Monat: Februar 2016

Was lange währt, wird endlich gut.

Auf die Gefahr hin das ich mich (schon wieder) ohne Grund freue: Ich hab einen Job. Also wieder. Oder vielmehr endlich!!! In dieser Hinsicht ist ja bei mir alles schiefgelaufen was so überhaupt schiefgehen kann. Die erste Firma ruft einfach nicht zurück, keine andere Firma will mich für nur so kurze Zeit nehmen, ich bin überqualifiziert oder unterqualifiziert für den Job, es meldet sich einfach niemand, sie geben den Job jemand anderen… die Liste könnte ich noch ewig so weiter führen. Nach einer Weile hab ich mich sogar gar nicht mehr in Firmen beworben, sondern in allen Fastfood Läden, Supermärkten, Hobbyshops oder was auch immer. Und selbst die wollten mich nicht!

Also so nach und nach hab ich dann schon echt an mir und meiner deutschen Ausbildung gezweifelt. Nichts- einfach nichts zu finden in Belligham und runterum. Das gibt es doch nicht. Ich bin jetzt drei Monate lange von Shop zu Shop, von Laden zu Laden, von Firma zu Firma gefahren und hab mich vorgestellt und meinen Lebenslauf hinterlegen lassen, war Probearbeiten- aber nada. Da fällt es einem echt verdammt schwer motiviert zu bleiben. Erst recht wenn man so hört und sieht wo andere aus dem Programm arbeiten. Aber gut- das Warten hat ja jetzt ein Ende!

Das Ganze hat sich auch, so wie der gesamte Amerikanische Arbeitsmarkt, relativ spontan ergeben. Mittags (wieder einmal) E-Mails mit meiner Bewerbung verschickt, den ganzen Stress mit dem Sandwichladen und der Versicherung mal abgesehen (dort hätte ich eigentlich anfangen sollen, aber die haben mein Visum irgendwie nicht akzeptiert- lange Geschichte) und plötzlich war da dann diese E-Mail im Postfach.

„Hey, du klingst super interessant, wär total cool wenn du dich mal melden würdest- hier meine Nummer.“

Ja gut, also so ähnlich.

Das lass ich mir natürlich nicht zweimal sagen und hab da dann mal schnell angerufen.

„Hast du Zeit? Von mir aus kannst du direkt vorbei kommen?!“

Ich dann also schnell meine Pläne für das Wochenende über den Haufen geworfen, paar Vernünftige Klamotten angezogen und ab ins Auto. Eine Stunde Fahrt, aber gut, man kann ja nicht alles haben und ehrlich gesagt, bin ich im Moment die letzte die sich über sowas beschwert!

Bei der Firma (Eigentlich ein Privathaus mit Büro) angekommen, ging es dann auch direkt los. Von wegen Vorstellungsgespräch- es wird direkt angefangen zu arbeiten. Herrlich. Endlich mal wieder was Sinnvolles tun. Mal wieder am Schreibtisch sitzen, total bescheuert, aber das allein war schon ein super Gefühl.

Nach fünf Stunden „Probearbeiten“ kam dann nur: „Wir sehen uns dann am Montag“

Boooooom. Was eine Erleichterung. Das müssen sich jetzt bestimmt auch einige aus meiner Kontaktliste denken, denn ich hab die letzten Wochen wirklich nur noch rumgeheult, dass ich mich langweile und das mich die Jobsuche nervt. Also nicht wirklich geheult, aber viel gejammert. Aber das ist ja jetzt vorbei!!

Achso- Was mach in den jetzt so in meinem neuen Job?! Ich werde dann ab Montag in einem Maklerbüro anfangen- meine Aufgaben spielen sich hauptsächlich im Accounting ab- yeah Buchhaltung (was mir aber ehrlich gesagt sowas von *** egal ist). Es ist so oder so tausend Mal besser als im Sandwichshop hinter der Theke zu stehen.

Also ich weiß ja nicht wie es auch geht, aber ich freu mich.

VIVA LAS VEGAS

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Wie im letzten Beitrag bereits angekündigt, ging es dieses Wochenende für mich und die Jungs nach LAS VEGAS! Natürlich war die Vorfreunde groß. Clubs, Casinos, Party. Ich freute mich natürlich besonders auf die Casinos. Nein, nicht wegen dem spielen. Also hat schon etwas damit zu tun, aber jetzt nicht wie ihr vielleicht denkt. Ich habe meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Löwen Entertainment abgeschlossen.

Die LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH, Hersteller von GeldGewinnSpiel-Geräten und Compactsportautomaten wurde im Jahre 1949 in Braunschweig gegründet.

Im Oktober 2003 wurde LÖWEN durch die Übernahme der NOVOMATIC AG zu einem Tochterunternehmen des größten integrierten Glücksspielkonzerns der Welt, und bildet heute als Muttergesellschaft gemeinsam mit vier Tochtergesellschaften die LÖWEN-Gruppe. Hierzu gehört Crown Technologies GmbH als weiterer Hersteller, sowie die Spielhallenbetreiber EXTRA Games Entertainment GmbH, BPA Freizeit- & Unterhaltungsbetriebe GmbH und Admiral Play GmbH.

Durch die Übernahme dieser Unternehmen besteht die LÖWEN-Gruppe aktuell aus ca. 2900 Mitarbeitern und ist gemessen an der Zahl der GeldGewinnSpiel-Geräte in Eigentum und Aufstellung derzeit Marktführer der Spiel- und Unterhaltungsautomatenbranchen.

So mal kurz den Text von meiner Abschlussprüfung kopiert, damit ihr ein bisschen Hintergrundinfos bekommt. Meine Vertiefung habe ich damals im Marketing gemacht, deshalb finde ich das ganze Thema Casino, in Aufstellung und Gestaltung mehr als Interessant. Ist ja also quasi ein MUSS für mich, wenn ich schon mal in den USA bin, auch mal in Vegas, der Glückspielstadt überhaupt, vorbei zu schauen. Den Aufbau der Casinos, die verschiedenen Spiele, der Geldfluss, etc. all das ganze Zeug was euch jetzt wahrscheinlich zutiesft langweilen würde, fand ich super spannend. Die Unterschiede zwischen dem deutschen und den amerikanischen Markt. Die Gewinn und Verlustchancen. Super.

Jetzt könnte man natürlich meinen ich würde das ganze System super durchblicken – kann ich nicht. Beim ersten Mal spielen an so einem Automaten 5 $ reingeschmissen, den Einsatz pro Spielzug nicht gesehen und schon waren meine 5$ weg. In einem Spielzug. Hä? Wie ist das denn jetzt passiert? Also nochmal 5$ reingeschmissen und den Einsatz geändert. Kam dann irgendwann auch auf 20$, hab es aber natürlich dann auch, übermütig wie ich bin, direkt wieder verspielt. Hier kann man eben nicht umsonst spielen wie in der Firma. Aber wer kommt schon nach Vegas um Geld zu gewinnen?

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Unser hotel – man gönnt sich ja sonst nix

Um das ganze nochmal zusammenzufassen: Die Vorfreude war natürlich groß. Vegas kennt man ja auch einfach. Die Stadt der Sünder, der Partys, dem Geld und Glamour. Für die Amerikaner bedeutet es außerdem, dass man öffentlich auf den Straßen trinken darf. Das geht sonst nur noch in New Orleans. Also kaum angekommen, begegnen einen viele offene und betrunkene Menschen.

An jeder Ecke leuchten Schilder mit den vielen Shows und Auftritten der Stars. Bisschen so wie auf dem Timesquare, nur eben mit mehr Alkohol. Natürlich haben wir uns die üblichen Sehenswürdigkeiten angeguckt. Also wenn man es Sehenswürdigkeiten nennen kann. Die Wassershow bei Bellagio, das Ceasars Palas, das Vegas Schild- tja und ich denke das war es eigentlich auch schon. Die Stadt ist halt in der Würste, was soll da auch schon groß sein?

Hilde und ich guckten uns auch noch eine Magier Show von Chris Angel an. Den kennt jetzt vielleicht noch der ein oder andere von seiner MTV Serie Mindfreak. Ich hab mich riesig darauf gefreut und die Show war der Hammer. Ich weiß natürlich das es immer eine Erklärung für die Tricks gibt, bin ja keine 5 mehr, allerdings ist es echt der Wahnsinn wie echt das ganze aussieht. Von den Tauben herbeizaubern, bis zum öffentlichen Zersägen der Assistentin, war wirklich alles dabei. Alles etwas rockig und laut gestaltet, wie seine Show damals. Ich wiederhole HAMMER.

Auch nicht schlecht, währenddessen gab es dann noch einen Liter Strawberry Daiquiri (in Amerika gibt es ja keine kleinen Größen) und für mich wurde jeder Trick real. Bin halt schnell zu begeistern. Oder lag das am Alkohol?

Das blöde ist nur, wenn man den ganzen Tag über nichts anderes als ein Stück Pizza und ne Waffel isst, kommt ein Liter Alkohol nicht besonders gut. Dann hol ich mir halt im Club etwas Wasser. Kann ja nicht schaden.

„Das macht dann 10$“

„Was?“

„10$“

„Nein, Ich möchte Wasser?!“

„Ja, das kostet 10$“

Für Wasser?!

„JA“  

Um mal kurz das Geschrei ähm Gespräch mit der Bardame zusammenzufassen. In Vegas wird man wirklich arm. Deshalb bestand auch unsere komplette Ernährung an dem Wochenende hauptsächlich aus Fast Food. Ich glaube das gesündeste was ich hatte war eine Bretzel am Flughafen. Oder der Orangesaft im Wodka. Was auch immer.

Also für die Amerikaner, ist Vegas wahrscheinlich wirklich das Paradies. (Selbst der Pilot im Flugzeug begrüßt uns dann wieder in der „Realität“). Allerdings, und ich möchte das jetzt niemanden schlechtreden, ist für jemanden aus Europa, sowas in einer großen Stadt völlig normal.

In Vegas haben die Clubs bis um 4 auf statt bis 2. Ja und? In Deutschland legt da erst der richtig gute DJ auf. Da darf auf der Straße Alkohol getrunken werden. Ähm ja, schon mal was von Fastnacht gehört?!

Ich meine die haben wirklich gute Clubs da und ab und an legen da auch super tolle Künstler auf, allerdings muss man dafür auch ziemlich tief in die Tasche greifen. Es ist halt alles eben mehr Schein als Sein. Aber das ist nur meine Meinung. Ich bin trotzdem froh diese Stadt mal gesehen zu haben. Spaß kann man auf jeden Fall haben in Vegas. Und das hatten wir auch. Zu genüge!

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Mama und Papa Broti

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Es ist vollbracht. Unser kleiner Klotz am Bein, ist endlich 21! Yeah. Feiern. Jubel. Da dieses Ereignis so besonders ist, kamen sogar Brotis Eltern vorbei um das Ganze mit uns gebürtig zu feiern. Also keine Ahnung ob sie nur wegen dem Geburtstag kamen, hatte bestimmt auch einfach nur terminlich gut gepasst, aber da waren Sie und konnten den Geburtstag und das amerikanische Erwachsen werden ihres Sohnes miterleben. Hat auch lang genug gedauert.

Natürlich gab es für Mama und Papa Broti eine große To-Do Liste die abgehakt werden sollte. Vancouver, Seattle, die wunderschönen Landschaft. Allerdings macht das Ganze dann nicht mehr  ganz so viel Spaß, wenn sich unsere neue Heimat nur von der allerbesten Seite zeigt. Hallo und Willkommen in Washington, dem Evergreen State. Es hat die letzten sieben Tage nur geregnet. Die beiden hättet sich also keine bessere Zeit aussuchen können. Und was macht man dann am besten beim schlechten Wetter? Richtig, man klappert alle Malls und Einkaufszentren ab, die es hier so zu finden gibt.

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Eines von Brotis Highlights, Cabelas. Dort gibt es jeden erdenklichen Kram für Naturliebhaber. Und damit meine ich wirklich jeden Scheiß den man sich nur vorstellen kann: Angelzubehör, Fischköder, Zelte, Campingequipment, Grills und natürlich nicht zu vergessen, (was bei keinem Ausflug in den Laden fehlen darf) die Waffen, Boote, Jeeps und Safes. Der komplette Laden ist auch mit ausgestopften Tieren geschmückt. Soll wohl hübsch aussehen. Also ganz ehrlich, dieser Laden ist für mich der Inbegriff des Amerikanischen Klischees. Da wird sich dann eben neben der Armbrust über das Wetter unterhalten. Ist so gar nicht meins. Also die Natur. War trotzdem super lustig mit dem ganzen Kram rumzuspielen und durch so ein Ziel Rohr gucken zu können.

Am nächsten Tag folgte dann mein Highlight der Woche. Die liebe Mama vom Broti, auch eine begeisterte Leserin dieses Blogs (Hallo Monika :-)), hat für uns Deutsch gekocht. DEUTSCHES ESSEN meine Freunde. Ihr wisst ja gar nicht wie gut Ihr es daheim eigentlich habt. Es gab Schnitzel, Kassler, Kartoffelbrei und Sauerkraut. Also so richtigen Kartoffelbrei und nicht den ekelhaften Brei den die hier sonst haben. Ja ich weiß auf meinem Bild fehlt wieder das Gemüse, aber Ihr kennt mich ja. Konnte mich trotzdem nicht satt sehen.

Zwei Teller später allerdings, hasste ich mich dann doch etwas selbst. Da waren die Augen mal wieder Größer als der Magen. Aber es hat sich gelohnt!!!

Die pre Geburtstagsfeier (die eigentliche wird am Wochenende in Vegas zelebriert) fand bei Red Robins statt. Burger und Eiscreme für das Geburtstagskind. Und Ballons. Viele viele Ballons. Kaum zu übersehen wenn man in den Laden kam. Allerdings, zog Christian die gesamten Blicke auf sich. Mit Cowboyhut und Weste stand er da und bekam „Happy Birthday“ von den Kellnern vorgesungen. Etwas Fremdschämen, aber auch sehr lustig. Man wird ja nur einmal 21.

Genau aus diesem Grund, fliegen wir morgen auch nach Vegas. Die letzten sechs Monate musste der liebe Broti ja auf so alles was Spaß macht verzichten. Das wird jetzt mehr als nachgeholt! Ist ja nicht umsonst die Stadt der Sünder. Und ich geh einfach mal davon aus das ich den Jackpot knacke und mir einfach keinen Job mehr suchen muss. Unrealistisch, ich weiß, aber man darf ja noch Träumen dürfen.

Girlstalk and Icehockey

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Nach dem Superbowl letzte Woche, finde ich ja das Football total überbewertet ist. (Den Europäischen Football übrigens auch). Eishockey liebe Freunde- das ist der Sport aus dem echte Kerle gemacht sind. Oder den echte Kerle machen. Was auch immer. Bin jetzt auf jeden Fall Fan dieses tollen Sports geworden. Klar, an sich warte ich nur darauf das sich die Kerle auf dem Eis gegenseitig auf die Nase hauen. Ist ja auch der einzige Grund warum ich mir das Derby Gensingen- Sprendlingen immer wieder angucke. Ich warte auf die Schlägerei! Nicht besonders sportliches Verhalten, das gebe ich zu. Aber genau das macht ja  Eishockey aus. Da guckt dich dann niemand blöd an wenn du „gruppenkeile“ schreist. Junge Männer die einem das Leben zu Hölle machen. Das kenne ich privat ja auch- macht aber eben doch etwas mehr Spaß wenn es einen nicht selbst betrifft und man von außen zuschauen kann (damit ihr das nicht falsch versteht – ich wurde jetzt nicht von einem Ex-Freund geschlagen oder so. Ich meint eher die Emotionale Hölle).

Da dort doch ziemlich viel männliches Testosteron überschwappt, braucht man eben zum Ausgleich einen Girlyday. So schön mit Schminke, Shoppen und Liebesfilmen. Gesagt getan.

Am Samstag fuhren wir wieder auf einen Ausflug vom College. Erst im Outlet etwas shoppen, dann sich das Spiel ansehen. Guter Plan. Da ich ja bei den Ausflügen helfe, hatte ich noch etwas Kram zu erledigen, bevor ich mich zu den anderen in den Bus setzen konnte. Nicht viel. Musste eigentlich nur was abgeben. Hat nicht mal ganz zwei Minuten gedauert. Das war der lieben Tammy wohl zu lange. Kaum am Bus angekommen, klingelte schon mein Handy: „Wo bist du? Ich hab dir einen Platz freigehalten!“ Ich fand es super niedlich. Hatte irgendwie was von Grundschule. So war dann auch irgendwie die Stimmung im Bus. Alle total Aufgeregt und am kichern. Tammy, Celine, Evylin und ich natürlich ganz vorne mit dabei.

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 „Ich brauche eigentlich nix. Ne ich kauf mir heute nix. Eigentlich will ich kein Geld ausgeben.“

Oh guck mal ein Lippenstift. Oh guck mal ein Kleid. Oh guck mal eine Bluse. (oh guck mal ein Penni. Ha Broti). Ich glaube das ergeht jeder Frau so. Da will man sich nichts holen und dann scheinen einem so schöne, tolle, billige Sachen entgegen, dass man sie einfach kaufen muss. Aber wehe ich suche mal etwas- dann ist weit und breit nichts zu finden!

Wir sind dann noch zu viert etwas durch die Läden getigert und haben natürlich nur das „nötigste“ gekauft. Mit vollen Tüten ging es dann auch irgendwann wieder Richtung Bus und weiter nach Seattle um sich das Spiel anzugucken.

Wie bereits gesagt- ich bin jetzt großer Fan. Die flitzen über das Eis, das ist der Wahnsinn. Musste dann auch nochmal kurz an meinen kläglichen Versuch in Madison denken- bei mir sah das irgendwie nicht so aus. Nicht mal ansatzweise. Aber egal. Mache das ja auch schließlich nicht beruflich (Das ist lustig, weil ich immer noch keinen Job hab). Die Stimmung im Stadion war super und trotzdem wurde das Spiel durch die Mädels irgendwann zur Nebensache. „Die Nummer 7 ist süß, nein die Nr. 9, Nein der da hinten in der Ecke- Nein nicht der, der andere.“ Da ich die meiste Zeit hier ja mit Kerlen rumhänge, tat dieser Girlsday unglaublich gut.

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Aber man muss ja nicht immer aufhören, wenn es am schönsten ist. Zurück in Bellingham, fuhren Tammy und ich zu Ihr nach Hause und schmissen eine Liebeschnulze in den DVD Player. Der Film wurde dann aber, so wie das Spiel zuvor, Nebensache. Da wurden dann eben die neuen Klamotten vorgeführt, Lippenstifte getestet, Popcorn gemacht, das letzte Schöfferhofer getrunken, Jungs auf Facebook gestalkt und viel viel viel gelacht. Das war ein so richtig schöner Mädelstag/abend, wie ich ihn schon lange nicht mehr hatte. Natürlich vermisse ich meine Mädels daheim auch ganz dolle, aber es zeigt mir dann doch, wie sehr ich mich hier eigentlich eingelebt habe. Ich glaube das ist auch so das, wovor man zu Beginn am meisten Angst hat. Am Ende alleine dazustehen und niemanden zu haben. Also zumindest ging es mir so. Es hat auch eine Weile gedauert bis ich die Richtigen Leute gefunden hab. Das Warten allerdings hat sich definitiv gelohnt!

Channing Tatum und der Super Bowl

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Was braucht man für einen guten Mädelsabend? Normalerweise würde ich jetzt sagen: Mit Wein und Eiscreme in der Jogginghose auf der Couch sitzen und über Männer quasseln. Aber nicht dieses Wochenende. Oh nein. Wir sind ja keine Mädels mehr. Es war Ladysnight!

Zu meiner großen Freude, kam die „Magic Man“ Show zu uns in das Theater nach Bellingham. Magic Man? Abgekupfert von dem Film „Magic Mike“ mit Channing Tatum. Ich denke jede Frau hat den Film bereits gesehen. Das kann man sich live natürlich nicht entgehen lassen. Deshalb mal schnell die Mädels gefragt und oh Überraschung, die waren natürlich auch hellauf begeistert. Natalie kam dafür sogar extra aus Tacoma hochgefahren. Bevor die Show los ging, waren wir erst noch ein paar Cocktails trinken um in Stimmung zu kommen. Am Theater dann angekommen, mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen mit dieser grandiosen Idee waren. 500 Mädchen und Frauen, mehr oder weniger angetrunken, stürmten in das Theater. Also ich weiß ja nicht was ich erwartet hab, dass allerdings bestimmt nicht. Man musste sich auch kurz schämen eine Frau zu sein. Alle am Jubeln, rumschreien und giggeln. Ich glaube da haben manche zu viel Sekt getrunken. Aber macht ja nix- dafür waren wir ja hier. Besonders die Frau neben mir- ich hab aber auch ein Glück.  Ständig am rumschreien und rumhüpfen „U-S-A. U-S-A“ Ich dachte ich werd nicht mehr. Ich hätte definitiv mehr Alkohol gebraucht.

Der Countdown zählte dann auch irgendwann runter und die Show begann…. Meine Freunde bei Snapchat und Insagram konnten sich auch über Bilder und Videos freuen. Da ich ja keine Ahnung hab wer das hier so liest, fasse ich es einfach mal kurz und knapp zusammen: Es war ein sehr netter Abend. Schluss aus. Eine Lady genießt und schweigt. Oder so ähnlich. Nach der Show sind wir dann auch noch bisschen in den Clubs in Downtown tanzen gewesen. Also so lasse ich mir das doch gefallen!

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Da Natalie das komplette Wochenende in Bellingham verbracht hat, hab ich ihr am nächsten tag noch die obligatorische Tour durch meine neue Heimat gegeben. Hafen, Strand, Downtown. Es war wirklich nett. Haben sogar Läden entdeckt die ich vorher noch gar nicht kannte. Und weil der Freitagabend so schön war, ging es am Samstag in die zweite Runde. Diesmal allerdings mit Basti und Broti. Wir also wieder nach Downtown, beim Club anstellen, Tanzen und irgendwann wieder nach Hause fahren. Hach- hat Spaß gemacht.

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Am nächsten Tag fand das wohl wichtige Ereignis in Amerika statt. Der Super Bowl!! Tammy hatte mich eingeladen, dass Megaevent mit ihr und Ihrer Familie zu gucken. Und Freunden. Und Verwandten. Und Nachbarn. Ich weiß es nicht. Das Haus war jedenfalls voll. Die Atmosphäre war unglaublich. Überall war Essen und jeder war über das kommende Spiel am Fachsimpeln. Getroffen haben wir uns um halb 3 (Achtung merken). Da ich ja gut erzogen wurde, bin ich natürlich nicht mit leeren Händen zur Party gekommen. In der einen Hand hatte ich Kuchen (leider nur gekauften- war aber auch egal, die haben sie so oder so gefreut) und in der anderen Hand Bier (Schöfferhofer Grapefruit, 12$ das Sixpack, man gönnt sich ja sonst nix). Als Tammys Onkel mir die Tür geöffnet hat wurde ich auch erst mal in den Arm genommen: „Kuchen und Bier?! Awesome!“.

Es wurde viel erzählt, gefachsimpelt und gegessen. Konnte auch dem ein oder anderen das deutsche Bier, ehm Mädchenbier alias Pink Drinks wie man hier sagen würde, näher bringen. Um halb 4 (eine Stunde später) begann das Spiel. GO BRONCOS.

Gründe um für die Broncos zu sein? 1. Gegen Carolina sind die Seahawks rausgeflogen- unschön, und 2. Haben Panther Fans die „No.12“ Seahawks Flagge nach dem Spiel zu Boden gerissen. Uncool. Blöder Move. Sowas macht man nicht. Die Nummer 12 sind die Fans, 12. Mann auf dem Feld blablabla- während dem Spiel auch eine riesige Diskussion mit Julian gehabt wer die besten Fans hat/sind (ähhhh Seattle natürlich!!!!)

Wir also alle im Denver Team und am mitfiebern. Wobei-  Football wird eigentlich total zur Nebensache. Im Vordergrund stehen das Essen und die Webespots. Total skurril – ich glaube das ist wirklich so ein Ami Ding das ich nicht nachvollziehen kann. Also die Werbespots. Das Essen ist kein Problem. Dann folgte irgendwann die Halbzeitshow (ähm keine Ahnung was ich da erwartet hab?!) und das Ende. Gewinner: Denver Broncos. Wuuhuuuuuu. Um 8 Uhr!!!! war dann alles vorbei. Über 5 Stunden- und ich hab noch nicht mal die Vorberichtserstattung gesehen. Wahnsinn. Der Tag hat mega viel Spaß gemacht. Es war so als würden Bayern München und Dortmund gegeneinander spielen, aber das mal tausend. Super lustig. Selbst der Präsident äußert sich dazu. Total irre. Mal davon abgesehen das ich echt viel Spaß hatte, hat mich dieses Wochenende trotzdem von dem ganzen Fasnachtstreiben daheim abgelenkt. Es fehlt ja doch etwas.

Who invited all these tacky people?

„DUDE aren´t you cold?“ „No man, I´m from Wisconsin“

Scheiße ist das kalt. Ich wusste ja das es kälter werden würde, aber sowas? Nein Danke. Habe mir wohl den falschen Zeitpunkt bzw die falsche Jahreszeit ausgesucht um Julian zu besuchen. Aber es gibt ja bekanntlich kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung. Das man bei Minusgraden aber eigentlich keine Shorts anziehen sollte, hat sich in Madison noch nicht rumgesprochen. Für Richard und mich war es erstmal ein Schock. Für ihn glaube ich sogar mehr als für mich. Richard ist in Atlanta, Georgia (über Florida) platziert. Definitiv etwas wärmer als Washington oder Wisconsin. Gibt aber halt leider keinen Julian da. Deswegen „schnell“ mal vier Stunden rüber geflogen und unser eigenes kleines Geisa-Treffen veranstaltet.

Um eins schon mal vorweg zu nehmen. Es war wohl eines der schönsten Wochenenden die ich hier in Amerika hatte. Kaum zu glauben dass ich die drei seit August nicht mehr gesehen habe. Fühlt sich eher wie gestern an.  Sind auch immer noch dieselben blöd lustigen Witze. Manches ändert sich eben nie. Aber egal- Madison. Wisconsin.

Kaum angekommen gab uns Julian auch schon eine Führung durch seine neue Heimat. Keine riesige Stadt wie Seattle, aber sehr sehr schön. Alles etwas Retro, Vintage, Hippstermäßig. Hat mir gefallen. Noch eine kurze Tour durch das Kapitol und schon ging es wieder raus in die Kälte.

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Jetzt denkt ihr euch vielleicht ich stell mich schon wieder an – so kalt war es da bestimmt nicht.  Nene, hier frieren nur die Seen ein. Bis zu -20 Grad. „och heute ist eigentlich ein warmer Tage“ Aha. Bei Temperaturen um den Nullpunkt. Da vermisse ich dann doch bisschen meinen Regen in Washington. Aber man macht eben das Beste draus. Gehen wir eben Iceskaten auf einer der vielen eingefrorenen Seen. Bin ja sportlich begabt. Also Schuhe anziehen und ab aufs Eis. Und da kommt man sich dann schon etwas dumm vor. Also ich kann Schlittschuh laufen. Eigentlich. Hab es zumindest schon mal gemacht. Aber das war in einer Halle. Da war die Oberfläche schön glatt und einmal in der Stunde wird das Eis auch wieder schön gemacht. Sowas juckt hier keinen.

Selbst die kleinsten rasen über das Eis als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht. Wird auch für jeden anderen eine Abkürzung zur anderen Seite. Einfach drüber laufen. Selbst mit dem Fahrrad wird drüber gefahren. Einfach so. Ohne Hinzufallen. Ist für mich schon ein Phänomen. Ich kann ja kaum drauf stehen. Maggie (eine andere Maggie) gab mir dann auch die „Gehhilfe“ für Anfänger oder so Menschen wie mich. Peinlich war das. Peinlich. Dachte ich mir halt gut, bist hier ja nicht aufgewachsen und brauchst dich deswegen auch nicht schämen das du keine drei Sekunden ohne Beinahe Sturz auf dem Eis stehen kannst. Naja, bis ich dann Richard sah. Man könnte meinen er hat auch nie etwas anderes gemacht. Nach einer Stunde hatte ich dann so ungefähr den Dreh raus. Hat ja auch gar nicht lange gedauert.

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Abends sind wir dann in eine von Julians und Vinnis (Julians Gastbruder) Stammkneipen gegangen. Dort haben wir dann noch paar Freunde von den beiden getroffen. Und was machen vier Deutsche auf der anderen Seite der Welt? Richtig, sie trinken, bringen Amerikanern Schimpfwörter bei und geben die schlechtesten TV Total Nippel zum Besten. Kulturaustausch? Botschafter Rolle? Werden wir beidem gerecht. Sehr lustiger Abend war das.

Am nächsten Morgen waren wir dann auch mehr oder weniger Fit. Haben uns dann mit Nintendo 64 die Zeit vertrieben bis Sarah aus St. Louis kam. Jetzt war unsere Gruppe komplett.

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Und da wir ja Deutsch sind, gab es auch eine kleine Brauerei Besichtigung. Wisconsin haben ziemlich viele Deutsche besiedelt, deshalb gibt es hier gutes (für Amerikaner „gutes“) Bier und Käse. Hatte was das kulinarische angeht ein Schlaraffenland gefunden gehabt. Die wohl besten Pancakes die ich bisher in Amerika gegessen hab und eine Art Kreppel Donut gefüllt mit Marmelade. Herrlich. Sogar einen guten Riesling. Mache ich mir eben meine eigene Fastnacht. Kreppel- Wein. Jackpot.

Am letzten Abend sind wir dann nochmal etwas um die Häuser gezogen, oder wie auch immer die Jugend das heute nennt. Ich habe mich bisher sehr daran gehalten keine Besoffenen Schnappschuss Selfies aus diesem Blog zu veröffentlichen- daran werde ich mich auch in Zukunft halten. Die Bilder werden dann Hangoverfilmmäßig im Abspann präsentiert. Schön mit Totos Africa unterlegt. Könnte das Wochenende an sich nicht besser zusammenfassen.

Ein weiterer Grund für die nicht online drunk Selfies- Die existieren nur auf Auszügen. Kaum zu glauben, aber jeder von uns besitz tatsächlich eine Sofortbildkamera. Macht halt schon viel Spaß.

Und plötzlich waren die 5 Tage rum. Einfach so. Ich kann es kaum erwarten mit diesen Chaoten den letzten Monat hier in Amerika zu verbringen. Wir sind nämlich die Hauptschüler- die allercoolsten. Ha Insiderjoke. Sorry aber da müsst ihr durch. Auch durch das folgende. Ich bin wirklich froh dass ich diese Menschen kennen lernen durfte. Allein deshalb hat sich dieses Austauschjahr schon gelohnt. Wer braucht schon Kultur und die Landschaft, wenn man diese Menschen um sich hat?!

In Seattle angekommen hat es, oh Überraschung, geregnet. Habe mich aber selten so darüber gefreut. Warum? Regen bedeutet es ist zu warm für Schnee!!!

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Man darf sich auch gerne mal Julians Sicht der dinge durchlesen:

http://www.32ppp.de/jneumark/2016/02/01/alter-scheisse-ist-das-kalt-hier/

 

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