Mini Van unter uns, und das großartige American Highway System vor uns. Es ist noch nichts gebucht, aber wir haben einen groben Plan. Wird also schon schief gehen. In genau einem Monat, treffen sich alle PPP´ler dann in Washington D.C wieder. Abschlussseminar- und dann geht’s auch schon Heim.

Im Moment hab ich noch nicht die leiseste Ahnung wie es dann für mich weiter geht. Ich habe mich bei paar Unis beworben, aber da höre ich frühestens im August etwas. Also- Daumen drücken!

Ich freue mich natürlich auf Roadtrip und auf daheim, allerdings ist es wirklich schwer hier Tschüss zu sagen. Ich liebe es hier! Ich liebe die Landschaft, die Offenheit und meine beiden Gasteltern. Ich hatte wirklich Glück, mein Jahr bei solch außergewöhnlichen, freundlichen und herzlichen Menschen verbringen zu dürfen. Das werde ich niemals vergessen!

Bevor die ganze Heulerei jetzt anfängt, wollte ich auch nur noch schnell den Eintrag schreiben- keine Ahnung ob ich Zeit und Lust habe beim Roadtrip Bericht zu führen. Falls nicht, wird es erst wieder einen Eintrag geben wenn ich wieder daheim bin. Deutschland.

Deming Logging Show

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Nur noch 11 Tage- dann sitze ich im Flieger nach Chicago. Unglaublich das mein Jahr hier in den USA bereits sein Ende findet. Die letzten Tage ziehen sich nur so dahin. Ob es wohl etwas damit zu tun hat das ich wieder Arbeitslos bin? Vielleicht. Also trägt garantiert dazu bei, auch, dass ich mein geliebtes Biebermobile verkauft habe. „Ich sitze hier also quasi fest“. Hier ist eben nichts mit mal schnell irgendwo hin laufen. Aber gut. Ich hab ja Netflix!

Am Wochenende hatte ich sogar richtig Glück, in Bellingham fand eine Log Show statt. Quasi die Olympischen Spiele für Holzfäller. Nicht wirklich das Events auf das ich mich freuen würde, aber es fand fast in meinem Garten statt. Ich konnte also bequem hinlaufen. (Musste ich zum Glück aber nicht- Todd hat mir sein Auto gegeben)

Natürlich konnte unser Waldarbeiter Christian Broti Boland sich das nicht entgehen lassen. Ich traf ihn und einen anderen Waldmenschen dann bei der Show. Selbst nach einem Jahr Amerika habe ich mich an so manche Sachen noch nicht gewöhnt. Das ständige Beten zum Beispiel. Bevor die Kettensägen angeschmissen wurden, wird zuerst noch mit stolzer Brust zur Flagge geblickt. MURICA!

Bei der Log Show ging es dann richtig zur Sache:

Bäume fällen oder hochklettern, Seile im Hindernislauf befestigen, Axt weit werfen und „wer sägt am schnellsten“ in verschiedenen Disziplinen und Teams. Am Anfang hatte ich noch nicht wirklich den Plan was da in der Arena vor sich geht, aber der Broti erklärt mir das doch gerne.

Eines der vielen Highlights war die Verlosung von Holz, Steinen, GAS! Trucks, vollbeladen mit allem möglichen Kram wurden versteigert. Wer braucht auch nicht 3 Tonnen Kiesel? Ich hab zum Glück meinen Anhänger mit. Und weil wir ja hier im Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind, werden eben auch die Kettensägen mit Automotoren aufgerüstet- anders wäre auch langweilig.

Vom Publikum her, hat mich das alles wieder stark an die Trump Really erinnert. Ich glaube das ist aber bei allen „typisch“ amerikanischen Veranstaltungen so. War beim Rodeo auch nicht anders, sollte man aber mal gesehen haben. Einmal reicht dann aber auch.
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GOODBYE WASHINGTON GANG

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Kaum zu glauben – in 18 Tagen ist es soweit und ich werde Bellingham verlassen. Meine Gasteltern, meine Freunde und meinen neuen Alltag. Es mag viele Gründe geben warum man ein solches Auslandsjahr beginnt. Für manche sieht es auf dem Lebenslauf einfach gut aus. Andere suchen das Abenteuer. Warum ich das ganze begonnen hab weiß ich nicht mehr genau- wahrscheinlich um einfach mal aus dem Alltag rauszukommen und die Welt zu entdecken. Wer hätte gedacht dass sich alles so entwickeln würde? Das vergangene Jahr ist nur so im Flug vergangen- Ich hatte jede Menge Spaß, bin gereist, habe Dinge getan und gesehen. Das nimmt mir niemand mehr!

Leider geht es jetzt schon so langsam an das Verabschieden.

Angefangen bei unserer kleinen Washington Gang. Da Basti schon etwas früher in das Flugzeug springt, wollten wir noch ein letztes Mal zusammen feiern gehen und das Jahr Revue passieren lassen (weil sind wir mal ehrlich: Ich würde es zwar niemals zugeben, aber grad die beiden Jungs haben einen wesentlichen Teil dazu beigetragen). Zu unserer Gruppe gesellten sich dann noch Annika (die vorher mit uns schon nach Kanada gefahren ist) und Chris (ja noch ein Christian- aka weiterer PPP´ler). Gemeinsam machten wir dann nochmal all den Touri Kram in Seattle den man bei seinem ersten Besuch hier ebenso macht. Das kennen wir ja mittlerweile schon zu genüge. Allerdings war es diesmal eher eine Goodbye Tour- Für mich war es jetzt wahrscheinlich das letzte Mal. Zumindest in dieser Konstellation.

Man kann sich dann doch noch sehr gut an das erste Mal erinnern. Kaum im neuen zu Hause angekommen und jetzt- ist schon wieder fast alles vorbei.

Also Goodbye Space Needle, Goodbye GumWall, Goodbye Kerry Park und Goodbye Waterfront!

Da wir ja aber in Zukunft noch genug Zeit haben alles zu vermissen- wird jetzt nochmal für ordentlich Erinnerungen gesorgt. Und als würde Seattle selbst uns Auf Wiedersehen sagen, schien ausnahmsweise den ganzen Tag die Sonne. Sehr sogar. Zu viel für meinen Geschmack aber gut. Man kann ja nicht alles haben.

Mit Bier und guter Laune verzogen wir uns nach der (für mich gefühlten 1000.) Sightseeing Tour ans Wasser. Die Skyline in unserem Rücken und genießen das Leben. (für alle die es interessiert ich hab mich natürlich direkt wieder verbrannt).

Noch schnell was zu essen geschnappt und dann ging es abends dann auch wieder los- feiern. Das Seattle Nachtleben ist einfach nur ein Traum. Oder Albtraum- jenachdem wen man fragt. Es ging für uns in den Club in den Basti und ich schon das letzte Mal waren. Herrlich. Endlich wieder etwas Musik auf die es sich tanzen lässt- zu Natalies großem Bedauern. Es war trotzdem lustig. Fand ich.

Nach der Party dann noch schnell auf die andere Seite zu Dominos Pizza bestellen (Wir haben schon geschlossen- Ohhhh biiitteeee??????- Na schön, was wollt ihr?) Als könnte man sechs jungen Deutschen einen Wunsch verwehren. Im Hotel gab es dann noch Sparkling Water- Meiner Meinung nach hätte die Nacht nicht besser laufen können.

Am nächsten Tag sind wir dann nur noch zu 4. Los, haben die restlichen, noch nicht gesehenen Sehenswürdigkeiten abgeklappert und haben Annika zum Flughafen gefahren. Kaum zu glauben das man sich dann erst in knapp 8 Wochen in Washington das nächste Mal sieht.

Bisschen traurig wurde es dann auch als ich mich von Basti verabschieden musste. Den seh ich nämlich auch erst in Washington wieder. Unserer Jahr als Gruppe ist jetzt somit offiziell vorbei. Traurig. Auch wenn die beiden Jungs mich oft genervt und mir den letzten Nerv gekostet haben, (war andersrum glaube ich auch nicht besser) bin ich trotzdem sehr dankbar für die tolle gemeinsame Zeit. Für die vielen Ausflüge, die Neckereien und Witze, das ständige Verfahren und das viele Essen! Das man sich so gut miteinander versteht ist nicht selbstverständlich. Also

Vielen Dank Jungs- I had a blast!

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Memorial Weekend

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Memorial Weekend – für die meisten Amerikaner bedeutet das verlängertes Wochenende und Camping. Daran haben wir uns natürlich auch gehalten. Samstag morgens führte unser Weg über die Grenze nach Kanada in den Banff National Park. 10 Stunden Fahrt (wenn es gut läuft). Ist für uns ja nix mehr nach Yellowstone.

An einem der vielen Tank Stops kam ein junger Kerl auf uns zu und fragte ob wir ihn ein Stückchen mitnehmen könnten. Er war hier in der Stadt um sich ein Spiel anzugucken und seine Freunde sind schon ohne ihn weiter. Ähm Ja?! (weil ich ja davon ausgehen kann das fremde mich mitnehmen werden wenn ich fertig bin?!) Die Kanadier sind wirklich ein lustiges Völkchen. Man hört ja öfters das die super freundlich und nett sind, aber man muss es doch erstmal erlebt haben. Besagter junger Kerl hat ein neues IPhone 6 gefunden, und während wir uns noch über die Karte beugen um den besten Weg zu finden, wird auf dem gefundenen Handy angerufen. Der Besitzer. „Oh yeah dude- ich lege dir dein Handy hier an die Tanke.“ Das wars. Nicht mal IN der Tankstelle, nein, sonder an der Zapfsäule. Wird schon niemand mitnehmen. Ist das zu fassen??!?!? Naja egal- 50 Kilometer weiter waren wir dann bei seinen Kumpels und haben ihn dann rausgeschmissen. Kanada!

Durch einen kleinen Umweg (140 Kilometer!!! Persönlicher Rekord) kamen wir dann auch endlich an unserem Hotel an. Ziemlich verwirrt, da es sich um ein Luxus Conference Hotel handelte, aber gut. Macht ja nix.

Am nächsten Morgen ging es dann zum Lake Moraine. (Bild oben) Meine Güte war das schön! Da wir relativ früh los sind, waren die Berge noch nicht wirklich zu sehen. Der Nebel zog sich nur so übers Wasser und durch die Bäume. Wunderschön war das. Später konnte man dann die Berge und das türkisblaue Wasser richtig erkennen. Die Bilder bringen es leider nicht wirklich rüber- ich hab noch nie so blaues Wasser gesehen. Das hat sogar richtig geleuchtet! Zum Schwimmen ist es allerdings nicht wirklich geeignet, da es selbst im Sommer nur auf 10 Grad kommt. Nach einem kleinen Fußmarsch ging es dann auch noch zum Lake Louise (ebenfalls ein Traum) und anschließend in den Canyon.

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Wir alle kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich glaube das war mit Abstand das schönste was ich je in meinem Leben gesehen habe. Die Berge, das Wasser, die Wälder. Jeder sollte man nach Kanada! Schluss aus!

Im Canyon durften wir dann etwas wandern (yeah wandern) um die Wasserfälle zu sehen. Leider hatten wir nicht das beste Wetter erwischt und es fing dann zwischendurch richtig an zu Regnen. Aber das macht ja nix. Ich gehe doch gerne im Regen, bei 3 Grad wandern. (3 Grad- und das Ende Mai. Zum Glück habe ich dem Papa meine ganzen Winterklamotten im März schon mitgegeben- Kanada)

Es hat sich trotzdem mega gelohnt!! Das Wasser hier ist so blau und klar. Wahnsinn!

Nach einer nächtlichen Diskussion über Shopping Kanäle, ging es um halb 5 schon wieder mit dem Auto los. Ich Idiot hatte vorgeschlagen das wir uns ja den Sonnenaufgang über den See angucken könnten. Hätte ich gewusst das die anderen zwei auch noch Ja sagen, hätte ich das garantiert nicht gemacht. Wir dann also im dunkeln Richtung See und warten bis die Sonne aufgeht. Es verschlägt einem echt den Atem. Unbeschreiblich schön.

Auf dem Weg zum Frühstück konnten wir es immer noch nicht fassen. Die Landschaft ist wirklich nicht von dieser Welt (ich weiß, ich wiederhole mich aber es ist wahr!) Das einzige was uns alle etwas enttäuschte- wir haben weder einen Bären, noch einen Elch gesehen. Blödes Wild Life.

Als würde die Natur dann noch über uns lachen, lag dann mitten auf der Straße Bären- ähm sagen wir mal Mist. „Dann kannst du wenigsten sagen das du Bärenschei*e gesehen hast“  Davon kann ich mir auch nix kaufen Christian! Und dann geht er voll in die Eisen- keine 30 Meter vor uns ein ausgewachsener Grizzly. OH MEIN GOTT! OH MEIN GOTT! Motor aus, genießen. Während der kleine Bruno in aller Ruhe frühstückt, drehe ich im Auto total ab: EIN BÄR! EIN BÄR! OH MEIN GOTT EIN BÄR! Als hätten Broti und Annika das nicht selber gesehen. Ich wollte sie ja nur darauf hinweisen!

Im Schritttempo sind wir dann an ihm vorbeigefahren und Broti hat dann dieses tolle Bild gemacht:

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Immer noch voller staunen, ging es dann erstmal zu Tim Hortens frühstücken. Doughnuts, Bagel- was will man mehr? Leider war unser Wochenende da auch schon wieder rum. Die Zeit hat vorne und hinten nicht gereicht!! Ich muss definitiv wieder kommen!

Auf dem Rückweg ist dann leider an meinem Auto ein Reifen geplatzt. Mein süßes kleines Biebermobile. Zum Glück hatten wir den Christian dabei! Als könnte in mitten auf dem Highway einen Reifen wechseln. Stellt euch das mal bitte vor!

Da ich mit meinen super, mega Sprachkünsten die Landschaft hier überhaupt nicht beschreiben kann, hier wieder mal ein kleines Video. Ich habe versucht, die schönsten Fotos für euch rauszusuchen!

JD und Turk

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So viele Selfies gab es noch nie!

Wie man auf dem Bild unschwer erkennen kann, hatte ich Besuch aus Phoenix. Die liebe Didi kam über das Wochenende zum Besuch.

Von Football über Disco bis hin zum Ballett war alles dabei. Aber fangen wir mal von vorne an:

Didi kam Donnerstagnacht an- ich also nur im Schlafanzug zum Flughafen gedüst. Sieht mich ja eh keiner. Hab ich gedacht. „Ich muss noch auf mein Gepäck warten- Wo bist du?“

Na super. Ich also in Jogginghose, Seahawks Shirt, Brille und Pferdeschwanz in den Flughafen. Man könnte jetzt meinen das mir das unangenehm wäre. Ist es auch. Allerdings nur bis man sich umguckt- hab ganz vergessen das ich ja hier in Amerika bin und das eh keinen interessiert. Sehen eh alle viel schlimmer aus als ich. Ich hatte immerhin noch richtige Schuhe an! Egal- Didi freudestrahlend am Gepäckband angeholt und los.

Da ich leider Freitags nochmal arbeiten musste, ist Didi dann erstmal alleine losgezogen. Ist ja schon groß. Am Abend dann schnell heim, fertig machen und ab nach Downtown. Mit Phoenix kann Bellingham jetzt nicht unbedingt mithalten, wir hatten aber trotzdem Spaß.

Allerdings nur für kurze Zeit. Ich fühl mich generell nicht so sonderlich wohl im Hip Hop Clubbs, aber mit Didi dabei wird das dann wirklich zum Albtraum. Sie schwingt ihr Hüften und lässt den Hintern kreisen und ich steh da neben dran. Ich sehe ja sonst schon ziemlich bedeppert aus auf der Tanzfläche, neben Didi fällt das dann aber halt noch mehr auf als sonst. Yeah weiße Mädchen die auf Gangster machen. Kann ich!

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Am nächsten Morgen ging es dann nach Seattle Sightseeings gucken. Yeahhh das mache ich ja erst zum zwölfmillionsten Mal! Aber für die liebe Didi mach ich das doch gerne! Und Seattle hat sich natürlich wieder von seiner besten Seite gezeigt- nicht nur das die Sonne geschienen hat, wir zwei sind dann auch plötzlich mitten in den Dreh zu keinem geringeren Film als „50 Shades of Grey“ reinspaziert.

„Kommen wir jetzt ins Fernsehen?“

Erstmal wie so zwei Idioten breit grinsend am Rand gestanden und nicht wirklich kapiert was abgeht, bis dann der Audi um die Ecke gerast kommt. Uiiiiii. Spaß bei Seite – Wir müssten trotzdem hier mal durch. Haben schließlich noch Karten für das Seahawks Stadion.

Sobald das Stadion in Sicht kam, gab es kein Halten mehr- 4 t-Shirts und 5 Mützen später darf der größte Fan der Welt in die Nähe der Spinte. Aber halt nur in die Nähe. Die Tür ist abgeschlossen. Aber Didi ist ja schließlich Didi- da wird eben durch den Türschlitz ein Bild gemacht (Sind halt trotzdem nur die Schließfächer zu sehen). Nach ein paar Suiten (für 20.000 pro Spiel) und ein paar netten Fakten über das Stadion und das Team (die Warteliste für Dauerkarten liegt bei 100.000- Trainingslager bei 250.000 (Die Amis sind schon verrückt was Football angeht)) war das ganze dann auch wieder vorbei. Ich glaube ich hab die Dezire noch nie so glücklich gesehen wie zu diesem Zeitpunkt. Wie ein Kind im Süßigkeitenladen.

Abends ging es dann noch für uns beide ins Ballett (Alice im Wunderland) und danach mit mit zwei Flaschen Wein vor den Fernseher. Es wurde gequatsch, gelacht und Gefuttert. Wie sich das halt so für ein Mädelswochenende gehört.

Den Bericht schließe ich mit Didis Worten ab: „Ich könnte grad jemanden ankotzen!“

Schönes Wochenende war das!

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nasenbär in washington

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Das Beste kommt eben (fast) zum Schluss

Nach der mehr oder weniger enttäuschenden Arbeitsfreien Woche, hatte ich allen Grund mich auf das Wochenende zu freuen. Der Julian kam zum Besuch. Yeaiihhhhh. Ich also Donnerstagabend ganz hibbelig nach Seattle an den Flughafen gedüst „Ich lande um halb 11“ Ja gar kein Problem- das bekomme ich hin. Am Flughafen dann angekommen, hab ich erstmal verdutzt auf die Tafeln geguckt. Da steht ja nix von Chicago- Was ist denn hier los? Natürlich nur um auf Nummer sicher zu gehen, war ich dann auch irgendwie eine Stunde früher am Flughafen. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich zur richtigen Zeit losgefahren bin. Sehr seltsam. Muss am Verkehr gelegen haben. Garantiert nicht an mir!

Nach einer Stunde Däumchen drehen und einer mehr oder weniger verwirrenden Zugfahrt, stand er dann auch vor mir. Der Julian. Ich wiederhole: Yeaaiii. Und was macht man wenn man sich seit vier Monaten nicht mehr gesehen hat? Richtig- man fängt an zu diskutieren, sich zu piesacken, zu hauen,… all das was man so an der anderen Person vermisst hat.

Da Julian eben nachts angekommen ist und eher wenig von der tollen Natur hier oben gesehen hat, ging es am nächsten Morgen direkt in die Berge. Yeah Berge. Diese Begeisterung schrie der Herr auch bei jeder neuen Entdeckung raus: Yeah Berge. Yeah Bäume. Yeah Wasser. Mein Trommelfell ist beinahe geplatzt.

Oben auf dem Berg dann angekommen (Yeah Schnee), stapften wie erstmal etwas durch die Schnee. In Shorts. Und Nike‘s. Denke ich brauche nicht erwähnen das das nicht die besten Wanderschuhe sind. Gerade im Schnee. Aber der Julian lässt sich doch von so ebbs Schnee nicht behindern, nein. Da rennt und läuft und springt er durch den Schnee. Meine Begeisterung hielt sich eher in Grenzen. Erst recht, als ich meine Zehen nicht mehr spüren konnte. Also schnell wieder ans Auto, in die Sonne und die Socken im Fahrtwind trocknen lassen.

Abends sind wir dann noch mit Tammy in der Stadt gewesen. Da gab es dann auch die ersten peruvian beer fucker für den Besuch aus Madison. Kurz zur Aufklärung: Das ist Bier mit Orangensaft und einem Shot Captain Morgan. Ich weiß was ihr denkt, Julian hat auch erstmal skeptisch geguckt, ist aber sehr gut!

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Mit leichten Kopfschmerzen ging es dann am nächsten Morgen nach Vancouver: KANADA YEAH. Zum Glück musste ich diesmal nicht die gewöhnliche Sightseeing Tour durchziehen, weil 1. Sind wir mal ehrlich, ich bin nichtsonderlich gut in sowas und 2. Interessiert das Julian eh nicht. Stattdessen sind wir in Second-Hand Lände, Comicbuchläden und zum Hafen gelaufen.

Zum Essen gab es dann diese Kanadische Spezialität ↑ 

Ich hab leider den Namen schon wieder vergessen. Das sind Pommes mit Käse und Bratensoße. Natürlich gibt es dann auch noch fancy Greationen wie mit Bacon und Mac´n´Cheese oder halt Cheesburger. War auf jeden Fall richtig richtig gut! Bekomme sowas natürlich erst am Ende von meinem Jahr hier erzählt.

Am Abend dann das gleiche Spiel- ab ins Cambie. Das ist so die Bar die es uns (der Washington Gang) in Vancouver etwas angetan hat. Julian macht natürlich direkt wieder Freunde und ich versuche Gesprächen aus dem Weg zu gehen. Kein Wunder das wir so ein gutes Team sind!

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Zum Abschluss fuhren wir dann noch zur suspension bridge. Das ist eine Hängebrücke mitten im Wald. Super schön, allerdings nur wenn man keine Höhenangst hat. Hab ich ja zum Glück nicht. Also so überhaupt nicht. Null.

Bin dann den gesamten Weg mehr oder weniger über die Brücke getappt- Julian hinter mir am lachen und vor mir eine Gruppe Asiaten die ich am liebsten von der besagten Brücke geschmissen hätte, hätte ich mich nicht am Tau festhalten müssen. Was bleiben die denn aber auch alle drei Meter stehen um Selfies und Videos zu machen. Merken die nicht das das Ding auf dem wir stehen wackelt und wir alle sterben könnten????

Beim zweiten „Cliff Walk“ war ich dann auch raus. SOwas gebe ich mir nicht zweimal. Dann warte ich lieber beim Ausgang. „Das ist alles nur halb so schlimm“  Ja, natürlich.

Nach vier Tagen Dauerdiskussion und der frage: „Warum seit ihr zwei eigentlich Freunde“ ging es für Julian auch wieder Richtung Wisconsin. Allerdings nicht ohne vorher mal über unseren Roadtrip zu sprechen. Der Starten nämlich schon in knapp einem Monat. Unglaublich. Gemeinsam mit Sarah, Richard, Lorenzo und Moe fahren wir im SoccerMom Minivan durch Amerika. Natürlich haben wir noch nix gebucht und auch nur so einen groben Plan. Ich freue mich trotzdem riesig darauf.

 

Hier die Seite vom Julian- der kann ich euch sagen wie das Essen heißt!

Alex Bellinghausen

Von den blauen Bergen kommen wir

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Es ist jetzt keine Überraschung mehr das Arbeitstechnisch in Amerika einiges anders läuft. Da kann es dann auch mal vorkommen, dass die Chefin einem eine SMS schickt und dich für die Woche abbestellt. Super! Mal abgesehen davon das ich jetzt kein Geld verdiene, ist es auch verdammt langweilig wenn alle anderen Arbeiten sind oder im College.

An jedem anderen freien Tag hätte ich wahrscheinlich daheim gehockt, Netflix geguckt und Ben und Jerrys Eis gegessen- kann man aber nicht machen wenn nur noch zwei Monate vom Abenteuer USA übrig sind. Natürlich habe ich noch einiges auf meiner Liste und werde wohl oder über nicht alles schaffen können bevor ich die Heimreise antreten werde, aber man kann es ja versuchen. Und wenn nicht muss ich halt wieder kommen!

An meinem ersten (unfreiwilligen) freien Tag, ging es zum Diablo Lake. Sehr schön war das. Viele Berge, viele Bäume und der See. Die Fotos werden der Natur hier wieder einmal nicht gerecht.

Nachdem ich dann erstmal bisschen durch die Gegend gedüst bin, hab ich mir dann irgendwo einen netten platz gesucht und mich mit meinem Buch hingelegt. Vorteil wenn es mitten in der Woche ist- keine Menschenseele war da! Hatte zum ersten und wohl letzten Mal in meinem Leben einen kompletten See für mich alleine. Da hört man dann auch die die paar Vögel im Hintergrund und den Wind durch die Bäume rauschen. So friedlich war es bei mir schon lange nicht mehr.

Paar Stunden später ging es dann auch schon wieder heim.

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Final Report – Abschlussbericht

In mühevoller Kleinarbeit ist dieses Prachtstück in einer stundenlangen und aufwendigen Prozedur entstanden. Viele Opfer wurden gebracht und Leben zerstört, aber hier ist er! Mein Abschlussbericht! Mein Jahr hier ist nämlich schon fast rum. Kaum zu glauben, wo sind denn die letzten Monate geblieben?

In einem Moment stehe ich noch vor der Freiheitsstatur in New York und im anderen, sage ich bereits meinen Host Eltern auf Wiedersehen! (OH GOTT! Allein wenn ich jetzt daran denke muss ich ja schon direkt losheulen! Nein, Maggi, alles gut- du hast ja noch drei Monate. Durchatmen- durchatmen. puhhh)

Seit dem Zwischenbericht ist wieder so einiges in meinem Leben passiert und das Interessiert natürlich nicht nur meine Eltern (Die das ja auch irgendwie müssen), sondern auch meine Organisation in Deutschland. Deshalb hat sich genau diese, wieder etwas schönes für uns Stipendiaten einfallen lassen, um uns noch ein letztes Mal zu triezten. Ein Abschlussbericht- nein, ist das nicht was feines. Sowas machen wir doch gerne. (Bisschen Paradox, weil ich es wirklich geschafft habe, das gesamte Jahr über einen Blog zu führen, schreiben, (Selbst High-Five) allerdings wenn man sowas ja machen muss, macht das ja auch gleich viel weniger Spaß! Wie damals in der Schule)

Wie bereits beim Zwischenbericht, habe ich mich an die vorgeschriebene Mindestlänge gehalten. Mehr oder weniger. Zeilenabstand und Schrift machen es Möglich! Viel Spaß!

„Das letzte Jahr beschreiben

Diese scheinbar einfache Aufgabe, verlangt mir doch so einiges ab. Wo soll man nur anfangen? Wie soll man jemanden daheim erklären, wie es sich anfühlt, den Koffer im neuen zu Hause auszupacken? Das erste Mal in einem fremden Bett zu schlafen und am darauffolgenden Morgen mit fremden Gesichtern zu frühstücken? Auf eine neue Schule zu gehen, neue Freunde zu finden und eine fremde Sprache dabei zu sprechen? Wenn man das erste Mal auf dieser Sprache träumt? Wie soll man beschreiben, wie einem das Herz anfängt zu rasen, wenn man das erste Mal zu einem Vorstellungsgespräch geht? Das Gefühl beim ersten Arbeitstag in einem neuen Umfeld? Der Moment, in dem man vor lauter Hektik mit seinen Co-Workern auf Deutsch spricht?

Am Anfang wurden wir davor gewarnt einen Kulturschock zu bekommen, allerdings konnte uns niemand auf diese kleinen Momente vorbereiten. Diese Momente, in denen man über seinen eigenen Schatten springen muss. Man wächst an Aufgaben und Situationen, Verändert sich, Entwickelt sich. Es sind diese kleinen Momente die so ausschlaggebend sind und die man trotzdem nicht erklären kann. Aber man kann es ja versuchen!

Angefangen bei der Jobsuche. Dort ist bei mir eigentlich so alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann. Die erste Firma ging Insolvenz ohne mir Bescheid zu sagen, sodass ich im Januar erstmal ohne Job da stand. Das war einer, der nicht so ganz tollen Momente. Die zweite Firma, wollte trotz mehreren Aufklärungsversuchen, mein Visum nicht anerkennen.

Nach unzähligen und erfolglosen Bewerbungen in Büros, Firmen und Organisationen, konzentrierte ich mich deshalb auch dann auf alle Supermärkte, Fast-Food Ketten und Minijobs in einem 50 Meilen Radius. Die bitte Enttäuschung: Selbst da konnte ich keinen Job für mich finden, denn niemand wollte mich für diese kurze Zeit einstellen. Verständlich, wer möchte schon jemanden Wochenlang einarbeiten, wenn diese Person in vier Monaten wieder die Heimreise antritt. Es war dennoch sehr frustrierend.

Nachdem ich die Hoffnung schon längst aufgegeben hatte, fand ich Ende Februar einen Job in einem Immobilienmaklerbüro. Das war ein sehr Euphorischer Moment. Ich freute mich natürlich nicht nur über meinen Job, sondern auch darüber, dass sich mein neuer Aufgabenbereich im Büro abspielte.

Dieser umfasste die Betreuung von Immobilien, die Abrechnung in der Buchhaltung, Marketingaufgaben und die Persönliche Assistenz von meiner Chefin.

So lernte ich nicht nur ein völlig neues Abrechnungsprogramm kennen, sondern auch das Prozedere auf dem amerikanischen Immobilienmarkt. Ganz anders wie in Deutschland, entscheiden sich viele Amerikaner dazu in Communities zu leben.

„Eine Community beschreibt einen geschlossenen Wohnkomplex mit verschiedenen Arten von Zugangsbeschränkungen. Die Größe von Communitys variiert von einzelnen bewachten Appartementblöcken bis hin zu großflächigen Siedlungen mit über 100.000 Einwohnern mit eigener Infrastruktur wie Einkaufsmöglichkeiten, Gemeinschaftseinrichtungen, eigenen Schulen und Krankenhäusern und sogar eigenen Bürozentren und Arbeitsstätten.“

Zu meine Aufgaben gehörte es, unter anderem, eine kleine Community von etwa 300 Häusern zu betreuen. Darunter fielen das Bearbeiten von Zahlungseingängen und die Kundenkommunikation. In einer Wohngemeinschaft wie dieser, müssen sich natürlich alle Bewohner an vorgeschriebene Regeln halten. Wie darf ich mein Haus streichen? Wie hoch darf das Gras wachsen? Wo stelle ich meine Mülltonnen ab? Und vieles mehr. Bei Nichteinhalten der Regeln, muss sich der Anwohner vor der Gemeinde rechtfertigen und gegeben Falls mit Sanktionen rechnen.

In meiner alten Firma habe ich mich bewusst für das Marketing und gegen den Vertrieb entschieden, da mir Kundenkontakt, meiner Meinung nach, nicht sonderlich liegt. Beste Vorrausetzungen also um nun eine Gemeinschaft zu betreuen. Zu Beginn fiel es mir auch sehr schwer mit verärgerten Kunden zu sprechen oder offene Rechnungen einzufordern. Das war eher der unangenehme Teil der Arbeit, allerdings wurde das mit der Zeit auch immer einfacher.

Auf der anderen Seite, durfte ich Willkommenspakete erstellen, Regelkataloge ausarbeiten und neue Verkaufsschilder für die Agentur entwerfen. Alles in Allem war es eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, die mir in mancher Hinsicht sehr viel abverlangt, aber auch vieles neues Beigebracht hat.

Auch wenn ich jetzt glücklich bin mit meinem neuen Job, würde ich jedem neuen Teilnehmer empfehlen seine Erwartungen zurückzuschrauben. Die ersten Monate ohne Arbeit waren sehr deprimierend. Natürlich hat man Ansprüche und möchte die Organisation, aber vor allem sich selbst nicht enttäuschen. Allerdings kann man den deutschen und den amerikanischen Arbeitsmarkt auf keinen Fall miteinander vergleichen. Einige Programmteilnehmer, haben sich bereits vor dem Jahr ein Praktikum gesucht und sind dann währenddessen noch für den Job umgezogen. Natürlich habe ich in den ersten Monaten auch darüber nachgedacht, gerade wenn man eine Absage aus dem Nächsten McDonalds erhält. Ich bin jedoch so glücklich in meiner Gastfamilie und meinem Platzierungsort, dass es für mich überhaupt nicht in Frage kam.

In dem letzten Jahr ist Bellingham zu meinem zweiten zu Hause geworden. Ich bin hier zur Schule gegangen, war arbeiten und habe neue Freunde gefunden. Meine beiden Gasteltern, die wohl beiden tollsten Menschen der Welt, haben mich mit offenen Armen empfangen und ihr zu Hause für mich geöffnet. Wie meine Eltern daheim, standen sie mir immer mit Rat und Tat beiseite und haben mich bei allen Lebenslagen unterstützt. Hierfür werde ich den beiden auf ewig dankbar sein, denn sie sind der eigentlich Grund warum mein Jahr hier zu etwas ganz besonderem wurde.

Nach dem Jahr USA geht es für mich weiter an die Fachhochschule zum Studieren. Vor meiner Abreise, war ich mir ziemlicher sicher, dass ich mir danach einen Job suchen würde. Studium? Ich? Niemals!

Wenn man jedoch so die letzten Monate resümiert, stellt man fest wie sehr man sich weiterentwickelt und verändert hat. Ich möchte einen Schritt weiter gehen und freue mich auf das nächste Abenteuer.

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