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Dieser Moment, wenn du im Supermarkt nichts kaufst, an der Kasse vorbei läufst und dir denkst: „Jetzt bloß nicht kriminell aussehen“

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Diesen Moment hat wohl jeder schon mal gehabt. Man weiß dass man nichts Unrechtes getan hat. Man hat nichts kaputt gemacht und nichts geklaut. Der ein oder andere hat vielleicht ein schlechtes Gewissen, weil man sich die Informationen im Laden holt aber dann doch günstiger im Internet bestellt. Aber tief innendrinn weiß man, dass man trotz allem, ein guter Mensch ist. Ein Mensch der den Müll trennt und seine Steuern zahlt.  Und trotzdem versuchen wir mit der allergrößten Anstrengung in den fünf Sekunden an dem wir am Wachmann vorbei laufen nicht kriminell auszusehen.

Jetzt stellt euch das aber bitte an der Amerikanischen Grenze vor. Man versucht nicht den lieben Wachmann im Media Markt zu überzeugen, nein, es ist der freundliche Herr von der Border Patrol. Der Herr der entscheidet ob man in das Land reindarf oder nicht. An sich klappt das auch meistens ohne Probleme. Die kannten mich ja auch noch nicht!!!

Ich fahre nicht gerne über die Grenze. Es ist eben nicht wie in Europa, wo man einfach über die Grenzen hinwegfährt und schwupps in einem anderen Land ist. Hier muss man sich anstellen, seine Dokumente vorzeigen und eben so wenig wie möglich den Eindruck vermitteln das man kriminell ist oder Drogen schmuggeln will. (In Amerika reicht ja auch schon Obst!!!!) Allerdings wird das ganze etwas schwieriger wenn man geschlagene 8!!! Mal in kürzester Zeit über die Grenzen fährt. Ganz ehrlich, ich würde mir das nicht abkaufen. Aber wie das Leben eben so spielt, läuft nicht alles so wie man sich das Wünscht. Der liebe Broti hat mich gefragt ob ich ihn nicht zum Flughafen fahren könnte, da er das Wochenende in Chicago verbringt. Da ich ja nicht nur den Eindruck vermitteln will ein guter Mensch zu sein, sondern einer bin, hab ich natürlich ja gesagt. Also über die Grenze und wieder zurück. (Nr.1+2) Noch kein großes Ding. Allerdings hatten sich Alex und Timon für dieses Wochenende angekündigt. Ziel: Vancouver. Feiern. Ebefalls auf meinem Plan: Auslug mit dem College. Ziel: Große Überraschung, ebenfalls Vancouver. Keine Panik Magdalena, das lässt sich schon alles unter einen Hut bringen.

Mit der College Gruppe ging es dann morgens wieder über die Grenze yeaaahh und abends wieder zurück wuhuuuu. (Nr.3+4) Wie am Flughafen gibt es bei der amerikanischen Grenzkontrolle diesen Scanner der dein Gepäck durchleuchtet. Mittlerweile eine recht langweilige Angelegenheit, so oft wie ich hier bereits geflogen bin. Naja- bis eben ein Officer meinen Rucksack in den Händen hält und mich rauswinkt. Was um Himmels Willen hab ich denn jetzt schon wieder verbrochen?

„Ist das ein Apfel?“

Boar echt jetzt? Nicht schon wieder! Ich hätte anfangen können zu heulen. Echt. Das war wohl nichts mit dem kein Aufsehen erregen oder kriminell aussehen.  An sich sollte man ja eigentlich aus seinen Fehlern lernen. Schaffe ich aber anscheinend nicht so ganz. Ich hab schon wieder Obst in meiner Tasche vergessen. Ist ja nicht so das ich in einer Stunde wieder über die Grenze will. Dachte mir dann gut, schmeißt du eben den Apfel weg und das Problem wäre gelöst. Denkste.

Hier ein kurzer Auszug aus dem Gespräch mit TheRock für Arme:

Er sauer: „Wo ist der Apfel?“

Ich nervös: „Den hab ich weggeschmissen?!“

Er jetzt richtig sauer: „Wer hat dir erlaubt den Apfel wegzuschmeißen???“

ich: „ähm….“ schlucken… „I´m sorry?“

„Zeig mir den Apfel“

Apfel aus dem Müll geholt und gezeigt….. Er begutachtet den Apfel und guckt mich dann an

„Immerhin ist da noch das Label dran- kostet ansonsten 100$…. Ist kein Kavaliersdelikt blablabla…. Wäre es mir nicht Wert wegen einem Apfel…. Blablabla…. Ms. Brendel war das?“

 

Und schon wurde ich in einer Liste eingetragen. Wahrscheinlich unter Obst Schmuggler- ich weiß es nicht. Konnte also nur gut werden wenn ich wieder über die Grenze will.

Aber alles halb so schlimm- bin dann also wieder über die Grenze gefahren (Nr.5) um mich mit den anderen in Vancouver zu treffen. Nachteil an und in Kanada: Ich hab kein Netz!! Sprich kein Navi! Stand dann plötzlich am Aquarium (völlig falsche Ecke) und bin dann im zick zack irgendwie zu den anderen gekommen. Endlich. Auf den Schock erstmal einen Schnaps. Und noch einen. Und noch einen. Basti und ich haben uns dann noch durch die Hintertür in einen Club geschmuggelt. Yeah! Kein Eintritt! Habe das gewonnene Geld dann in Alkohol investiert. Warum auch nicht? Hatten ja ausnahmsweise mal ein Hotel hier.

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Kurz und Knapp- war ein sehr schöner Abend. Feuchtfröhlich. Dementsprechend gut ging es mir auch am nächsten Morgen als der Wecker geklingelt hat. Der liebe Alkohol. Kein guter Freund für mich. Hatte auch nur ganz dezent Kopfschmerzen. Also erstmal raus an die frische Luft. Auf der Suche nach dem Katerfrückstück, haben wir erstmal unsere Autos abgeholt. 18$ für das Parkhaus. Wucher, echt. Weil das Schicksal es gut mit mir meint, hatte ich am Vorabend glücklicherweise das Auto im 8. Stock geparkt. Das hieß dann erstmal Fahrstuhl fahren (weil sind wir mal ehrlich, in der Verfassung wäre ich nicht mal mehr als 10 Stufen gelaufen). Habe in diesem Moment schon den Fahrstuhl und die ganze Welt verflucht. Blöder Morgen. Blöder Alkohol. Niemals hätte ich gedacht das es noch schlimmer kommen kann. Zu meiner großen Begeisterung hatte Basti sein Auto nicht ganz unter Kontrolle, denn plötzlich ging die Alarmanlage an. Der Lärm schön hallend an den Parkhauswänden. Mein Kopf ist beinahe geplatzt! 10 Minuten!!! 10 unfassbare lange Minuten bis das Ding aus war. 10 Minuten in denen ich mein komplettes Leben und meinen Werdegang in Frage gestellt hab. Blöder, blöder Alkohol. Aber jetzt ging es ja zum Glück heim. Also für kurz. Wir wieder über die Grenze (Nr.6) und erstmal heim in mein Bett. Wurde dann von Todd liebevoll mit chinesischem Essen geweckt. Meine Augen müssen gefunkelt haben, denn so glücklich war ich schon lange nicht mehr. Bett und Essen. Herrlich. Das Glück war allerdings nur von kurzer dauer, da ich Broti ja wieder vom Flughafen abholen musste. Also wieder über die Grenze. (Nr.7) Die Grenzbeamten müssen mich mittlerweile echt schon kennen. Die, die immer versucht Obst zu schmuggeln. (unbeabsichtigt, versprochen!) Die, die immer halb verschlafen oder verstrahlt im Auto sitzt. Wundert mich echt das die mich überhaupt noch über die Grenze lassen.  Scheint wohl als könnte ich doch durch meine Ausstrahlung überzeugen. Nicht. Die lieben Herren von der Border Patrol kaufen mir das langsam aber sicher mit dem Obst nicht mehr ab. Wenn Sie wüssten meine Herren. Das ist keine Absicht, ich bin tatsächlich so planlos!

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