32. PPP: MAGDALENA BRENDEL STELLT SICH VOR
25. Januar 2016
Wie vielleicht der ein oder andere auf Facebook gesehen hat, wurde mein Blog auf der Internetseite des Alumni Vereins veröffentlicht. (Für alle anderen gibt es hier nochmal einen exclusiven Ausschnitt.) Gibt wohl anscheinend echt Leute die diesen Blog hier mögen und denken das andere Leute davon hören sollten. Unglaublich oder? Kann es selbst kaum fassen. Auch meine Besucherzahlen… über 1800 im letzten Monat. BOOOOOM!! Einfach so. Fühl mich schon wie ein Promi. Nein Spaß- Ich freue mich wirklich das mein Blog einen solchen Anklang findet. Ich bin so aber auch schwerer zu ignorieren, selbst wenn ich auf der anderen Seite der Welt bin. So müssen meine Freunde das ja mehr oder weniger lesen, ohne dass ich gleich beleidigt bin. „Wie du hast meinen Blog nicht gelesenen? DuMinusfreund!“
Habe mir beim Schreiben natürlich wieder die größte Mühe gegeben. Falls euch die Arbeit vom Alumni Verein interessiert, schaut doch mal auf der Internetseite vorbei. Ganz einfach – Klick hier
„Eigentlich wollte ich meine Bewerbung gar nicht abschicken“
Serie: Das PPP / Aktuelle Berichte
Jahrgang: 32. PPP
Name: Magdalena Brendel, 22 Jahre
Beruf: Industriekauffrau
Heimatort: Gensingen, Rheinland-Pfalz
Platzierung: Bellingham, Washington
Es ist schon über drei Jahrzehnte her seit der erste Jahrgang den großen Ozean überquert hat. Und hier bin ich – Teilnehmerin des 32. Parlamentarischen Patenschaftsprogramms. Um mich kurz vorzustellen: Mein Name ist Magdalena, ich bin 22 Jahre alt und komme aus einem kleinen Winzerdorf in Rheinland-Pfalz namens Gensingen. Im Moment tausche im mein geliebtes Dorfleben in Deutschland gegen das Großstadtleben von Seattle in Amerika. Eigentlich wollte ich meine Bewerbung für das PPP gar nicht abschicken. Wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ICH genommen werden sollte?
Doch dann lag da eines Tages dieser schwere Umschlag auf dem Küchentisch, der mein Leben komplett auf den Kopf stellen sollte. „Herzlichen Glückwunsch… Sie werden das kommende Jahr in Amerika verbringen.“ Ich hatte mir schon immer gewünscht ein Jahr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu verbringen. Doch statt Freude, überfiel mich erstmal ein Schock. Ich werde ein Jahr lang am anderen Ende der Welt sein. Ohne meine Familie und Freunde. Für was hast du dich da bloß gemeldet??? Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Der erste Kontakt mit meinen Gasteltern, meine Einschreibung am College und wie um Himmels Willen soll ich mein ganzen Leben und Kleiderschrank in einen einzigen Koffer packen? 23 Kilo sind wirklich nicht viel wenn man ein ganzes Jahr vor sich hat. Erst recht nicht für mich als Frau!
Ehe ich mich versehen konnte stand ich auch schon am Flughafen. Tränenüberströmt und mit Taschentuch bewaffnet. Rein theoretisch könnte man sagen, das ich mit 22 Jahren Erwachsen bin – allerdings kam ich mir selten so jung vor. Vielleicht zu jung? Was ist, wenn mich Heimweh überfällt? Wird das alles so, wie ich mir das vorstelle? Oder schlimmer: Was ist, wenn ich mich mit meiner Gastfamilie nicht verstehe? Von den Sprachlichen Defiziten mal ganz abgesehen. Aber es brauchte nur einen Blick über die Schulter und da waren 74 andere Personen, die genauso ängstlich und aufgeregt waren, wie ich. Einige davon, und ich bin wirklich froh, das sagen zu können, zählen mittlerweile zu meinen engsten Freunden.
Um bei den vielen neuen Eindrücken, die mich hier erwartet haben, nicht den Überblick zu verlieren, habe ich angefangen einen Blog über meine Zeit hier in Amerika zu schreiben. Meine Homestay Tour, das College, das Familienleben und jeden gescheiterten Versuch, nicht in das nächste Fettnäpfchen zu treten. Trotz der großen Angst zu Beginn, oder gerade deswegen, genieße ich mein Leben hier an der West Coast in vollen Zügen. Die Landschaft, die neuen Freunde und den American Way of Life.
Ich möchte mir erst gar nicht vorstellen, was ich alles verpasst hätte, wäre ich damals nicht zum Briefkasten gegangen und hätte meine Bewerbung verschickt. Vielleicht das beste Jahr in meinem Leben?!