Kategorie: Allgemein

VIVA LAS VEGAS

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Wie im letzten Beitrag bereits angekündigt, ging es dieses Wochenende für mich und die Jungs nach LAS VEGAS! Natürlich war die Vorfreunde groß. Clubs, Casinos, Party. Ich freute mich natürlich besonders auf die Casinos. Nein, nicht wegen dem spielen. Also hat schon etwas damit zu tun, aber jetzt nicht wie ihr vielleicht denkt. Ich habe meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Löwen Entertainment abgeschlossen.

Die LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH, Hersteller von GeldGewinnSpiel-Geräten und Compactsportautomaten wurde im Jahre 1949 in Braunschweig gegründet.

Im Oktober 2003 wurde LÖWEN durch die Übernahme der NOVOMATIC AG zu einem Tochterunternehmen des größten integrierten Glücksspielkonzerns der Welt, und bildet heute als Muttergesellschaft gemeinsam mit vier Tochtergesellschaften die LÖWEN-Gruppe. Hierzu gehört Crown Technologies GmbH als weiterer Hersteller, sowie die Spielhallenbetreiber EXTRA Games Entertainment GmbH, BPA Freizeit- & Unterhaltungsbetriebe GmbH und Admiral Play GmbH.

Durch die Übernahme dieser Unternehmen besteht die LÖWEN-Gruppe aktuell aus ca. 2900 Mitarbeitern und ist gemessen an der Zahl der GeldGewinnSpiel-Geräte in Eigentum und Aufstellung derzeit Marktführer der Spiel- und Unterhaltungsautomatenbranchen.

So mal kurz den Text von meiner Abschlussprüfung kopiert, damit ihr ein bisschen Hintergrundinfos bekommt. Meine Vertiefung habe ich damals im Marketing gemacht, deshalb finde ich das ganze Thema Casino, in Aufstellung und Gestaltung mehr als Interessant. Ist ja also quasi ein MUSS für mich, wenn ich schon mal in den USA bin, auch mal in Vegas, der Glückspielstadt überhaupt, vorbei zu schauen. Den Aufbau der Casinos, die verschiedenen Spiele, der Geldfluss, etc. all das ganze Zeug was euch jetzt wahrscheinlich zutiesft langweilen würde, fand ich super spannend. Die Unterschiede zwischen dem deutschen und den amerikanischen Markt. Die Gewinn und Verlustchancen. Super.

Jetzt könnte man natürlich meinen ich würde das ganze System super durchblicken – kann ich nicht. Beim ersten Mal spielen an so einem Automaten 5 $ reingeschmissen, den Einsatz pro Spielzug nicht gesehen und schon waren meine 5$ weg. In einem Spielzug. Hä? Wie ist das denn jetzt passiert? Also nochmal 5$ reingeschmissen und den Einsatz geändert. Kam dann irgendwann auch auf 20$, hab es aber natürlich dann auch, übermütig wie ich bin, direkt wieder verspielt. Hier kann man eben nicht umsonst spielen wie in der Firma. Aber wer kommt schon nach Vegas um Geld zu gewinnen?

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Unser hotel – man gönnt sich ja sonst nix

Um das ganze nochmal zusammenzufassen: Die Vorfreude war natürlich groß. Vegas kennt man ja auch einfach. Die Stadt der Sünder, der Partys, dem Geld und Glamour. Für die Amerikaner bedeutet es außerdem, dass man öffentlich auf den Straßen trinken darf. Das geht sonst nur noch in New Orleans. Also kaum angekommen, begegnen einen viele offene und betrunkene Menschen.

An jeder Ecke leuchten Schilder mit den vielen Shows und Auftritten der Stars. Bisschen so wie auf dem Timesquare, nur eben mit mehr Alkohol. Natürlich haben wir uns die üblichen Sehenswürdigkeiten angeguckt. Also wenn man es Sehenswürdigkeiten nennen kann. Die Wassershow bei Bellagio, das Ceasars Palas, das Vegas Schild- tja und ich denke das war es eigentlich auch schon. Die Stadt ist halt in der Würste, was soll da auch schon groß sein?

Hilde und ich guckten uns auch noch eine Magier Show von Chris Angel an. Den kennt jetzt vielleicht noch der ein oder andere von seiner MTV Serie Mindfreak. Ich hab mich riesig darauf gefreut und die Show war der Hammer. Ich weiß natürlich das es immer eine Erklärung für die Tricks gibt, bin ja keine 5 mehr, allerdings ist es echt der Wahnsinn wie echt das ganze aussieht. Von den Tauben herbeizaubern, bis zum öffentlichen Zersägen der Assistentin, war wirklich alles dabei. Alles etwas rockig und laut gestaltet, wie seine Show damals. Ich wiederhole HAMMER.

Auch nicht schlecht, währenddessen gab es dann noch einen Liter Strawberry Daiquiri (in Amerika gibt es ja keine kleinen Größen) und für mich wurde jeder Trick real. Bin halt schnell zu begeistern. Oder lag das am Alkohol?

Das blöde ist nur, wenn man den ganzen Tag über nichts anderes als ein Stück Pizza und ne Waffel isst, kommt ein Liter Alkohol nicht besonders gut. Dann hol ich mir halt im Club etwas Wasser. Kann ja nicht schaden.

„Das macht dann 10$“

„Was?“

„10$“

„Nein, Ich möchte Wasser?!“

„Ja, das kostet 10$“

Für Wasser?!

„JA“  

Um mal kurz das Geschrei ähm Gespräch mit der Bardame zusammenzufassen. In Vegas wird man wirklich arm. Deshalb bestand auch unsere komplette Ernährung an dem Wochenende hauptsächlich aus Fast Food. Ich glaube das gesündeste was ich hatte war eine Bretzel am Flughafen. Oder der Orangesaft im Wodka. Was auch immer.

Also für die Amerikaner, ist Vegas wahrscheinlich wirklich das Paradies. (Selbst der Pilot im Flugzeug begrüßt uns dann wieder in der „Realität“). Allerdings, und ich möchte das jetzt niemanden schlechtreden, ist für jemanden aus Europa, sowas in einer großen Stadt völlig normal.

In Vegas haben die Clubs bis um 4 auf statt bis 2. Ja und? In Deutschland legt da erst der richtig gute DJ auf. Da darf auf der Straße Alkohol getrunken werden. Ähm ja, schon mal was von Fastnacht gehört?!

Ich meine die haben wirklich gute Clubs da und ab und an legen da auch super tolle Künstler auf, allerdings muss man dafür auch ziemlich tief in die Tasche greifen. Es ist halt alles eben mehr Schein als Sein. Aber das ist nur meine Meinung. Ich bin trotzdem froh diese Stadt mal gesehen zu haben. Spaß kann man auf jeden Fall haben in Vegas. Und das hatten wir auch. Zu genüge!

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Mama und Papa Broti

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Es ist vollbracht. Unser kleiner Klotz am Bein, ist endlich 21! Yeah. Feiern. Jubel. Da dieses Ereignis so besonders ist, kamen sogar Brotis Eltern vorbei um das Ganze mit uns gebürtig zu feiern. Also keine Ahnung ob sie nur wegen dem Geburtstag kamen, hatte bestimmt auch einfach nur terminlich gut gepasst, aber da waren Sie und konnten den Geburtstag und das amerikanische Erwachsen werden ihres Sohnes miterleben. Hat auch lang genug gedauert.

Natürlich gab es für Mama und Papa Broti eine große To-Do Liste die abgehakt werden sollte. Vancouver, Seattle, die wunderschönen Landschaft. Allerdings macht das Ganze dann nicht mehr  ganz so viel Spaß, wenn sich unsere neue Heimat nur von der allerbesten Seite zeigt. Hallo und Willkommen in Washington, dem Evergreen State. Es hat die letzten sieben Tage nur geregnet. Die beiden hättet sich also keine bessere Zeit aussuchen können. Und was macht man dann am besten beim schlechten Wetter? Richtig, man klappert alle Malls und Einkaufszentren ab, die es hier so zu finden gibt.

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Eines von Brotis Highlights, Cabelas. Dort gibt es jeden erdenklichen Kram für Naturliebhaber. Und damit meine ich wirklich jeden Scheiß den man sich nur vorstellen kann: Angelzubehör, Fischköder, Zelte, Campingequipment, Grills und natürlich nicht zu vergessen, (was bei keinem Ausflug in den Laden fehlen darf) die Waffen, Boote, Jeeps und Safes. Der komplette Laden ist auch mit ausgestopften Tieren geschmückt. Soll wohl hübsch aussehen. Also ganz ehrlich, dieser Laden ist für mich der Inbegriff des Amerikanischen Klischees. Da wird sich dann eben neben der Armbrust über das Wetter unterhalten. Ist so gar nicht meins. Also die Natur. War trotzdem super lustig mit dem ganzen Kram rumzuspielen und durch so ein Ziel Rohr gucken zu können.

Am nächsten Tag folgte dann mein Highlight der Woche. Die liebe Mama vom Broti, auch eine begeisterte Leserin dieses Blogs (Hallo Monika :-)), hat für uns Deutsch gekocht. DEUTSCHES ESSEN meine Freunde. Ihr wisst ja gar nicht wie gut Ihr es daheim eigentlich habt. Es gab Schnitzel, Kassler, Kartoffelbrei und Sauerkraut. Also so richtigen Kartoffelbrei und nicht den ekelhaften Brei den die hier sonst haben. Ja ich weiß auf meinem Bild fehlt wieder das Gemüse, aber Ihr kennt mich ja. Konnte mich trotzdem nicht satt sehen.

Zwei Teller später allerdings, hasste ich mich dann doch etwas selbst. Da waren die Augen mal wieder Größer als der Magen. Aber es hat sich gelohnt!!!

Die pre Geburtstagsfeier (die eigentliche wird am Wochenende in Vegas zelebriert) fand bei Red Robins statt. Burger und Eiscreme für das Geburtstagskind. Und Ballons. Viele viele Ballons. Kaum zu übersehen wenn man in den Laden kam. Allerdings, zog Christian die gesamten Blicke auf sich. Mit Cowboyhut und Weste stand er da und bekam „Happy Birthday“ von den Kellnern vorgesungen. Etwas Fremdschämen, aber auch sehr lustig. Man wird ja nur einmal 21.

Genau aus diesem Grund, fliegen wir morgen auch nach Vegas. Die letzten sechs Monate musste der liebe Broti ja auf so alles was Spaß macht verzichten. Das wird jetzt mehr als nachgeholt! Ist ja nicht umsonst die Stadt der Sünder. Und ich geh einfach mal davon aus das ich den Jackpot knacke und mir einfach keinen Job mehr suchen muss. Unrealistisch, ich weiß, aber man darf ja noch Träumen dürfen.

Girlstalk and Icehockey

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Nach dem Superbowl letzte Woche, finde ich ja das Football total überbewertet ist. (Den Europäischen Football übrigens auch). Eishockey liebe Freunde- das ist der Sport aus dem echte Kerle gemacht sind. Oder den echte Kerle machen. Was auch immer. Bin jetzt auf jeden Fall Fan dieses tollen Sports geworden. Klar, an sich warte ich nur darauf das sich die Kerle auf dem Eis gegenseitig auf die Nase hauen. Ist ja auch der einzige Grund warum ich mir das Derby Gensingen- Sprendlingen immer wieder angucke. Ich warte auf die Schlägerei! Nicht besonders sportliches Verhalten, das gebe ich zu. Aber genau das macht ja  Eishockey aus. Da guckt dich dann niemand blöd an wenn du „gruppenkeile“ schreist. Junge Männer die einem das Leben zu Hölle machen. Das kenne ich privat ja auch- macht aber eben doch etwas mehr Spaß wenn es einen nicht selbst betrifft und man von außen zuschauen kann (damit ihr das nicht falsch versteht – ich wurde jetzt nicht von einem Ex-Freund geschlagen oder so. Ich meint eher die Emotionale Hölle).

Da dort doch ziemlich viel männliches Testosteron überschwappt, braucht man eben zum Ausgleich einen Girlyday. So schön mit Schminke, Shoppen und Liebesfilmen. Gesagt getan.

Am Samstag fuhren wir wieder auf einen Ausflug vom College. Erst im Outlet etwas shoppen, dann sich das Spiel ansehen. Guter Plan. Da ich ja bei den Ausflügen helfe, hatte ich noch etwas Kram zu erledigen, bevor ich mich zu den anderen in den Bus setzen konnte. Nicht viel. Musste eigentlich nur was abgeben. Hat nicht mal ganz zwei Minuten gedauert. Das war der lieben Tammy wohl zu lange. Kaum am Bus angekommen, klingelte schon mein Handy: „Wo bist du? Ich hab dir einen Platz freigehalten!“ Ich fand es super niedlich. Hatte irgendwie was von Grundschule. So war dann auch irgendwie die Stimmung im Bus. Alle total Aufgeregt und am kichern. Tammy, Celine, Evylin und ich natürlich ganz vorne mit dabei.

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 „Ich brauche eigentlich nix. Ne ich kauf mir heute nix. Eigentlich will ich kein Geld ausgeben.“

Oh guck mal ein Lippenstift. Oh guck mal ein Kleid. Oh guck mal eine Bluse. (oh guck mal ein Penni. Ha Broti). Ich glaube das ergeht jeder Frau so. Da will man sich nichts holen und dann scheinen einem so schöne, tolle, billige Sachen entgegen, dass man sie einfach kaufen muss. Aber wehe ich suche mal etwas- dann ist weit und breit nichts zu finden!

Wir sind dann noch zu viert etwas durch die Läden getigert und haben natürlich nur das „nötigste“ gekauft. Mit vollen Tüten ging es dann auch irgendwann wieder Richtung Bus und weiter nach Seattle um sich das Spiel anzugucken.

Wie bereits gesagt- ich bin jetzt großer Fan. Die flitzen über das Eis, das ist der Wahnsinn. Musste dann auch nochmal kurz an meinen kläglichen Versuch in Madison denken- bei mir sah das irgendwie nicht so aus. Nicht mal ansatzweise. Aber egal. Mache das ja auch schließlich nicht beruflich (Das ist lustig, weil ich immer noch keinen Job hab). Die Stimmung im Stadion war super und trotzdem wurde das Spiel durch die Mädels irgendwann zur Nebensache. „Die Nummer 7 ist süß, nein die Nr. 9, Nein der da hinten in der Ecke- Nein nicht der, der andere.“ Da ich die meiste Zeit hier ja mit Kerlen rumhänge, tat dieser Girlsday unglaublich gut.

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Aber man muss ja nicht immer aufhören, wenn es am schönsten ist. Zurück in Bellingham, fuhren Tammy und ich zu Ihr nach Hause und schmissen eine Liebeschnulze in den DVD Player. Der Film wurde dann aber, so wie das Spiel zuvor, Nebensache. Da wurden dann eben die neuen Klamotten vorgeführt, Lippenstifte getestet, Popcorn gemacht, das letzte Schöfferhofer getrunken, Jungs auf Facebook gestalkt und viel viel viel gelacht. Das war ein so richtig schöner Mädelstag/abend, wie ich ihn schon lange nicht mehr hatte. Natürlich vermisse ich meine Mädels daheim auch ganz dolle, aber es zeigt mir dann doch, wie sehr ich mich hier eigentlich eingelebt habe. Ich glaube das ist auch so das, wovor man zu Beginn am meisten Angst hat. Am Ende alleine dazustehen und niemanden zu haben. Also zumindest ging es mir so. Es hat auch eine Weile gedauert bis ich die Richtigen Leute gefunden hab. Das Warten allerdings hat sich definitiv gelohnt!

Channing Tatum und der Super Bowl

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Was braucht man für einen guten Mädelsabend? Normalerweise würde ich jetzt sagen: Mit Wein und Eiscreme in der Jogginghose auf der Couch sitzen und über Männer quasseln. Aber nicht dieses Wochenende. Oh nein. Wir sind ja keine Mädels mehr. Es war Ladysnight!

Zu meiner großen Freude, kam die „Magic Man“ Show zu uns in das Theater nach Bellingham. Magic Man? Abgekupfert von dem Film „Magic Mike“ mit Channing Tatum. Ich denke jede Frau hat den Film bereits gesehen. Das kann man sich live natürlich nicht entgehen lassen. Deshalb mal schnell die Mädels gefragt und oh Überraschung, die waren natürlich auch hellauf begeistert. Natalie kam dafür sogar extra aus Tacoma hochgefahren. Bevor die Show los ging, waren wir erst noch ein paar Cocktails trinken um in Stimmung zu kommen. Am Theater dann angekommen, mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen mit dieser grandiosen Idee waren. 500 Mädchen und Frauen, mehr oder weniger angetrunken, stürmten in das Theater. Also ich weiß ja nicht was ich erwartet hab, dass allerdings bestimmt nicht. Man musste sich auch kurz schämen eine Frau zu sein. Alle am Jubeln, rumschreien und giggeln. Ich glaube da haben manche zu viel Sekt getrunken. Aber macht ja nix- dafür waren wir ja hier. Besonders die Frau neben mir- ich hab aber auch ein Glück.  Ständig am rumschreien und rumhüpfen „U-S-A. U-S-A“ Ich dachte ich werd nicht mehr. Ich hätte definitiv mehr Alkohol gebraucht.

Der Countdown zählte dann auch irgendwann runter und die Show begann…. Meine Freunde bei Snapchat und Insagram konnten sich auch über Bilder und Videos freuen. Da ich ja keine Ahnung hab wer das hier so liest, fasse ich es einfach mal kurz und knapp zusammen: Es war ein sehr netter Abend. Schluss aus. Eine Lady genießt und schweigt. Oder so ähnlich. Nach der Show sind wir dann auch noch bisschen in den Clubs in Downtown tanzen gewesen. Also so lasse ich mir das doch gefallen!

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Da Natalie das komplette Wochenende in Bellingham verbracht hat, hab ich ihr am nächsten tag noch die obligatorische Tour durch meine neue Heimat gegeben. Hafen, Strand, Downtown. Es war wirklich nett. Haben sogar Läden entdeckt die ich vorher noch gar nicht kannte. Und weil der Freitagabend so schön war, ging es am Samstag in die zweite Runde. Diesmal allerdings mit Basti und Broti. Wir also wieder nach Downtown, beim Club anstellen, Tanzen und irgendwann wieder nach Hause fahren. Hach- hat Spaß gemacht.

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Am nächsten Tag fand das wohl wichtige Ereignis in Amerika statt. Der Super Bowl!! Tammy hatte mich eingeladen, dass Megaevent mit ihr und Ihrer Familie zu gucken. Und Freunden. Und Verwandten. Und Nachbarn. Ich weiß es nicht. Das Haus war jedenfalls voll. Die Atmosphäre war unglaublich. Überall war Essen und jeder war über das kommende Spiel am Fachsimpeln. Getroffen haben wir uns um halb 3 (Achtung merken). Da ich ja gut erzogen wurde, bin ich natürlich nicht mit leeren Händen zur Party gekommen. In der einen Hand hatte ich Kuchen (leider nur gekauften- war aber auch egal, die haben sie so oder so gefreut) und in der anderen Hand Bier (Schöfferhofer Grapefruit, 12$ das Sixpack, man gönnt sich ja sonst nix). Als Tammys Onkel mir die Tür geöffnet hat wurde ich auch erst mal in den Arm genommen: „Kuchen und Bier?! Awesome!“.

Es wurde viel erzählt, gefachsimpelt und gegessen. Konnte auch dem ein oder anderen das deutsche Bier, ehm Mädchenbier alias Pink Drinks wie man hier sagen würde, näher bringen. Um halb 4 (eine Stunde später) begann das Spiel. GO BRONCOS.

Gründe um für die Broncos zu sein? 1. Gegen Carolina sind die Seahawks rausgeflogen- unschön, und 2. Haben Panther Fans die „No.12“ Seahawks Flagge nach dem Spiel zu Boden gerissen. Uncool. Blöder Move. Sowas macht man nicht. Die Nummer 12 sind die Fans, 12. Mann auf dem Feld blablabla- während dem Spiel auch eine riesige Diskussion mit Julian gehabt wer die besten Fans hat/sind (ähhhh Seattle natürlich!!!!)

Wir also alle im Denver Team und am mitfiebern. Wobei-  Football wird eigentlich total zur Nebensache. Im Vordergrund stehen das Essen und die Webespots. Total skurril – ich glaube das ist wirklich so ein Ami Ding das ich nicht nachvollziehen kann. Also die Werbespots. Das Essen ist kein Problem. Dann folgte irgendwann die Halbzeitshow (ähm keine Ahnung was ich da erwartet hab?!) und das Ende. Gewinner: Denver Broncos. Wuuhuuuuuu. Um 8 Uhr!!!! war dann alles vorbei. Über 5 Stunden- und ich hab noch nicht mal die Vorberichtserstattung gesehen. Wahnsinn. Der Tag hat mega viel Spaß gemacht. Es war so als würden Bayern München und Dortmund gegeneinander spielen, aber das mal tausend. Super lustig. Selbst der Präsident äußert sich dazu. Total irre. Mal davon abgesehen das ich echt viel Spaß hatte, hat mich dieses Wochenende trotzdem von dem ganzen Fasnachtstreiben daheim abgelenkt. Es fehlt ja doch etwas.

Who invited all these tacky people?

„DUDE aren´t you cold?“ „No man, I´m from Wisconsin“

Scheiße ist das kalt. Ich wusste ja das es kälter werden würde, aber sowas? Nein Danke. Habe mir wohl den falschen Zeitpunkt bzw die falsche Jahreszeit ausgesucht um Julian zu besuchen. Aber es gibt ja bekanntlich kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung. Das man bei Minusgraden aber eigentlich keine Shorts anziehen sollte, hat sich in Madison noch nicht rumgesprochen. Für Richard und mich war es erstmal ein Schock. Für ihn glaube ich sogar mehr als für mich. Richard ist in Atlanta, Georgia (über Florida) platziert. Definitiv etwas wärmer als Washington oder Wisconsin. Gibt aber halt leider keinen Julian da. Deswegen „schnell“ mal vier Stunden rüber geflogen und unser eigenes kleines Geisa-Treffen veranstaltet.

Um eins schon mal vorweg zu nehmen. Es war wohl eines der schönsten Wochenenden die ich hier in Amerika hatte. Kaum zu glauben dass ich die drei seit August nicht mehr gesehen habe. Fühlt sich eher wie gestern an.  Sind auch immer noch dieselben blöd lustigen Witze. Manches ändert sich eben nie. Aber egal- Madison. Wisconsin.

Kaum angekommen gab uns Julian auch schon eine Führung durch seine neue Heimat. Keine riesige Stadt wie Seattle, aber sehr sehr schön. Alles etwas Retro, Vintage, Hippstermäßig. Hat mir gefallen. Noch eine kurze Tour durch das Kapitol und schon ging es wieder raus in die Kälte.

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Jetzt denkt ihr euch vielleicht ich stell mich schon wieder an – so kalt war es da bestimmt nicht.  Nene, hier frieren nur die Seen ein. Bis zu -20 Grad. „och heute ist eigentlich ein warmer Tage“ Aha. Bei Temperaturen um den Nullpunkt. Da vermisse ich dann doch bisschen meinen Regen in Washington. Aber man macht eben das Beste draus. Gehen wir eben Iceskaten auf einer der vielen eingefrorenen Seen. Bin ja sportlich begabt. Also Schuhe anziehen und ab aufs Eis. Und da kommt man sich dann schon etwas dumm vor. Also ich kann Schlittschuh laufen. Eigentlich. Hab es zumindest schon mal gemacht. Aber das war in einer Halle. Da war die Oberfläche schön glatt und einmal in der Stunde wird das Eis auch wieder schön gemacht. Sowas juckt hier keinen.

Selbst die kleinsten rasen über das Eis als hätten sie noch nie etwas anderes gemacht. Wird auch für jeden anderen eine Abkürzung zur anderen Seite. Einfach drüber laufen. Selbst mit dem Fahrrad wird drüber gefahren. Einfach so. Ohne Hinzufallen. Ist für mich schon ein Phänomen. Ich kann ja kaum drauf stehen. Maggie (eine andere Maggie) gab mir dann auch die „Gehhilfe“ für Anfänger oder so Menschen wie mich. Peinlich war das. Peinlich. Dachte ich mir halt gut, bist hier ja nicht aufgewachsen und brauchst dich deswegen auch nicht schämen das du keine drei Sekunden ohne Beinahe Sturz auf dem Eis stehen kannst. Naja, bis ich dann Richard sah. Man könnte meinen er hat auch nie etwas anderes gemacht. Nach einer Stunde hatte ich dann so ungefähr den Dreh raus. Hat ja auch gar nicht lange gedauert.

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Abends sind wir dann in eine von Julians und Vinnis (Julians Gastbruder) Stammkneipen gegangen. Dort haben wir dann noch paar Freunde von den beiden getroffen. Und was machen vier Deutsche auf der anderen Seite der Welt? Richtig, sie trinken, bringen Amerikanern Schimpfwörter bei und geben die schlechtesten TV Total Nippel zum Besten. Kulturaustausch? Botschafter Rolle? Werden wir beidem gerecht. Sehr lustiger Abend war das.

Am nächsten Morgen waren wir dann auch mehr oder weniger Fit. Haben uns dann mit Nintendo 64 die Zeit vertrieben bis Sarah aus St. Louis kam. Jetzt war unsere Gruppe komplett.

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Und da wir ja Deutsch sind, gab es auch eine kleine Brauerei Besichtigung. Wisconsin haben ziemlich viele Deutsche besiedelt, deshalb gibt es hier gutes (für Amerikaner „gutes“) Bier und Käse. Hatte was das kulinarische angeht ein Schlaraffenland gefunden gehabt. Die wohl besten Pancakes die ich bisher in Amerika gegessen hab und eine Art Kreppel Donut gefüllt mit Marmelade. Herrlich. Sogar einen guten Riesling. Mache ich mir eben meine eigene Fastnacht. Kreppel- Wein. Jackpot.

Am letzten Abend sind wir dann nochmal etwas um die Häuser gezogen, oder wie auch immer die Jugend das heute nennt. Ich habe mich bisher sehr daran gehalten keine Besoffenen Schnappschuss Selfies aus diesem Blog zu veröffentlichen- daran werde ich mich auch in Zukunft halten. Die Bilder werden dann Hangoverfilmmäßig im Abspann präsentiert. Schön mit Totos Africa unterlegt. Könnte das Wochenende an sich nicht besser zusammenfassen.

Ein weiterer Grund für die nicht online drunk Selfies- Die existieren nur auf Auszügen. Kaum zu glauben, aber jeder von uns besitz tatsächlich eine Sofortbildkamera. Macht halt schon viel Spaß.

Und plötzlich waren die 5 Tage rum. Einfach so. Ich kann es kaum erwarten mit diesen Chaoten den letzten Monat hier in Amerika zu verbringen. Wir sind nämlich die Hauptschüler- die allercoolsten. Ha Insiderjoke. Sorry aber da müsst ihr durch. Auch durch das folgende. Ich bin wirklich froh dass ich diese Menschen kennen lernen durfte. Allein deshalb hat sich dieses Austauschjahr schon gelohnt. Wer braucht schon Kultur und die Landschaft, wenn man diese Menschen um sich hat?!

In Seattle angekommen hat es, oh Überraschung, geregnet. Habe mich aber selten so darüber gefreut. Warum? Regen bedeutet es ist zu warm für Schnee!!!

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Man darf sich auch gerne mal Julians Sicht der dinge durchlesen:

http://www.32ppp.de/jneumark/2016/02/01/alter-scheisse-ist-das-kalt-hier/

 

32. PPP: MAGDALENA BRENDEL STELLT SICH VOR

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Wie vielleicht der ein oder andere auf Facebook gesehen hat, wurde mein Blog auf der Internetseite des Alumni Vereins veröffentlicht. (Für alle anderen gibt es hier nochmal einen exclusiven Ausschnitt.) Gibt wohl anscheinend echt Leute die diesen Blog hier mögen und denken das andere Leute davon hören sollten. Unglaublich oder? Kann es selbst kaum fassen. Auch meine Besucherzahlen… über 1800 im letzten Monat. BOOOOOM!! Einfach so. Fühl mich schon wie ein Promi. Nein Spaß- Ich freue mich wirklich das mein Blog einen solchen Anklang findet. Ich bin so aber auch schwerer zu ignorieren, selbst wenn ich auf der anderen Seite der Welt bin. So müssen meine Freunde das ja mehr oder weniger lesen, ohne dass ich gleich beleidigt bin. „Wie du hast meinen Blog nicht gelesenen?  DuMinusfreund!“

Habe mir beim Schreiben natürlich wieder die größte Mühe gegeben. Falls euch die Arbeit vom Alumni Verein interessiert, schaut doch mal auf der Internetseite vorbei. Ganz einfach – Klick hier

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„Eigentlich wollte ich meine Bewerbung gar nicht abschicken“

Serie: Das PPP / Aktuelle Berichte

Jahrgang: 32. PPP
Name: Magdalena Brendel, 22 Jahre
Beruf: Industriekauffrau
Heimatort: Gensingen, Rheinland-Pfalz
Platzierung: Bellingham, Washington

Es ist schon über drei Jahrzehnte her seit der erste Jahrgang den großen Ozean überquert hat. Und hier bin ich – Teilnehmerin des 32. Parlamentarischen Patenschaftsprogramms. Um mich kurz vorzustellen: Mein Name ist Magdalena, ich bin 22 Jahre alt und komme aus einem kleinen Winzerdorf in Rheinland-Pfalz namens Gensingen. Im Moment tausche im mein geliebtes Dorfleben in Deutschland gegen das Großstadtleben von Seattle in Amerika. Eigentlich wollte ich meine Bewerbung für das PPP gar nicht abschicken. Wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ICH genommen werden sollte?

Doch dann lag da eines Tages dieser schwere Umschlag auf dem Küchentisch, der mein Leben komplett auf den Kopf stellen sollte.  „Herzlichen Glückwunsch… Sie werden das kommende Jahr in Amerika verbringen.“ Ich hatte mir schon immer gewünscht ein Jahr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu verbringen. Doch statt Freude, überfiel mich erstmal ein Schock. Ich werde ein Jahr lang am anderen Ende der Welt sein. Ohne meine Familie und Freunde. Für was hast du dich da bloß gemeldet??? Und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Der erste Kontakt mit meinen Gasteltern, meine Einschreibung am College und wie um Himmels Willen soll ich mein ganzen Leben und Kleiderschrank in einen einzigen Koffer packen? 23 Kilo sind wirklich nicht viel wenn man ein ganzes Jahr vor sich hat. Erst recht nicht für mich als Frau!

Ehe ich mich versehen konnte stand ich auch schon am Flughafen. Tränenüberströmt und mit Taschentuch bewaffnet. Rein theoretisch könnte man sagen, das ich mit 22 Jahren Erwachsen bin – allerdings kam ich mir selten so jung vor. Vielleicht zu jung? Was ist, wenn mich Heimweh überfällt? Wird das alles so, wie ich mir das vorstelle? Oder schlimmer: Was ist, wenn ich mich mit meiner Gastfamilie nicht verstehe? Von den Sprachlichen Defiziten mal ganz abgesehen. Aber es brauchte nur einen Blick über die Schulter und da waren 74 andere Personen, die genauso ängstlich und aufgeregt waren, wie ich. Einige davon, und ich bin wirklich froh, das sagen zu können, zählen mittlerweile zu meinen engsten Freunden.

Um bei den vielen neuen Eindrücken, die mich hier erwartet haben, nicht den Überblick zu verlieren, habe ich angefangen einen Blog über meine Zeit hier in Amerika zu schreiben. Meine Homestay Tour, das College, das Familienleben und jeden gescheiterten Versuch, nicht in das nächste Fettnäpfchen zu treten. Trotz der großen Angst zu Beginn, oder gerade deswegen, genieße ich mein Leben hier an der West Coast in vollen Zügen. Die Landschaft, die neuen Freunde und den American Way of Life.

Ich möchte mir erst gar nicht vorstellen, was ich alles verpasst hätte, wäre ich damals nicht zum Briefkasten gegangen und hätte meine Bewerbung verschickt. Vielleicht das beste Jahr in meinem Leben?!

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Es ist vollbracht! Meine 40 Stunden Volunteerwork sind hiermit offiziell erreicht. Puh- das Ganze hat auch nur sechs Monate gedauert.  Aber bevor ich jetzt von meinem Vorletzten Ausflug mit dem College erzähle, fasse ich noch kurz den Freitag Abend zusammen. Der hatte nämlich mehr oder weniger Einfluss auf meine Glanzleistung beim Snowshoeing. Ja klar, die meisten können es sich schon denken: Alkohol. Aber ganz so plump war es dann doch nicht. Tammy hatte am Samstag Geburtstag, deshalb ergriffen wir natürlich die Möglich in Ihren Geburtstag rein zu feiern.

4 oder 5 Stempel auf dem Arm gesammelt und dann ging es irgendwann auch wieder heim. Allerdings nicht ohne vorher noch einen Stop beim Tacotruck einzulegen. Quasi die Nach-der-Party-Döner Version von Amerika. Der ein oder andere durfte sich auch über Bilder und Textnachrichten darüber freuen. Ich habe sie mir nochmal durchgelesen. Es tut mir schrecklich leid. Ich werde versuchen mich nächstes Mal zusammenzureißen. Aber egal, wir also mit Tacos ins Taxi und ab nach Hause. Schließlich mussten wir in drei Stunden schon wieder aufstehen und uns für den Ausflug fertig machen. Wir haben die Nacht alle bei Tammy daheim geschlafen (Sie, eigentlich aus Süd-Afrika, lebt im Moment bei Ihrer Tante/Onkel. Die wohl coolsten Amis die ich bisher kennen lernen durfte, aber das ist eine andere Geschichte) oder naja, eher versucht zu schlafen. Denn: Tammy hat Katzen. Ich weiß warum ich eher der Hunde-Typ bin aber diese Katze war wirklich der Inbegriff der Arschlochkatze!!! Hat ihm wohl nicht gepasst das ich auf seiner Seite vom Bett geschlafen hab. Ich wurde gebissen, gekratzt und er hat mir sogar meine Decke geklaut. Meine Decke!!! So schrumpften auch meine drei Stunden Schlaf. Als ich dann endlich mal eingeschlafen bin, na klar, klingelte der Wecker. Aufstehen, Sandwiches schmieren und ab los. Ob ich jetzt schon Auto fahren sollte? Wahrscheinlich nicht. Und dabei hab ich wirklich nicht so viel getrunken an dem Abend. Wirklich nicht.

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Die besten Freunde, die beste Gruppe und der Gensinger Fasnacht ein dreifach donnerndes Helau HELAU HELAU!!!!

Auf dem Weg in die Berge konnte ich dann auch noch ein kleines Nickerchen machen. Gott sei Dank! Ich fühlte mich zwar immer noch gerädert, allerdings konnte ich jetzt meine Augen offen halten. In der Zwischenzeit- 9 Stunden später (Zeitunterschied) und Tausende von Kilometer östlich in meinem Heimatort- startete die Prunksitzung. Für alle die nicht aus dem Raum Mainz/Köln kommen: Fastnacht, Karneval, Helau und Alaaf!!! Bilder und Videos, geschickt von meiner Schwester, dem Herrn Papa, Freunden und ganz oben: Meine GardeMädels. „Liebe Grüße in die USA, du fehlst

Ich muss gestehen, in dem Moment hatte ich dann doch etwas Heimweh. Natürlich, es ist jedes Jahr blabla aber das ist quasi unser Superbowl. Den kann man eigentlich nicht verpassen. Vielleicht lag es am Heimweh, oder (was ich eher glaube) am Alkohol, aber plötzlich ging es mir noch etwas schlechter als vorher.

Nützt ja aber alles nix, wir sind ja nicht zum Spaß hier. Haha. Wir haben uns also alle die Snowshoes unter die Füße geschnallt und sind losmarschiert. An sich ist das ganze so wie Walken. Die Stöcke immer vor und zurück. Aber halt auf Schnee. Versuchen nicht auszurutschen oder hinzufallen. Also ein Kinderspiel für mich.

Ich denke ich brauche nicht darauf eingehen, dass mein vom Alkohol angeschlagener Körper das gar nicht so lustig fand. Jeder der mal mit einem mehr oder weniger kleinen Hangover versucht hat Sport zu treiben, hat jetzt vielleicht ein klein wenig Mitgefühl für mich übrig. An den Rest: Ja ich weiß ich hab das verdient. Wer feiern kann, kann auch aufstehen. Ich weiß. Die erste halbe Stunde war trotzdem der Horror! Hier einen Berg rauf und da mal etwas schneller. Ich dachte ich sterbe. Aber das ging auch vorbei. Dramatisier halt gerne. Dramaqueen. Am Ende konnte ich dann doch die wahnsinnige Aussicht genießen.

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Komplett durchnässt und durchgefroren, ging es dann auch irgendwann wieder Richtung Heimat.  Ich glaube ich habe mich selten so auf eine heiße Dusche gefreut. Mit ausgehen war an dem Abend sicherlich nichts. Mittlerweile konnte ich wirklich kaum noch die Augen offen halten. Ich war viel zu müde. Ich war sogar so müde, das es mir vollkommen egal war, das auf der von Todd mitgebrachten Pizza Zwiebeln, Tomaten und irgendwas anderes Gesundes drauf war. Mama? Kannst du das glauben?

Irgendwann bin ich dann auch nur noch ins Bett gefallen. Ich hab zwar dieses Jahr meine heißgeliebte Fastnacht verpasst, allerdings habe ich es trotzdem geschafft müde und verkartet aufzuwachen. Getreu dem Motto: Du kannst zwar das Mäd´aus Gensingen bringen, aber nicht Gensingen aus dem Mädel. Dafür wird nächstes Jahr doppelt gefeiert! Hab heute natürlich Muskelkater wie sau in den Armen und Beinen (ich Sportsass). Zum Glück gibt es hier ja so gut wie keine Treppen im Haus. Ha.

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Die amerikanische Kneipentour

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Club Hopping. Oder auf gut deutsch gesagt: Die Kneipentour! Also ich finde ja wirklich das man das Deutsche/Europäische Nachtleben auf keinen Fall mit dem amerikanischen Vergleichen kann. Unsere Organisation sagt zwar immer „It´s not good, not bad- just different!“ Naja, jeder so wie er will/denkt. Für mich ist das Feiern hier auf keinen Fall „good“- tzz um halb zwei macht der Laden dicht. Egal. Am Ende kommt es ja auch eigentlich nur darauf an mit welchen Personen man um die Häuser zieht. Dieses Wochenende hab ich meine zwei Deutschen Jungens eingetauscht und bin stattessen mit Josh und Tammy los.

Gemeinsam starteten wir im Rumors- der ortsansässigen Schwulenbar (und irgendwie auch die einzige Bar/Club die Technomusik spielt. Definitiv ein Pluspunkt). Hier interessiert es keinen was du anhast oder aussiehst- hier steht wirklich der Spaß im Vordergrund. Du stehst mit einer Federboa auf der Tanzfläche? Cool. Ich will auch so eine!

Ich kann meine große Schwester, die in Köln lebt, wirklich sehr gut verstehen. Mit Schwulen und Lesben feiern zu gehen hat seine ganz eigene Atmosphäre. Da haben Menschen sogar noch Manieren! Selbst wenn ein Kerl nicht an deinem Geschlecht interessiert ist, lässt er dich an der Theke vor. Ladys first. Oh mein Gott, ich dachte ich Träume. Das hab ich ja noch nie erlebt. In allen anderen Clubs werden die Ellenbogen ausgefahren, nur damit man sein Getränk schneller in der Hand hält. Ich mag das Rumors. Ich glaube das ist mit Abstand mein Lieblingsclub hier in Bellingham. Aber der Abend ist ja noch jung (Bei den Amerikanern wird er auch nie wirklich alt) Und schon ging es in den nächsten Club: Nichts anderes als „The Underground.“ Ich glaube ich hab schon öfter darüber geschrieben.

Wir verlassen also die- Achtung Klischee- rosarote Techno Einhorn Welt und tanzen ab sofort auf Black HipHop mit den Gangstern und Möchtegernrappern. Ich hab trotzdem so gut wie jedes Mal Spaß hier. Auch wenn ich Techno tausendmal lieber hören würde als HipHop. Aber hier gibt es auch nicht viel mehr Neues zu sehen, also ab in den nächsten Club: Glow.

Ich wohne zwar nicht in einer riesigen Stadt, allerdings hat es eben doch so seine Vorteile mit zwei Colleges und einer Universität mit über 12.000 Studenten. Ich kann mich was Bars und Clubs angeht wirklich nicht beschweren.

Das Glow könnte dem Rumors Konkurrenz machen. Sie spielen dort auch eher HipHop (Minuspunkt. Ernsthaft warum findet das denn jeder so geil? Ich meine ich höre das zwar auch, aber zum Tanzen? Dann doch lieber die Backstreet Boys und Spicegirls im Spacepark)  allerdings und jetzt kommt der absolute Hammer, besteht die komplette zweite Etage nur aus Spielautomaten. Sogar mit Tekken – for free. Und ich meine die alten Spielautomaten, nicht diesen Neumodischen Scheiß. Konnte da auch erstmal unter Beweis stellen, dass mit mir nicht zu spaßen ist. Bin ja schließlich mit einem großen Bruder aufgewachsen. An der Bar dann noch eine Runde Mario Kart auf einer Nintendo 64 (OH MEIN GOTT wie cool ist das denn. Da wird Feiern wirklich nebensächlich) und dann die Frage: und nun? Der Arm bereits voller Stempel- Wir haben also die freie Auswahl. Ahja dann eben nochmal ins Rumors. Macht meiner Meinung nach eh am meisten Spaß .

Auf dem nach Hauseweg dann nochmal schnell in den Supermarkt springen (Also ich bin ja sowas von aus der Übung. So wird das nix mit der Nature nächstes Jahr) und Wasser kaufen. Schon etwas unheimlich wenn man so „mitten“ in der Nacht im Supermarkt ist. Keine Menschenseele in den Gängen.  Fehlt eigentlich nur das flackern der Lichter und du spielt die Hauptrolle in einem Horrorfilm. Dann kommt die Ansage „Zwischen Gang 9 und 10 muss Blut weggewischt werden.“ Du drehst dich um und natürlich du stehst zwischen diesen beiden Gängen.  Kein besonders guter Stoff für einen Horrorfilm, dass geb ich schon zu, allerdings kann ich mir auch so selbst ziemlich gut Angst machen. Mit einem etwas schnelleren Schritt dann an die Kasse und zum Auto gelaufen und ab heim.

Mid-Year Report – Zwischenbericht

Da ich mal davon ausgehe das die meisten denken ich würde hier drüben nichts anderes machen außer Reisen und mein Leben genießen, hab ich mir gedacht ich veröffentliche mal meinen Zwischenbericht. (Und auch das ich ihn mir irgendwann nochmal durchlesen kann, wenn ich die Datei bei einem tragischen Unfall meines Laptops verlieren sollte)

Aber richtig gehört- ab und an muss auch ICH mal „arbeiten“ und meiner „Junior-Botschafter“ Rolle nachkommen. Zu unserem Programm, gehören unter anderem zwei Berichte die wir zu verfassen haben. Gott sei Dank in Deutsch. Der erste (den ihr jetzt vielleicht gleich lesen werdet) ist über die Auswahltagung, das Vorbereitungsseminar in Geisa/New York und die ersten Monate in Amerika. Nummer zwei dreht sich dann über die Arbeitserfahrung (also wenn man dann endlich mal einen Job gefunden hat) und die letzten Tage in Washington. Vielleicht auch über das zweitägige Abschlussseminar in Berlin, aber das weiß ich jetzt nicht so genau. Ist aber auch nicht wichtig. Bin auch zu faul um das gerade zu überprüfen.

An sich dreht es sich in dem folgenden Text, um alles was ich bereits mehr oder weniger in meinem Blog zusammengefasst habe. Leider kann man diesen schlecht der Abgeordneten daheim vorlegen, deshalb eben noch mal neu. Getreu dem Minimalprinzip habe ich mich auch an die vorgeschriebenen (min) zwei Seiten gehalten. Das Pferd springt ja auch nicht höher als es muss. Leider merkt man gegen Ende das mich die Euphorie diesen Bericht zu schreiben, verlassen hat. Wünsche euch trotzdem viel Spaß!

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Einmal bitte ins Land der Unbegrenzten Möglichkeiten

Den Fahrtwind der Route 66 in den Haaren spüren, die heiße Sonne Arizonas im Nacken, während man durch den Grand Canyon wandert. Einmal tief durchatmen in der Stadt die niemals schläft. Die vielen hupenden Taxis im Vergleich zu den Abermillionen Insekten die die Nacht im Nationalpark lebendig werden lassen.

Diese Vielfalt von Landschaft, Menschen und Kultur finden man sehr selten in einem einzigen Land vereint. Und genau diese Kultur reizt mich schon seit ich klein war. Mein größter Traum: unscheinbare Dinge wie einmal mit den gelben Schulbussen in die Schule fahren oder einen Burger in einem Dinner essen. Eben den klischeehaften „American way of Life“ erleben. Aus diesen und vielen anderen Gründen wollte ich nach meiner Ausbildung die Chance USA ergreifen. Die Frage war nur: Wie?! AuPair? Work´n´Travel? Da sich beides nicht mit meiner Ausbildung zur Industriekauffrau vereinbaren ließen, sah ich mir verschiedene Möglichkeiten für ein Studium in Amerika an. Allerdings ist das ganze etwas kostspieliger als daheim in Deutschland. Durch eine ausgiebige Internetrecherche stieß ich dann auf das Parlamentarische Patenschaftsprogramm. Das Programm, Schule und Arbeit, schien wie für mich gemacht. Deshalb hab ich auch nicht lange gezögert und verschickte meine Bewerbung. In der Wartezeit las ich Blogs von ehemaligen Teilnehmern und Beträge in Auslandsforen. Seitdem versenden meiner Bewerbung war für mich klar dass ich nichts anderes mehr wollte. Ich musste quasi dieses Stipendium bekommen. Und dann bekam ich auch die Einladung zum ersten Gespräch nach Bonn.

Ich war sehr aufgeregt als ich in Bonn ankam, allerdings hatte ich mir eine ganz andere Stimmung vorgestellt. Hier war kein Konkurrenzdenken, jeder hier hatte den gleichen Traum und würde es einem gönnen. Es hat viel Spaß gemacht andere junge Erwachsene zu sehen die dasselbe Ziel verfolgen. Man hatte gleich eine ganze Menge zu bereden. Selbstverständlich hatten wir uns alle auf das Gespräch, sowie die Tests vorbereitet und trotzdem hatte man Angst davor- schließlich wollte man sein Bestes geben und in die nächste Runde kommen. Eben einen Schritt näher an seinen Traum.

In der nächsten Runde, dem Gespräch mit meiner Abgeordneten Frau Groden-Kranich, konnte ich ehrlich über meine Hoffnungen, aber auch Ängste sprechen. Ob ich Angst vor Heimweh hab? Ich konnte an nichts anderes denken als wie ich meine Kontaktlinsenflüssigkeit über die Grenze bekomme. In dem Moment dachte ich mir: Warum hast du das gesagt? Das Stipendium ist jetzt weg! Aber dann war da Wochen später dieser dicke Umschlag im Briefkasten mit den befreienden Worten: Herzlichen Glückwunsch. Der ganze Bewerbungsprozess hatte 7 Monate gedauert. 7 Monate voller hoffen und bangen (und ehrlich gesagt hatte ich ab und an vergessen das ich noch immer im Auswahlverfahren war). Aber das war nix im Vergleich zu dem was dann folgte. Panik. Du gehst bald für ein Jahr weg. Wieso hast du dich da nochmal beworben? Bist du dir wirklich sicher dass du das machen willst?

Und dann ist da dieser Moment, wo ich einen kleinen netten Herrn am Frankfurter Bahnhof traf, der mich auf das Vorbereitungsseminar mitnehmen sollte. Julian, ein anderer PPP Teilnehmer, hatte mir die ganze Angst genommen. In diesem Augenblick wurde mir klar, du bist nicht alleine. Da sind noch 74 andere Teilnehmer die genauso aufgeregt sind wie du. In den darauffolgenden Tagen konnte ich 25 davon auch persönlich kennen lernen. Ich hätte das niemals für möglich gehalten, aber in dieser einen Woche fand ich Freunde. Freunde die genauso aufgeregt waren wie ich und die es nach der zehnten SMS nicht nervte wenn ich wieder eine Panikattacke bekomme. Sie erlebten nämlich genau dasselbe wie ich. Keiner meiner anderen Freunde konnte das wirklich nachvollziehen, wie denn auch? Sie würden ja nicht ihr gewohntes Umfeld und Familie verlassen.

Auf dem Seminar in Geisa wurden wir auch mit allen wichtigen Informationen versorgt die wir in Amerika brauchten: College, Gastfamilie, Autokauf. Allerdings, was ich viel wichtiger finde, ist der Zusammenhalt der in der Gruppe über die Woche entstanden ist. Du konntest dich privat austauschen und Zeit miteinander verbringen. Einen solchen Zusammenhalt hätten wir in einem Wochenende oder in einer Tagung nie bekommen. Du konntest über Sachen sprechen, die man vielleicht nicht vor der gesamten Gruppe ansprechen wollte. Und trotzdem – Wir haben in unserer Gruppe so ziemlich alles besprochen: Kofferpacken, Gastgeschenke, Abschiedsparty,…. Eben alles was vor der Ausreise noch anstand. Und das auch Wochen nach dem Seminar.

Am Flughafen mussten wir dann alle unseren Familien und Freunde auf Wiedersehen sagen. Überraschender Weise, war das gar nicht so schlimm. Zumindest nach dem ersten Moment. Man flog nämlich mit seinen neuen Freunden in ein neues Abenteuer. Begonnen in New York. Hier passte man bei den Themen noch etwas besser aus als im Vorbereitungsseminar, denn jetzt war es real. Du bist in Amerika. Du wirst jetzt ins College gehen und ja, du brauchst ein Auto. Wie ist das mit Versicherung etc.? Die GIZ und CV haben uns aber mit allen Informationen versorgt die wir brauchen.

Nach dem Seminar in New York, hieß es dann erstmal wieder Abschied nehmen. Die Weiterreise zum Platzierungsort stand an. Ich muss sagen, ich glaube ich hab mit Abstand die beste Homestay Tour überhaupt erwischt. Drei Wochen durch verschiedene Staaten und Städte, und das alles noch bevor es überhaupt richtig losgeht. Bereits auf der Homestay konnte ich die Vielfalt der Landschaft und der unterschiedlichen Einstellungen der Menschen hier in Amerika sehen und Kennenlernen. Vom Beten vor dem Essen, der Tanzen in der Country Kneipe bis hin zum Alternativen Leben in San Franzisco. Ich hatte nie Probleme mit Tickets, den Flügen oder der Kommunikation mit meinen Hosts vor Ort. Alle waren so herzlich und hilfsbereit, ich wusste dass dieses Jahr etwas ganz Besonderes werden musste.

An meinem endgültigen Platzierungsort angekommen ging alles ganz schnell. Autokauf, Social Security Card, College- Es blieb überhaupt keine Zeit sich Sorgen zu machen oder das zu Hause in Deutschland zu vermissen.

Meine beiden Host Allison und Todd sind mittlerweile wie Eltern für mich. Wir essen jeden Tag zusammen zu Abend und schauen uns Filme an. Die beiden kümmern sich so liebevoll um mich, ich würde um nichts auf der Welt tauschen wollen. Daheim in Deutschland habe ich nie Salat oder Bohnen gegessen- Hier mittlerweile ein Running-Gag. Mein Host Dad Todd versucht mich immer wieder dazu zu überreden neues Gemüse zu probieren. Mit Erfolg. Ich bin jetzt groß und esse meine Bohnen auf.

Ich lebe zwar etwas außerhalb von Bellingham, aber genau das macht den Charme hier aus. Ich sehe morgens die Sonne hinter den Bergen aufgehen und kann nachts die Kojoten heulen hören. Landschaftlich ist es hier einfach nur ein Traum und stellt jede Stadt in den Schatten.

Leider, oder gerade weil es mir hier so gut gefällt, vergesse ich des Öfteren mich bei CV (Cultural Vistas -die Amerikanische Seite vom Programm) zu melden. Ich bin dann aber auch nicht überrascht wenn Max mal wieder anruft und fragt ob ich noch lebe. Ich versuche eben die kleinen Probleme des Alltags selbst zu lösen und wenn das mal nicht klappen sollte hab ich ja noch meine Hosts und meinen College Koordinator. Ich rufe wirklich nur im Notfall in New York an. Ich sag dann immer: Mir geht es gut, Ich hab keine Probleme, Ich mag mein neues zu Hause,…. Ich sollte wirklich anfangen ab und an mal Rückmeldung zu geben.

Mit meinem College Koordinator fahre ich regelmäßig auf Ausflüge. Dort leiste ich meinen Community Service ab. Es macht richtig viel Spaß die Landschaft und Städte wie Seattle und Vancouver mit anderen Internationalen Studenten zu erkunden. Einmal war ich mit einer Gruppe asiatischer Studenten essen- es gab Suppe. Irgendwann schaut mich eines der Mädchen an und fragt mich warum ich keine Geräusche beim Essen mache. Am Anfang war ich etwas verwirrt aber sie erklärte mir dann, wenn man in Asien etwas besonders genießt, schmatzt man eben. Ich lerne nicht nur durch meine amerikanischen Freunde die amerikanische Kultur kennen- ich lerne auch durch die International Students so viel neues über Kulturen und Länder, die ich nach Amerika auf jeden Fall auch besuchen und kennenlernen möchte.

Den vorgeschlagenen Betrag von 4000 Euro finde ich ziemlich knapp bemessen. (Man bekommt zwar bei dem Stipendium College, Hotels bei den Seminaren und und und bezahlt, allerdings sind die 4000 Euro ein Beitrag den man selber aufbringen muss. Beispielsweise für den Autokauf, Amerikanische Handynummer etc.) Durch eine lange Homestay-Tour, dem Autokauf und der Versicherung, gibt man bereits am Anfang das meiste Geld aus. Ich denke für Part-Timer die sich schnell einen Job suchen und wieder etwas Geld verdienen reicht das. Für alle anderen, die erst im Januar Geld verdienen können, finde ich es persönlich etwas wenig. Es kommt natürlich auch darauf an, wo man platziert wurde. Seattle zum Beispiel ist definitiv teurer als eine Stadt in North Dakota.

Ich konnte in meinem College zwei Kurse frei wählen, da der Englisch Kurs jedem Internationalem Studenten vorgeschrieben wurde. Ich entschied mich für Marketing und Zumba. Zu dem Zumba Kurs werde ich nicht viel sagen, es ist halt tanzen, was aber auch sehr Spaß gemacht hat.

Sehr lustig fand ich in meinem Englisch Kurs, dass ich wahrscheinlich mit Abstand die schlechteste in Grammatik war. Subjekt, Prädikat,Objekt. (ganz ehrlich das bekomme ich nicht mal in Deutsch hin) Die vielen Internationalen Studenten aus Asien waren fast perfekt in der Grammatik. In der Aussprache hingegen, war ich eine der besten in der Klasse.

Mein Marketing Kurs fand ich sehr interessant. Es war zwar ziemlich viel Wiederholung für mich, da ich das meiste schon durch mein Fachabitur und meine Ausbildung gehört hatte, aber ich denke ich hatte genug Schwierigkeiten mit der neuen Sprache und den neuen Vokabeln das es im Endeffekt genau das richtig für mich war.

Ich denke die meisten sprachlichen Fortschritte bekam ich nicht etwa durch das College, ich denke es war das gemeinsame Abendessen mit meinen Gasteltern. Jeden Abend wurde über den jeweiligen Tag gesprochen, Politik und Kultur- ich konnte dadurch einen völlig neuen Blick auf das Leben in Amerika werfen. Warum reagieren Amerikaner zum Beispiel auf manche Situation anders als Europäer? Ich habe aber auch ziemlich Glück das meine beiden Hosts sehr interessiert und Weltoffen sind.

Auf der anderen Seite, denke ich das mir das englische Fernsehen und Bücher lesen ebenfalls sehr geholfen hat. So konnte ich verschiedene Sprach und Schreibstyle erkennen und für mich selbst nutzen.

Die alltäglichen Situationen die mir am Anfang am meisten Angst gemacht haben, wie im Restaurant Essen bestellen, sind mittlerweile so einfach das ich nicht mehr groß darüber nachdenke. Und selbst wenn mir mal ein Fehler unterläuft, ich hab nette Freunde und eine neue Familie die mir dabei helfen mein Englisch jeden Tag zu verbessern.

Mein Arztbesuch oder auch: Eine Reise ins Ungewisse

Wenn ihr jetzt neue Geschichten aus dem Abenteuerlichen Leben den kleinen Maggi in Amerika hören wollt, muss ich euch leider enttäuschen. Wahrscheinlich ist das kommende Thema auch generell nicht sonderlich spannend, aber es ist eben mein Blog und schreibe hier nieder was immer mich beschäftigt und wer weiß, vielleicht kann ich einem anderen mit meiner Erfahrung weiterhelfen. Also falls dich das Amerikanische Gesundheitssystem nicht wirklich interessiert kannst du hier gerne aufhören und es nächste Woche noch einmal versuchen.

Man hat ja schon viel vom amerikanischen Gesundheitssystem gehört und naja, es war eben nicht sehr viel Gutes. Habe mich bevor ich nach Amerika kam auch nochmal von allen Ärzten daheim durchchecken lassen, dass ich bloß nicht hier irgendwo hingehen muss. Der Plan war gut, scheiterte allerdings an der Durchsetzung. Ich musste die Tage mal zum Arzt. Mama bevor du dir jetzt dein Handy schnappst und panisch eine SMS eintippst- es war nichts Schlimmes. Versprochen. Komme nicht mit einer gebrochenen Schulter nach Hause wie das letzte Mal.

Aber fangen wir mal von vorne an. Nach Silvester hat mein Auge angefangen dick und rot zu werden. Hat nicht weh getan und sah auch nicht allzu schlimm aus. Dachte am Anfang das liegt vielleicht an meinen Kontaktlinsen oder was auch immer, ist ja auch egal. Jedenfalls ging es nicht weg und ich wollte mal einen Arzt drüber gucken lassen. Wie bereits gesagt, hielt sich meine Begeisterung hier zum Arzt zu gehen in Grenzen. Nützt ja aber alles nix, fahren wir eben zum Arzt.

In unserer ersten Woche am College wurde uns die Walk-In Klinik empfohlen. Super, dachte ich mir, stellst du dir eben den Wecker und fährst da früh hin und gut ist. War auch super vorbereitet: Hatte  Kaffee und ein Buch mit, weil Allison meinte es kann auch mal länger dauern. Ich also um 7 aufgestanden (was für mich im Moment verdammt früh ist als Arbeitslosen) und zur Klinik. Die ganze Vorbereitung nützt allerdings nix, wenn man Mitglied der falschen Versicherung ist. Dödöm.

Habe dann mal rein Interessehalber gefragt was es kosten würde wenn in trotzdem hier bleiben würde. 175$!!!!! 175 verdammt Dollar nur damit mich der Arzt überhaupt empfangen würde. Der Rest bei einer Diagnose? Alles oben drauf!! Ok- ja ne so wichtig war es mir dann doch nicht.

Hab dann im Auto ein paar Adressen von meiner Versicherung gesucht. Hab dann paar abgeklappert nur um von A nach B geschickt zu werden.

„Nein tut uns leid, Sie haben die falsche Versicherung“

„Gehen Sie doch mal zur Walk-In Klinik“

Oder auch gut „Oh tut uns leid wir sind KEINE Walk-In Klinik“

Also ganz ehrlich ich war kurz davor auszurasten. Nach zwei Stunden bin ich dann auch erst mal Heim gefahren und hatte beschlossen einfach nicht zum Arzt zu gehen. Wird schon nicht so schlimm sein. Aber Allison wäre ja nicht Allison, wenn sie mich nicht wieder zum Arzt geschickt hätte. Etwas motzig hab ich dann bei ein paar Ärzten angerufen und versucht einen Termin zu bekommen. Irgendwann hat das auch zum Glück geklappt.

Bin dann zum besagten Arzt gefahren (Oh wow, das kommt mir aber bekannt vor- ja ach ne hier war ich doch schon mal -.-). Mein stetiges Mantra im Kopf: Na wenigstens weißt du dann was es ist.

Doch bevor mich der Arzt sehen wollte, musste ich erst noch einen Berg von Papieren ausfüllen, mich wiegen und meine Größe messen lassen. Ich wiederhole: ich hatte nur etwas am AUGE! Nach einer gefühlten Ewigkeit und dem Berg von Papieren, kam dann endlich die Ärztin und hat sich mein Auge angeguckt. Der Hammer. Was genau das jetzt ist könnte sie mir jetzt auch nicht sagen. In diesem Moment wusste ich nicht ob ich weinen oder lachen sollte. Diese Diagnose hätte mir auch Dr. Google geben können. Ihr Rat: Wenn es schlimmer werden sollte, einfach wiederkommen. Ja ganz bestimmt Frau Doktor.

Mittlerweile ist mein Karl Dall Auge für arme auch nicht mehr ganz so schlimm. Das hab ich allerdings nicht der Ärztin oder dem amerikanischen Gesundheitssystem zu verdanken.

Ich finde es erschreckend wie Kliniken und Ärzte einen Patienten ablehnen können, nur weil man die falsche Versicherung hat. Wenn ich mir vorstelle ich hätte was Schlimmeres gehabt, nicht nur eine vielleicht Bindehautentzündung oder was auch immer, ich würde glaube ich echt durchdrehen.

Wer sich für das Amerikanische Gesundheitssystem interessiert, kann sie mal die folgende Dokumentation von Michael Moore angucken. Ist sehr zum Empfehlen (und eigentlich zum heulen). Zur Info: Das ganze findet noch vor „Obamacare“ statt. Es hat sich also etwas verbessert- nicht viel, nicht genug, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Ich kann wirklich nicht verstehen wie so viele Amerikaner gegen ein kontrolliertes Gesundheitssystem sein können. Billige Medikamente und kostenlose ärztliche Behandlung ist aber auch echt schlimm.

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