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Reunion 2.0

UW Campus

Ich war zwar über Silvester in San Fransico, allerdings hatte ich doch recht wenig Zeit um etwas mit Jesse zu unternehmen. Glücklicherweise (naja ehrlich gesagt ist das schon der zweite Versuch) war Jesse über paar Tage in Seattle (letztes Mal sind wir nämlich gerade nach Hawaii geflogen). Diese Chance konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so trafen Natalie und ich uns mit Jesse in Seattle. Homestaytour Reunion 2.0 .

Auf dem Weg nach Seattle ist mir mal wieder aufgefallen wie große hier eigentlich alles ist. Daheim würde ich doch niemals auf die Idee kommen für ein Mittagessen nach Köln zu fahren. (Feiern im Boothaus ist natürlich was anderes ((Julia, Aylin, Theresa: Wiederholungsbedarf))) Aber egal, ich bin hier ja in Amiland und nicht daheim. Die zwei Stunden gingen auch relativ schnell rum und so traf ich Jesse und Natalie in einem Kubanischen Laden in Seattle. In good old Germany hätten wir wohl Fressbude dazu gesagt. Das „Restaurant“ war einer dieser kleiner Läden mit Bänken davor und bunt bemalter Fassade. Trotz allem sehr gemütlich. Sehr voll- aber nett. Außerdem hatte ich noch nie Kubanisches Essen gehabt. Bestellt wurde ein Bestseller: (tut mir ganz schrecklich leid aber ich hab den Namen vergessen) Sandwich mit Fleisch. (ich weiß, hört sich nicht wirklich kubanisch an und ich sollte mir sowas vielleicht merken, aber es war echt gut. Spezielles Fleisch, spezielle Soße und all sowas.)

Als wir dann unsere kubanischen Sandwiches aßen (beim durchlesen gerade fällt mir auf wie unkubanisch das eigentlich klingt. Sandwich. pahhh.), hab ich mich wie daheim gefühlt. Die Soße ist mir komplett über die Hände gelaufen, mein Gesicht war über und über verschmiert und und und. Selbst die Servierten haben da nicht groß helfen können. Warum ich mich ausgerechnet in diesem Moment wie daheim gefühlt hab? Ich musste ganz schrecklich daran denken wie ich Döner esse. Oder eher den Versuch Döner zu essen. Das bekomme ich nämlich auch nicht ohne Sauerei hin. Was ich damit eigentlich sagen will: Manches Essen fehlt mir hier in Amerika wirklich ganz schrecklich. Brot, Käse, Schoki und Döner. Nur um mal paar Beispiele zu nennen. Dafür kann ich hier natürlich auch ganz andere Sachen ausprobieren und testen die wir daheim nicht haben. Kubanisches Essen, Mexikanisch,…

Ich rede zwar gerne über Essen aber back to Topic! Jesse war ja da.

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Nachdem wir uns über die letzten Monate ausgetauscht hatten, fuhren wir gemeinsam zu University of Washington (Korrektur) hier in Seattle. Und eins ist sicher, es ist mit Abstand die schönste Uni die ich jemals gesehen hab. Der Campus ist wirklich unglaublich und schlägt sogar Stanford um Längen. Wer sich davon mal selbst überzeugen möchte, darf es gerne mal googeln. Wir sind dann bisschen über den Campus gelaufen und haben uns umgeguckt. Wenn man die Gebäude und so sieht kann man schon verstehen warum hier ein Studienjahr 42.000 $ kostet. Natalie meinte die Bibliothek sieht etwas aus wie die von Harry Potter und ich muss ihr da wirklich zustimmen. (Kurzer Zwischenschub für alle Harry Potter Fans: Guckt euch mal das Harry Potter Musical bei YouTube an. Es ist ein wahrer Traum! Habe es jetzt glaube ich  schon vier Mal gesehen. Ihr könnt euch schon mal auf gaaaaanz viele zitierte Witze darauf wenn ich wieder daheim bin. Basti, Broti und meine Gasteltern müssen sich das jetzt schon antun.). Die Hohen Wände und alles- sehr sehr schön. Es war aber auch noch etwas ruhiger, weil das Semester erst wieder angefangen hat.

Nach dem Campus sind wir nochmal in das „University Village“- Paar Geschäfte und Restaurant in Campusnähe. Hier wird den Studenten wirklich einiges geboten. (Bei dem Geld würde ich das aber auch erwarten!)

Am Ende haben wir uns dann noch in ein Teehaus gesetzt, bevor wir uns wieder von Jesse verabschieden mussten. Es hat so viel Spaß gemacht wieder etwas Zeit mit Jesse zu verbringen. Er ist wirklich ein toller Mensch mit einem klasse Charakter. Außerdem liebe ich es wenn er Deutsch redet. Es ist soooo unglaublich süß. Die meisten Amerikaner können äöü,… nicht aussprechen- Jesse machte daraus Kurzerhand: Umlaut U. Es ist wirklich zum niederknien.

Auf dem nach Hauseweg bin ich natürlich erst noch im Feierabend/Wochenendverkehr stecken geblieben. Was auch sonst. Meine Langweile wurde mir aber von einem netten jungen Herrn im Wagen vor mir versüßt. Ich dachte ja immer das nur wir Frauen schlecht und laut im Auto unsere Lieblingslieder mitsingen und tanzen. Aber nein! Männer machen das anscheinend auch. Ich musste so lachen als besagter Herr einen (wie ich annehme) Rap Song mitgesungen hat uns seinen Arm immer wieder und wieder in die Luft geschwungen hat. Zwischendurch wurde noch etwas getanzt. Es war herrlich. Da kommt man sich doch schnell garnicht mehr so alleine und bescheuert vor. Direkt mal das Bieber Album aufgedreht und schon waren da zwei Idioten auf dem Highway No. 5, die wie blöd im Auto sitzen und singen/tanzen. IMG_4882

Am nächsten Tag kamen Basti und Broti nach Bellingham und ich hab ihnen bisschen Downtown gezeigt, da es beide noch nie bei Tageslicht gesehen haben. Wir sind etwas durch die Innenstadt gelaufen, zum Hafen und zu den Parks. Das ganze endete schließlich darin das Bastis Auto nicht mehr anspringen wollte und wir irgendwo am Wasser standen und versucht haben das Auto wieder zum Bewegen zu bringen. Gerade in solchen Situationen merkt man wie selbstständig (ich will nicht alleine sagen) man eigentlich ist. Wenn mir so etwas daheim passiert wäre, hätte ich meinen Papa angerufen (Er könnte jetzt bestätigen wie oft ich das bereits getan hab. Selbst wenn es nur eine Antenne war, die mich verzweifeln ließ. Hier mal ein Danke an dich Papa- ich weiß das wirklich zu schätzen!!!!). Das ganze in Panik verfallen nützt einem ja aber alles nix. Irgendwas muss man ja machen. Irgendwann ging es dann auch wieder. Nochmal Glück gehabt.

here comes the „new Year, new me“ Bullshit

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Was bisher geschah: 5 Monate, 15 Staaten, 10 Flüge, knapp 10.000 (nur mit meinem Auto) gefahrene Meilen und zu viel ausgegebenes Geld. Könnte jetzt natürlich ganz philosophisch sagen „Das was ich im Moment erlebe, kann man mit keinem Geld der Welt kaufen“ Kitschig. Aber doch so wahr!!! Mein Kontostand freut sich trotzdem nicht so darüber. Wird Zeit das ich wieder Arbeiten gehen. Bevor dieser Teil meines Programm und das neue Jahr los geht stand natürlich erst noch Silvester an. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, in denen man nicht weiß welchen Wochentag oder welches Datum wir haben, verbrachte ich hauptsächlich mit der Jobsuche. Jetzt mag sich der ein oder andere Fragen: „wie? Ich dachte du hattest schon einen Job?!“ Ja, das hatte ich auch. Aber, um mich kurz zu fassen, reagiert die Firma nicht mehr auf Anrufe oder E-Mails meinerseits. Ich natürlich erstmal ganz locker und entspannt in Panik verfallen: F**K, und jetzt? Nachdem ich mit meiner Organisation telefoniert habe, stellte sich dann heraus dass das hier in Amerika schon mal passieren kann. Klasse. Ist ja nicht so das ich bald anfangen sollte/wollte zu arbeiten.  Aber gut, Bewerbungen sind verschickt und ich werde mir meine Laune für Silvester wegen so einem kleinen Rückfall nicht verderben lassen, denn: es ging nach SAN FRANSISCO!!!!

Voller Vorfreunde den Rucksack gepackt und ab Richtung Flughafen. Kurzer Zwischenstopp in Seattle und keine zwei Stunden später kamen wir an. San Fransisco. Ich liebe diese Stadt einfach so sehr. Und natürlich freute ich mich riesig Jesse wieder zu sehen. Mit dem Taxi fuhren wir dann in mein Lieblingsviertel Castro, wo Jesse wohnt. Für allen denen das jetzt nichts sagt, es ist das Schwulen Viertel von San Fransisco, quasi das Köln in Amerika. Sehr sehr sehr sehr schön! Überall die kleinen Läden und Restaurants. Himmlisch. Mal ganz davon abgesehen, dass hier die wohl nettesten Menschen überhaupt wohnen. Hier kannst du tragen, sagen, machen was du willst und wirst nicht verurteilt. Diese Mentalität gefällt mir echt gut. Sollte jeder mal erleben und gegebenenfalls sich eine Scheibe abschneiden!

Am nächsten Tag ging es für uns in das „California Academy of Sciences“ (War ich gerade wirklich zu faul das auf Deutsch zu übersetzten? Ja, ich denke schon. Passiert mir in letzter Zeit häufiger. „Hab ich den Film auf Deutsch oder Englisch gesehen? Ich kann mich einfach nicht daran erinnern“ oder auch gut: Ich erzähle ganz schnell und mixe deutsche Wörter ins englische oder möchte lieber etwas auf Englisch sagen als in Deutsch. Keine Lust zu übersetzen oder geht schneller oder keine Ahnung. Sprachenwirrwarr.)

Auf jeden Fall ist die Akademie so eine Art Museum. Es geht hauptsächlich, oh Überraschung, um Naturwissenschaften. Es gab also verschiedene Bereiche über Tiere, Pflanzen und Regionen. Es war wirklich toll. Die hatten sogar kleine Pinguine. Süß. Aber mein absolutes Highlight war das Planetarium.

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Nach dem Museum ist dann noch Judith, eine andere PPP´lerin, zu unserer Herde dazu gestoßen. Gemeinsam sind wir dann für den New Years Eve (schon wieder- English. Keine Ahnung wieso aber hört sich in meinem Kopf besser an als Silvesterabend) einkaufen gewesen. Statt Raclette gab es für mich an diesem Silvester Sushi. Schockierend ich weiß. Wenn ich wieder komme habe ich mich wahrscheinlich wirklich daran stattgegessen. Dickes Sorry hier schon mal an meine Sushi Mädels. Das ist hier aber auch so verdammt günstig!Während dem vorglühen oder wie auch immer man das nennen mag, gab es wieder das Bieber Album zu hören (Konzert im März olé olé.) Ich infiziere hier jeden Step by Step- selbst Judith musste zugeben das das Album nicht schlecht ist. Konnten später im Club auch ziemlich gut darauf tanzen. Zwischendurch noch mit den lieben daheim geschrieben, mit Basti und Max geskypt, schnell fertig gemacht und los. Bevor wir in einen Club sind, beschlossen wir erst das Feuerwerk anzugucken. Musste hier in San Fransisco bestimmt riesig und schön und farbenfroh sein. Also wir mit dem Taxi Richtung Strand an der Golden Gate Bridge und dann hieß es warten.

Natürlich lässt man da in den letzten Minuten vom Jahr nochmal einiges Revue passieren. Der Abschluss meiner Ausbildung und dann natürlich der Start in das wohl aufregendste Jahr in meinem Leben. Was ich hier schon alles gesehen, erlebt und gelernt habe. Städte und Naturschönheiten, neue Freunde, die Sprache, die Kultur. Meine unglaublich tollen Gasteltern. Und natürlich auch den unglaublichen Rückhalt und Unterstützung den ich von meiner Familie und Freunden daheim bekomme. Ich wachse an Situationen über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Jeder Tag fühlt sich ähnlich an, aber wenn man zurück blickt, ändert sich alles. Hätte mir das ein letztes Jahr an Silvester gesagt das ich dieses Jahr in Amerika feiern werde, hätte ich das niemals für möglich gehalten. Da fragt mich sich natürlich was das Leben so für einen plant. Genau solche dramatisch und philosophischen Gedanken spucken einem durch den Kopf, wenn im dunklen auf einer Parkbank sitzt. Aber hey, dieser „new year, new me“ kram funktioniert vielleicht bei anderen. Allerdings nicht so ganz bei mir. Natürlich habe ich mir ein paar Vorsätze für das neue Jahr genommen (Sind halt nur die selben wie die letzten Jahre auch)

…..und dann läuft der Countdown    10…9…8….7……                         ….3….2….1….. und das Feuerwerk starten!

Und zwar genau hinter uns – auf der anderes seite der stadt – Dödööööm!

Ihr lest hier ja schließlich meinen Blog! Als würde bei mir mal wirklich was nach Plan laufen. Besser (haha) hätte das neue Jahr also wirklich nicht für mich starten können. Wir waren am falschen Strand. Das positive- von hier an kann es ja nur besser werden! Kurz über uns selbst gelacht und dann schnell in eine Bar uns, und das neue Jahr feiern!

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Bevor es am nächsten Abend wieder zurück nach Hause ging, schlenderten wir noch etwas durch die Straßen. Einfach die Atmosphäre hier noch etwas genießen und den Spirit dieser unglaublich tollen Stadt in sich aufsaugen. Und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Von Judith und San Fransisco.

Ich will mich über meine vielen Ausflüge, Trips und Abenteuer auf keinen Fall beschweren, allerdings nerven mich mittlerweile Flughäfen gewaltig!!! Schuhe aus, Nachtscanner, warten. Mittlerweile haben wir jedes deutsche Kartenspiel bis zum Erbrechen durchgespielt. Aber trotzdem würde ich mein Leben im Moment gegen nix in der Welt eintauschen.

Ich freue mich schon riesig auf die nächsten sieben Monate. Die Zeit rast wirklich nur so davon.

Ich wünsche allen die ich noch nicht erreicht haben sollte ein frohes neues Jahr 2016. Mögen eure Träume und Wünsche genauso in Erfüllung gehen wie meine :)

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„Also, ich weiß nicht wie ihr darüber denkt, aber wir sind die krasseste Herde, die ich kenne.“

WE WISH YOU A MERRY CHRISTMAS

P1050852Zwar habe ich Weihnachten nicht mehr in Hawaii gefeiert, allerdings sind das die einzigen Weihnachtlichen Fotos die ich im Moment hab. Hatte keine Kamera dabei, war zu faul oder hab es einfach schlichtweg vergessen. Aber ist ja auch egal- die Bilder mit Palmen sind mir sowieso viel lieber.

Ehrlich gesagt hatte ich vor Weihnachten am meisten Angst. Ich dachte mich würde in dieser Zeit das Heimweh packen und naja, ich würde nicht sagen das es toll oder einfach war mit den lieben daheim zu skypen und zu wissen das man dieses Jahr nicht mit am Tisch sitzen wird. Allerdings habe ich wahrscheinlich mit Abstand die tollsten Hostparents die man sich wünschen kann. Ich fühle mich hier in Washington von Tag zu Tag wohler. Nein, ich vergesse natürlich nicht wo ich herkomme, aber ich hab hier wirklich ein zweites zu Hause gefunden. Aber fangen wir doch mal von vorne an.

Am 24. Habe ich nach dem Aufstehen erstmal mit meiner Familie geskypt, was ehrlich gesagt mehr als seltsam war, denn Weihnachten war daheim ja schon fast wieder rum. Es war schon ein komisches Gefühl bei dem gewohnten Ablauf zu fehlen. Man musste ganz genau was jetzt als nächstes kommen ddwürde, aber man war eben nicht Teil davon. Aber bevor ich ins Grübeln oder Traurig sein verfallen konnte, begann für mich der eigentliche Weihnachtsmarathon. Allison kochte Glühwein und ich musste mich auch schon für die Kirche fertig machen. Diesmal ging ich mit Todd in die Kirche (Allison und er besuchen unterschiedliche). In Todds Kirche ist es eher etwas ungezwungener als bei Allison. Bei ihr singt
ein Chor und alles ist ziemlich strickt durchgeplant. Bei Todd hingegen wird sowohl aus der Bibel, als auch aus dem Koran vorgelesen. Die Gemeinde ist daher ziemlich bunt gemischt, was das alles ziemlich interessant macht.  Nach der Kirche trafen wir uns mit Allison in einem Restaurant zum Essen. Im Gegensatz zu daheim würde hier niemand auf die Idee kommen sich für Heilig Abend schick anzuziehen. Da sitzt dann eben mal einer im Seahawks Shirt neben dir. Warum auch nicht. So mit anziehen haben es die meisten Amis ja eh nicht. Nein wirklich- Jogginghose und Schalbbershirt gehört hier zum Standard und nicht nur beim einkaufen bei WALMART.

Ganz traditionell wurden am nächsten Morgen die Geschenke geöffnet. Ich kann mich wirklich sehr glücklich schätzen dass ich hier „gelandet“ bin. Es gab viele tolle Geschenke, Schokolade und noch mehr Glühwein. Während Todd dann in der Küche stand um den Truthahn zuzubereiten, saßen Allison und ich auf der Couch, jeder mit einer Tasse Wein in der Hand, und sahen Christmasmovies. Ich würde mal so behaupten, ich kenne jetzt jeden Weihnachtsfilm seit den 50er Jahren. Es war zwar alles in allem ein ziemlich ruhiges Weihnachtsfest, aber trotzdem sehr sehr schön.

Am nächsten Tag sind wir dann noch mit Allisons Teil der Familie essen gewesen. Hier wurden ebenfalls Geschenke verteilt, allerdings eher eine Mischung aus Schrottwischteln und klauen.  Gefällt dir dein Geschenk nicht, kannst du eines deiner Mitspieler klauen. Das Ganze war ein ziemliches hin und her, aber verdammt lustig. Und wie es sich für den ersten Weihnachtsfeiertag gehört, zumindest für mich, ging es an diesem Abend raus, feiern. Basti und Broti kamen dafür extra nach Bellingham. Amerikaner im Club, also das ist wirklich eine Wissenschaft für sich- macht aber auch verdammt viel Spaß!

Bis Silvester vertreib ich mir jetzt noch etwas die Zeit, bevor es dann am Mittwoch nach San Fransisco geht. Ich freue mich wirklich riesig darauf Jesse wieder zu sehen.  Falls ich jemanden vergessen haben sollte eine SMS, E-Mail oder irgendwas zu schreiben:

Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest!!!

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aloha

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Mit vier Kilo Nudeln, fünf Packungen Toast, Reis und Müsliriegeln standen wir am Flughafen. Eben das was man so braucht wenn man Urlaub auf Hawaii macht. Badehose? Völlig überbewertet! Wer braucht schon ein teures Hotel im Paradise, wenn man sich selbst verpflegen kann? Das ganze macht dann allerdings beim Kofferpacken nicht ganz so viel Spaß. Aber scheiß drauf, Hawaii ist nur einmal im Jahr- oder vielleicht sogar nur einmal im Leben?!

Die Vorfreude war natürlich riesig. Hawaii!! Honolulu!! Wahnsinn. Endlos weiße Sandstrände, türkisfarbenes Wasser. Die hübschen Surferboys natürlich nicht zu vergessen. Allerdings musste ich noch etwas länger von meinem Adonis träumen. Bin ja bekanntlich nicht so die Person die Glück hat. Natürlich auch nicht wenn ich nach Hawaii fliegen will. Der Flug verzögert sich über eine Stunde, weil erst mal Reife gewechselt werden müssen. Ernsthaft? Reifenwechsel beim Flugzeug? Jetzt? War ja fast klar dass es nicht ohne Zwischenfälle ins Paradise geht. Hatte allerdings gedacht dass das viele Essen Probleme machen würde. Damit konnte ja wirklich keiner rechnen. Generell ich und das Thema Flughzeug. Auf dem Rückflug hat sich auch jemand noch übergeben, aber das ist eine andere Geschichte. Wollte euch nur mal zeigen dass ich es mir eben nicht einbilde. Bin wirklich ein Pechvogel! Aber irgendwann war es dann so weit- Wir landeten in Hawaii.

Ich beantworte erstmal die Frage von der ich weiß das sie euch am brennendsten Interessiert. Nein- ich habe mich nicht verbannt. Unglaublich oder? Bin selbst noch total von den Socken. Erst recht bei den vielen Möglichkeiten. Aber gibt ja Kinder Sonnencreme 50+. Was würde ich nur ohne dich machen?

An unserem ersten Morgen ging es auch direkt schon mal an einen der vielen weißen Sandstrände, Schnorcheln. Die Sonne scheint, das Wasser ist warm und abends gibt es hausgemachte Nuddeln mit Käsesoße. Was will man mehr?

Meine sonst so pessimistische Grundeinstellung hatte sich durch das Klima und den locker fröhlichen hawaiianischen Lifestyle geändert- ich konnte plötzlich tatsächlich verstehen warum Menschen auch mal gute Laune haben konnten. Vielleicht ist das Leben ja gar nicht so blöd? Ich bin kein Pechvogel der sich bei jeder Gelegenheit blamiert und auf den Boden legt. Das Leben ist toll- ich hab es nur nie erkannt!!! Voller Euphorie konnte mich also nix stoppen. Garnix. Nix und wieder nix. Null. Zero. Nada. Naja …. Hätte mir eigentlich denken können das diese „Glücklich sein“ Phase nicht lange anhält. Ich musste es ja auch wieder direkt übertreiben. Irgendjemand kam auf die glorreiche Idee Stand Up Paddel Boards zu mieten. Die mürrische Maggi hätte natürlich nein gesagt, aber die gutgelaunte, die hawaiianische Maggi war natürlich direkt dabei. Ich hab mal die erfolgreichsten Bilder zusammengefasst:

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Also links das bin ich im Wasser. In der Mitte bin ich im Wasser und schwimme wieder zu meinem Brett. Und rechts, ja das bin ich im Wasser als ich vom Board gefallen bin. „Das ist total easy Maggi, einfach die Beine durchstrecken, das Gleichgewicht halten, das Paddel fest halten, eine quadratische Gleichung lösen… EASY! Zum Glück hat mich mein Adonis Surfer Boy nicht gesehen. Oder vielleicht doch und er ist weg gerannt? Kann es ihm nicht verübeln nach der Nummer.

Aber geben wir der fröhlich gutgelaunten Maggi noch eine Chance. Das Glück war allerdings von kurzer Dauer als wir wieder yeeeahhhh wandern gehen wollten. Auf einen Berg. Aber hey, ich bin ja im Urlaub- ich bin gut gelaunt und die euphorische Maggi macht das mit.  Nach den vielen Treppenstufen und dem steilen Weg nach oben hätte sich die Aussicht auch gelohnt. Aber der netten Maggi wird es ja nicht leicht gemacht. Kaum oben angekommen, fängt es an zu regnen… Story of my Life! Das kann doch nicht dein ernst sein? Und da war sie dann wieder- die mürrische Magdalena. Ich also in bester Laune im tropischen Regen den Berg wieder runtergekragselt.

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Aber so schnell geb ich ja nicht auf. Am nächsten Tag sind wir mit dem Auto los. Unser Ziel war nix anderes als ein Surf Wettkampf der zu dem Zeitpunkt auf Hawaii stattfand. Kein geringerer als die Billabong Pipe Masters Ich könnte jetzt natürlich behaupten ich wüsste was das ist, allerdings hab ich davon vorher noch nie gehört. War aber ein riesen Event. Große Firmen wie Billabong, Vans, etc waren vertreten.

Da waren sie also meine Surferboys. Auf dem Weg dahin gab es noch frische Kokosmilch. Also besser hätte der Tag wirklich nicht anfangen können. Schlechte Laune auf Hawaii ist quasi unmöglich. Der Wettkampf war der Wahnsinn. So hohe Wellen hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Schnell noch mit T-Shirt und Stickern bewaffnet und ab an den Strand. Da musste ich auch mal an meine Jungs daheim denken. Die hätten das ganze noch etwas mehr würdigen können als ich. Hab ja keine Ahnung von sowas-sieht halt gut aus.

Die anderen hatten nach dem Tag das Surf Fieber gepackt- nach meinem kläglichen Versuch auf dem Paddelboard war ich allerdings nicht so begeistert mich wieder auf so ein Ding zu stellen. Hab stattdessen den Tag am Strand verbracht. Könnte also auch schlimmer sein.

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Wir haben dann noch versucht so viel wie Möglich von der Insel zu sehen. Broti und ich sind dann auch noch bei diesem Wasserfall schwimmen gewesen. Die Insel, obwohl es eine der größeren ist und somit die meisten Touris hat, ist einfach wunder wunder schön! Es ist wirklich wie im Paradiese!

An unserem letzten Tag sind wir mit Koffer (und viel weniger Essen im Gepäck) bewaffnet Richtung Flughafen, mit der Annahme das unser Flug um 6 nach Hause geht. Dort angekommen, staunten wir dann nicht schlecht als wir raus fanden das wir einen Nachtflug gebucht hatten. Abflug Nachts um 12. Guuut macht ja nix, ist ja auch erst 11 Uhr früh. (Wie kann das denn bitte 4 Personen entgehen?) Pearl Harbour war auch noch auf unserer To-Do Liste, also keine Panik. Wir also unser Gepäck aufgegeben, den Hafen angeguckt und das Museum. Muss mir jetzt natürlich erst mal wieder den Film angucken. Ist ja schon fast Pflicht.

Wir waren trotzdem viel zu früh am Flughafen, trotz Sightseeing und Essen. Geschlagene 6 Stunden. Leider hatte es auch wieder angefangen zu regnen, deshalb war auch nix mit an den Strand legen. Ich hab trotzdem entspannt. Kennt ihr diese Massagesessel die in den Flughäfen stehen? Die bei denen man sich fragt welcher Idiot bezahlt bitte für sowas? Tja, ich bin so ein Idiot. Völlig durchgeknetet und tiefen entspannt bin ich dann in den Flieger.

Fun Fact: An dem tag kam auch niemand geringeres als der Präsident der Vereinigten Staaten zum Heimaturlaub. Richtig gehört- Obama. Ich hab ihn zwar nicht gesehen, kann aber jetzt behaupten im selben Staat mit ihm gewesen zu sein. Toll.

Die Woche ging natürlich viel zu schnell zu Ende…. An sich hatte ich mir auch vorgenommen die mürrische Maggi noch ein kleines bisschen länger zu ignorieren. Als ich dann allerdings in Shorts und Flipp Flops in Washington am Flughafen stand hätte ich die allerdings am liebsten wieder begrüßt! Wieso hab ich nochmal alle meine Sachen beim Check In aufgegeben? Ach ja, ich war zu faul. Dann eben bei minus Graden wieder Richtung Auto- als hätte ich den Wink gebraucht, aber wir waren wirklich nicht mehr in Hawaii.

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Video #2 von Timon Tyzler unter: Hawaii December ‘15

ganz im zeichen der kunst

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Unter diesem Motto stand mein letzter Ausflug nach Seattle- eigentlich eher unbeabsichtigt. Aber der Reihe nach. Es stand wieder ein Ausflug mit dem College an. Ziel diesmal: Seattle. Und wie es sich eben für die Stadt im Evergreen State gehört, hat es ununterbrochen geregnet. Keine allzu schönen Aussichten um eine Stadt zu erkunden. Deshalb verzog ich mich auch erstmal nach der Ankunft zu meinem guten alten Freund dem Starbucks. Hier ist es schön warm und vor allem eins: Trocken!! Nach einer gewissen Zeit wird aber Kaffee trinken und Leute beobachten auch langweilig. Erst recht wenn man noch 5 Stunden Zeit hat bis der Bus einen wieder Richtung Heimat fährt. Aber auf meinen Starbucks ist Verlass! Gerade in dem Moment wo ich mit mir selber gerungen hab raus in den Regen zu gehen- meine Rettung. Eine Hip Hop Soul Band fängt an zu spielen. Das kann doch kein Zufall sein- da meint es jemand aber wirklich gut mit mir. Also schnell nochmal nachfüllen lassen und ab unter die Leute mischen. (Bin ja schließlich mittlerweile beim Gold-Leven angekommen. Geht glaube ich auch nicht anders wenn an jeder Ecke ein Starbucks ist)

An sich fand ich die Musik echt gut. Mal ein bisschen mehr Rap, mal ein bisschen mehr Soul und natürlich den Breakdance nicht vergessen. Gibt auch schlimmere Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben. Und das auch noch umsonst.

An sich hatte ich immer noch keine Lust draußen im Regen rumzulaufen. Zum Glück war das EMP Museum nicht weit weg. Und ganz ehrlich- ich habe selten so ein cooles Museum gesehen. Sorry aber das war der Shit! Das komplette Museum dreht sich um Musik, Film und Games. Von Nirvana über Hello Kitty bis hin zu Psycho von Alfred Alfred Hitchcock. Alleine der Eingang war schon der Wahnsinn. Eine Reihe von Star Wars Stormtroopern und Darth Vader Masken. Hier könnte es mir gefallen! Das Museum ist an sich in verschiedene Teile untergliedert:

  1. Musik:

Besonders interessant, die Geschichte von Musikern aus Seattle wie Nirvana und Jimmi Hendrix.

Besonders der Nirvana Teil würde jeden Fan durchdrehen lassen. Bemalte Gitarren und Shirts, mal ganz abgesehen von den Dokumentarfilmen. Ich habs gefeiert.

Auf der anderen Seite ein kompletter Akustikraum. Alle möglichen DJ Pulte und Instrumente in Aufnahmestudios. So kann eben jeder Mal sein Talent unter Beweis stellen. Am lustigsten ist es wenn du mit wildfremde Leuten an einem Pult stehst und versuchst durch Knöpfe drücken ein Lied zu kompositionieren. Da merkt man auch mal wer soetwas wie musikalisches Talent hat und wer nicht. Ich mit meiner langjährigen Erfahrungen in Klarinette und Saxophon gehöre natürlich eindeutig zur ersten Kategorie. Nicht. Kann ja nicht mal Noten lesen. Deshalb schnell zum Bereich 2

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2. Games

Also ganz ehrlich, so stelle ich mir auch die Games Com vor. Überall Fernseher und Konsolen. Menschen die über Leinwände verschiedene Spiele spielen. Von X-Box, Playstation bis hin zur Wii. Hier hab ich auch einige aus meiner Gruppe wieder getroffen.

Natürlich gab es dazu noch reichlich Informationen über Game Design, Spieleentwicklung und und und. Macht natürlich nicht so viel Spaß wie das Spiel an sich aber ist ja nicht schlecht mal gehört zu haben.

3. Film

Ich war noch nie der große Horror Film Gucker. Zugegeben „the Ring“ war für mich schon der absolute Horror. Hab es danach auch sein lassen. Ich wusste ja nicht das das nur ein Remake von einem japanischen Film war. Hallo Albträume- ich kann heute Nacht aber sowas von nicht schlafen! Ich hab mir zwar nur die Dokus über die ganzen Horrorfilme angeguckt, aber in diesem dunklen Raum mit diesen ekelhaften schaurigen Geräuschen und Schreien und Kostümen – ne brauch ich nicht nochmal. Natürlich war es Interessant den ganzen Kram hinter den Kulissen zu sehen (ja, ich weiß da stirbt niemand wirklich, das sind Schauspieler blablabla) brauche trotzdem keine aufgeschnittenen Gummibeine zu sehen. Es sieht ja nämlich doch echt aus im Film. Wie hat Eli Roth so schön gesagt: Einem Horrorfilm Produzenten kann man kein größeres Kompliment machen als zu sagen man hat den Film nicht gesehen. Um von den ganzen Masken und Schreien wieder abzulenken schnell in die nächste Abteilung

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Das war auch nichts Geringeres als das

4.Rosarote Glitzer Wunderland von Hello Kitty

Mehr Rosa geht nicht. Die Marke an sich kennt glaube ich jeder. Ich meine, die hat mittlerweile ja sogar einen eigenen Vergnügungspark. Hier einen lieben Gruß an Sophie: Auch wenn du jetzt Heavy Metall hörst, ich kann mich noch sehr gut an deine Hello Kitty Gürtelschnalle erinnern!! Die Geschichte die hinter einer solchen Marke steckt mal zu hören, war wirklich Interessant. Erst recht wenn man mit einer Gruppe Japanischen Austauschstudenten unterwegs ist.

Mal kurz auf die Uhr geguckt, nur um dann festzustellen das die Zeit vorne und hinten nicht reicht. Wo sind denn meine 5 Stunden geblieben? Hab ich echt den ganzen Nachmittag hier verbracht? Bevor es dann zum Bus geht aber noch schnell die Doku über die Seahwaks und ihren Super Bowl Gewinn angeguckt- ein MUSS hier in Seattle- und schon ging es wieder heim. Wenn der Tag sich nicht mal gelohnt hat!

winter is coming

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Ich warte zwar noch sehnlichst auf mein schneebedecktes Winter Wunderland, allerdings bringen die vielen Lichter einen trotzdem in Weihnachtstimmung. Und die Weihnachtsbäume. Und die Zuckerstangen die es hier an jeder Ecke zu finden gibt. Und zu meinem großen Leid, die Weihnachtsmusik die hier rauf und runter läuft.  Die Amerikaner kennen glaube ich wirklich keinen Mittelweg- alles ist direkt so Exorbitant. Uhhhh Fremdwort. Wenn sie was machen, dann richtig! Eben das Land der Superlative. Aber darum geht es mir jetzt eigentlich nicht.

Nach Thanksgiving ist vor Thanksgiving. Das Essen hört hier wirklich nicht auf. Kaum hat sich mein Magen erholt, stand Carols Geburtstag an (Todds Schwester). Ich hatte Sie ja schon bereits an Thanksgiving kennengelernt und sie und ihr Mann wohnen auch nicht weit weg. In Seattle.

Kurze Unterbrechung weil ich das richtig Interessant finde: Carol war eine der ersten 500 Mitarbeiter von Microsoft. Boar Microsoft. Bill Gates. Unglaublich. Die Geschichten über diese Firma in den Anfängen zu hören war echt einmalig. Von Mitarbeitern die auf den Fluren schliefen bis hin zu Bergen von totgeschriebenen Tastaturen. Ich hab mich in San Fransisco schon so über Google gefreut aber jetzt noch das- Wahnsinn!

Gefeiert wurde in einem kleinen Restaurant das Carols Mann gemietet hatte. Richtig schön. An sich war der Geburtstag wie jeder andere auch: Wein, Buffet, Wein, Kuchen, Wein. War für mich ein sehr erfolgreicher Abend. Gibt doch nix besseres als halb angetrunken Torte zu Essen.

Am Dienstag war ich auf meiner/meinem (keine Ahnung) ersten Trivia. Zur Aufklärung:

Trivia und Varia (Pluraliatantum) sind Bezeichnungen für belanglose Informationen oder Wissen, das nur in weiterem Sinne mit einer konkreten Thematik zu tun hat. Triviabedeutet etwa „wissenswerte Kleinigkeiten“, „dies und das“, manchmal auch „Kurioses“ oder „Kuriositäten“. Varia bedeutet wörtlich „Verschiedenes“.

Kurz und knapp: Unnötiges Wissen! Josh auf meinem Marketing Kurs hat mich dazu eingeladen. Kurze Panik- Bist du schon bereit dich als dumme Deutsche zu outen die nichts weiß? Mhm…. Nach fünf Minuten allerdings Entwarnung: Alle anderen waren genauso „dumm“ wie ich. Bei den Fragen aber auch kein Wunder.

  • Wie viele Yards ist Spieler X bei dem Seahawks Spiel gelaufen?
  • In welchen Film spielten Schaupsieler XYZ im Jahr 1995?
  • Aus welchem Song stammen folgende Lyrics?
  • Und und und

Ich war schlecht. Es hat trotzdem viel Spaß gemacht. Werde ich jetzt wohl öfter machen.

Nach unserem Marketing Kurs am nächsten Abend sind Josh und ich dann noch mexikanisch Essen gewesen. Also das werde ich definitiv in good old Germany vermissen. Josh hat mir aber schon versprochen Pakete mit Essen zu schicken. Bin also was das angeht save. Und ihr bekommt nix ab. Sucht euch einen eigenen amerikanischen Freund der euch Essen schickt!!!

Nach dem Essen sind wir dann nochmal losgezogen. Hab ja schließlich Donnerstags frei. Josh hat mir eine Private Tour durch Bellingham gegeben. Downtown, Hafen, Strand. Echt schön. Erst recht wenn es dunkel ist und alle Weihnachtslichter zu sehen sind. Aber dann die Frage- Und nun? Josh kam auf die grandiose Idee sich Hotels von innen anzugucken. Wie? Versteh ich jetzt nicht? Aber uns wurde ja eingetrichtert niemals nein zu sagen. Also schnell an der Rezeption vorbei geschlichen und sich das Hotel angeguckt. Klar, an sich weiß jeder wie ein Hotel aussieht- dieses hatte aber über 20 Weihnachtsbäume. Alle verschieden dekoriert. Hier was es also- mein Winter Wunderland!!!

Hast du auch deine grünen Bohnen gegessen?

IMG_4391Nach gefühlten 5 Kilo mehr auf den Hüften, ist Thanksgiving vorbei. Der November ist auch schon fast rum. Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Bin schon ganze vier Monate hier. Fühlt sich aber eigentlich erst wie gestern an, als ich am Flughafen stand und Tschüss gesagt hab. Aber egal- Thanksgiving: Immer im November feiern die Menschen in den USA Thanksgiving. Da kommen dann überall die Familien zusammen und verbringen einige mehr oder weniger schöne Tage mit Essen. Leckerem Essen. Leckerem viiiiiiiiiiiielen Essen. Doch weshalb feiert man das eigentlich? Thanksgiving heißt übersetzt so viel wie „Danke sagen“. Es ist eine Art Erntedankfest, aber doch anders, als wir es in Deutschland kennen. Ist aber auch egal, ich denke jeder hat schon mal das ein oder andere darüber gehört. Natürlich gab es dieses Jahr besonders viel zum Danke sagen. Also für mich zumindest. Das Jahr hier in Amerika ist nur die Spitze des Eisbergs. Abschluss der Ausbildung und und und.

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Da es ja eben ein Familienfest ist, kamen Todds Schwestern vorbei. Gemeinsam verbrachten wir dann denn gesamten Tag in der Küche. Um auch einen kleinen Beitrag zu dem Ganzen zu leisten, hab ich mich mal an einer Schoko Torte und einem Streuselkuchen versucht. Ich denke mal das hat auch einigermaßen gut geklappt. Insgesamt hatten wir dann 7!!! Kuchen. Verrückt. Es gab: Schokotorte, Streuselkuchen, Apfelkuchen, Pumpkinpie, Schokokirschkuchen, Jellotorte und eine Sahnecremetorte. Puh. Und das war nur der Nachtisch. Neben dem bekannten Truthahn gab es noch Aufläufe, Salate, Kartoffelbrei, Squash (Kürbisbrei), Gemüse und und und. Bin beinahe geplatzt. In unserer Gruppe fand sogar ein Wettbewerb statt, wer am meisten an dem Tag zugenommen hat. Weiß nicht ob ich glücklich oder traurig sein soll- jedenfalls habe ich nicht gewonnen. Dafür konnte Todd einen kleinen Triumph feiern: Ich hab meine Bohnen aufgegessen. „Wie kannst du sagen dass du Thanksgiving gefeiert hast ohne alle zu probieren?“ Recht hat er ja. Kam mir trotzdem wie eine fünfjährige vor. Kurz im Essen rumstochern bis von den „Eltern“ die Augenbrauen hochgezogen werden. Toll jetzt muss ich ja probieren. Und zugegeben es schmeckt ja nicht schlecht. Das war allerdings nur der Anfang. Es folgte ja noch der Kuchen. Pie oder Cake. Ganz ehrlich ich verstehe den Unterschied immer noch nicht. Selbst durch das vorhandene  Anschauungsmaterial wurde mir das nicht wirklich klar. Hab es mittlerweile auch aufgegeben. Hat es jetzt eine Kruste oder nicht? Und kaum denke ich ich hab es verstanden, kommt noch eine Tarte ins Spiel. Unbegreiflich. Egal. Mit vollem Magen ging es dann ins Bett. Allerdings nicht für lange, denn es war ja BLACK FRIDAY!!!

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Wer kennt die Bilder und Videos aus Amerika nicht? Menschen die vor den Kaufhäusern Schlange stehen und sich beim Reingehen beinahe über den Haufen rennen. Das musste ich mir natürlich aus der Nähe angucken!!

Als dann um 5 der Wecker geklingelt hat, war mir das auf einmal gar nicht mehr so wichtig. Aber muss ja quasi sein. Wenn man schon mal hier ist. Ich mich also angezogen und ab nach draußen zum Auto um mich mit den anderen zu treffen. Da hatte ich allerdings die Kälte ein klein wenig unterschätzt.  Mein Auto war komplett eingefroren. Als wäre das nicht schon genug Freude um 5 Uhr Morgens – ich hatte bisher noch keine Möglichkeit (ok das ist gelogen, ich war zu faul oder hab es ständig vergessen) mir einen Eiskratzer fürs Auto zu kaufen. Da stand ich dann also, früh morgens. Lohnt sich das überhaupt? Noch kannst du absagen und wieder ins Haus und in dein warmes Bett gehen weiterschlafen?! Die Neugierde hat dann allerdings doch gesiegt. Und außerdem war ich ja eh schon wach. Aber was mach ich jetzt mit dem Auto? Meine Studend ID war grad zufällig griffbereit. Bekommen ja auch schließlich genug Geld fürs College hier- da kann man auch relativ robuste Karten erwarten. Nach der Hälfte der Scheibe hatte ich dann allerdings auch keine Lust mehr. Wird auch so schon gehen. Immerhin konnte ich jetzt etwas meiner Shoppinglist hinzufügen. Wehe der Tag lohnt sich nicht!! Kaum hatte ich das Auto dann an, trällert mir auch schon „last chrismas“ von Wham entgegen. Geil. Jetzt ist also Weihnachten. Einmal tief durchatmen und ab zu den anderen die bereits vor dem ersten Laden auf mich warten.

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Also ganz ehrlich- ich kann nicht verstehen wer morgens um 6 freiwillig einkaufen geht. Bis man dann die Rabatt schilder sieht. Hier 20% und da mal 50%. Ganz nett. Also an sich. Die Preise hatten sich allerdings kaum von der letzten Woche geändert. So ein Mist. Und dafür bin ich jetzt extra aufgestanden? Nach dem Shoppen ging es dann erstmal Frühstücken. Um 11 war der ganze Spaß auch schon wieder vorbei. Ganz ehrlich? Brauche ich nicht nochmal. So spannend ist es dann doch nicht.

Nicht nur das mein Lieblingsradiosender auf 24/7 Dauerschleife Weihnachtsmusik umgesattelt ist, auch daheim kam später noch mehr Weihnachtsstimmung auf. Wir haben den Baum geschmückt. Also nicht den Weihnachtsbaum. Sondern den großen vor dem Haus. (Mr. Waldarbeiter könnte euch jetzt Name, Herkunft und Alter sagen- ich nicht. Ist halt ein Baum) Das ganze stellte sich dann aber etwas komplizierter heraus als eigentlich geplant.  Der Baum ist fast so hoch wie das Haus. Aber für was hat man denn einen Mann im Haus. Todd hatte da natürlich schon etwas vorbereitet. So eine Art Angel um die Lichterkette um den Baum zu hängen. Nach mehrmaligen umkreisen und ab und dranhängen, waren wir fertig. Kann sich auch wirklich sehen lassen. Am besten aus meinem warmen Zimmer. Von hier hab ich die perfekte Aussicht und brauche nicht mal in die Kälte. Die Weihnachtszeit ist also echt da. Wahnsinn.

Dieser Moment, wenn du im Supermarkt nichts kaufst, an der Kasse vorbei läufst und dir denkst: „Jetzt bloß nicht kriminell aussehen“

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Diesen Moment hat wohl jeder schon mal gehabt. Man weiß dass man nichts Unrechtes getan hat. Man hat nichts kaputt gemacht und nichts geklaut. Der ein oder andere hat vielleicht ein schlechtes Gewissen, weil man sich die Informationen im Laden holt aber dann doch günstiger im Internet bestellt. Aber tief innendrinn weiß man, dass man trotz allem, ein guter Mensch ist. Ein Mensch der den Müll trennt und seine Steuern zahlt.  Und trotzdem versuchen wir mit der allergrößten Anstrengung in den fünf Sekunden an dem wir am Wachmann vorbei laufen nicht kriminell auszusehen.

Jetzt stellt euch das aber bitte an der Amerikanischen Grenze vor. Man versucht nicht den lieben Wachmann im Media Markt zu überzeugen, nein, es ist der freundliche Herr von der Border Patrol. Der Herr der entscheidet ob man in das Land reindarf oder nicht. An sich klappt das auch meistens ohne Probleme. Die kannten mich ja auch noch nicht!!!

Ich fahre nicht gerne über die Grenze. Es ist eben nicht wie in Europa, wo man einfach über die Grenzen hinwegfährt und schwupps in einem anderen Land ist. Hier muss man sich anstellen, seine Dokumente vorzeigen und eben so wenig wie möglich den Eindruck vermitteln das man kriminell ist oder Drogen schmuggeln will. (In Amerika reicht ja auch schon Obst!!!!) Allerdings wird das ganze etwas schwieriger wenn man geschlagene 8!!! Mal in kürzester Zeit über die Grenzen fährt. Ganz ehrlich, ich würde mir das nicht abkaufen. Aber wie das Leben eben so spielt, läuft nicht alles so wie man sich das Wünscht. Der liebe Broti hat mich gefragt ob ich ihn nicht zum Flughafen fahren könnte, da er das Wochenende in Chicago verbringt. Da ich ja nicht nur den Eindruck vermitteln will ein guter Mensch zu sein, sondern einer bin, hab ich natürlich ja gesagt. Also über die Grenze und wieder zurück. (Nr.1+2) Noch kein großes Ding. Allerdings hatten sich Alex und Timon für dieses Wochenende angekündigt. Ziel: Vancouver. Feiern. Ebefalls auf meinem Plan: Auslug mit dem College. Ziel: Große Überraschung, ebenfalls Vancouver. Keine Panik Magdalena, das lässt sich schon alles unter einen Hut bringen.

Mit der College Gruppe ging es dann morgens wieder über die Grenze yeaaahh und abends wieder zurück wuhuuuu. (Nr.3+4) Wie am Flughafen gibt es bei der amerikanischen Grenzkontrolle diesen Scanner der dein Gepäck durchleuchtet. Mittlerweile eine recht langweilige Angelegenheit, so oft wie ich hier bereits geflogen bin. Naja- bis eben ein Officer meinen Rucksack in den Händen hält und mich rauswinkt. Was um Himmels Willen hab ich denn jetzt schon wieder verbrochen?

„Ist das ein Apfel?“

Boar echt jetzt? Nicht schon wieder! Ich hätte anfangen können zu heulen. Echt. Das war wohl nichts mit dem kein Aufsehen erregen oder kriminell aussehen.  An sich sollte man ja eigentlich aus seinen Fehlern lernen. Schaffe ich aber anscheinend nicht so ganz. Ich hab schon wieder Obst in meiner Tasche vergessen. Ist ja nicht so das ich in einer Stunde wieder über die Grenze will. Dachte mir dann gut, schmeißt du eben den Apfel weg und das Problem wäre gelöst. Denkste.

Hier ein kurzer Auszug aus dem Gespräch mit TheRock für Arme:

Er sauer: „Wo ist der Apfel?“

Ich nervös: „Den hab ich weggeschmissen?!“

Er jetzt richtig sauer: „Wer hat dir erlaubt den Apfel wegzuschmeißen???“

ich: „ähm….“ schlucken… „I´m sorry?“

„Zeig mir den Apfel“

Apfel aus dem Müll geholt und gezeigt….. Er begutachtet den Apfel und guckt mich dann an

„Immerhin ist da noch das Label dran- kostet ansonsten 100$…. Ist kein Kavaliersdelikt blablabla…. Wäre es mir nicht Wert wegen einem Apfel…. Blablabla…. Ms. Brendel war das?“

 

Und schon wurde ich in einer Liste eingetragen. Wahrscheinlich unter Obst Schmuggler- ich weiß es nicht. Konnte also nur gut werden wenn ich wieder über die Grenze will.

Aber alles halb so schlimm- bin dann also wieder über die Grenze gefahren (Nr.5) um mich mit den anderen in Vancouver zu treffen. Nachteil an und in Kanada: Ich hab kein Netz!! Sprich kein Navi! Stand dann plötzlich am Aquarium (völlig falsche Ecke) und bin dann im zick zack irgendwie zu den anderen gekommen. Endlich. Auf den Schock erstmal einen Schnaps. Und noch einen. Und noch einen. Basti und ich haben uns dann noch durch die Hintertür in einen Club geschmuggelt. Yeah! Kein Eintritt! Habe das gewonnene Geld dann in Alkohol investiert. Warum auch nicht? Hatten ja ausnahmsweise mal ein Hotel hier.

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Kurz und Knapp- war ein sehr schöner Abend. Feuchtfröhlich. Dementsprechend gut ging es mir auch am nächsten Morgen als der Wecker geklingelt hat. Der liebe Alkohol. Kein guter Freund für mich. Hatte auch nur ganz dezent Kopfschmerzen. Also erstmal raus an die frische Luft. Auf der Suche nach dem Katerfrückstück, haben wir erstmal unsere Autos abgeholt. 18$ für das Parkhaus. Wucher, echt. Weil das Schicksal es gut mit mir meint, hatte ich am Vorabend glücklicherweise das Auto im 8. Stock geparkt. Das hieß dann erstmal Fahrstuhl fahren (weil sind wir mal ehrlich, in der Verfassung wäre ich nicht mal mehr als 10 Stufen gelaufen). Habe in diesem Moment schon den Fahrstuhl und die ganze Welt verflucht. Blöder Morgen. Blöder Alkohol. Niemals hätte ich gedacht das es noch schlimmer kommen kann. Zu meiner großen Begeisterung hatte Basti sein Auto nicht ganz unter Kontrolle, denn plötzlich ging die Alarmanlage an. Der Lärm schön hallend an den Parkhauswänden. Mein Kopf ist beinahe geplatzt! 10 Minuten!!! 10 unfassbare lange Minuten bis das Ding aus war. 10 Minuten in denen ich mein komplettes Leben und meinen Werdegang in Frage gestellt hab. Blöder, blöder Alkohol. Aber jetzt ging es ja zum Glück heim. Also für kurz. Wir wieder über die Grenze (Nr.6) und erstmal heim in mein Bett. Wurde dann von Todd liebevoll mit chinesischem Essen geweckt. Meine Augen müssen gefunkelt haben, denn so glücklich war ich schon lange nicht mehr. Bett und Essen. Herrlich. Das Glück war allerdings nur von kurzer dauer, da ich Broti ja wieder vom Flughafen abholen musste. Also wieder über die Grenze. (Nr.7) Die Grenzbeamten müssen mich mittlerweile echt schon kennen. Die, die immer versucht Obst zu schmuggeln. (unbeabsichtigt, versprochen!) Die, die immer halb verschlafen oder verstrahlt im Auto sitzt. Wundert mich echt das die mich überhaupt noch über die Grenze lassen.  Scheint wohl als könnte ich doch durch meine Ausstrahlung überzeugen. Nicht. Die lieben Herren von der Border Patrol kaufen mir das langsam aber sicher mit dem Obst nicht mehr ab. Wenn Sie wüssten meine Herren. Das ist keine Absicht, ich bin tatsächlich so planlos!

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hello from the other side

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Dieser Moment, wenn du deine Freunde auf der Straße siehst und 5 Meter früher schon anfangen musst zu grinsen. Dämlich zu grinsen. Über das komplette Gesicht. So oder so ähnlich lief das Wiedersehen mit Didi ab. Wie Pinguine watschelnd und lauthals schreiend. Was die anderen Leute denken? Uns doch egal! Schließlich habe ich die liebe Dezire schon knapp 4 Monate nicht mehr gesehen. Nach den vielen Umarmungen und Freudenschreien sind wir auch schon los. Unser Ziel: Der Grand Canyon.

Nach der letzten Woche im Schnee hab ich mich diese Woche sehr auf die Hitze in Phoenix gefreut. Sprich alle noch vorhandenen Sommersachen eingepackt und die Winterjacke in Bellingham gelassen. Fehler. Schwerer schwerer Fehler. Mit jeder gefahrenen Meile wurde es kälter. Und kälter. Und kälter. Hallo? Ich dachte in Arizona ist es heiß. Wüste? Kakteen? Diese Regel trifft wohl nicht auf den Norden Arizonas zu, wo der Grand Canyon liegt. Also das hätte mir ruhig mal einer sagen können. (Mein Gastpapa Todd hat noch gemeint check das Wetter bevor du fliegst. Es kann kälter werden hat er gesagt. Verpeilt wie ich manchmal eben bin, hab ich das auch gemacht. Also für Phoenix und nicht für den Grand Canyon. Hab natürlich nicht verstanden was er gemeint hat bei fast 30 Grad. Am Canyon dann angekommen, fiel es mir dann natürlich wie Schuppen von den Augen. Danke für die Warnung Todd- hab sie nicht verstanden)

Hier liegt Schnee. Und es ist kalt. Natürlich nicht so viel wie im Yellowstone Park, allerdings doch genug das ich in meinen Vans und Hollister Jacke friere. Wieder einmal bin ich verblüfft und verwirrt über meine neue Heimat. Selbst die Wüste ist hier nicht das was sie sein sollte. Glücklicherweise war Didi dann doch ein klein wenig mehr vorbereitet und hat mir noch eine Jacke gegeben. Wer jetzt  aber denkt ich wäre tatsächlich mal mit einem Profi unterwegs irrt sich. Didi ist nicht weniger, sonder vielleicht noch mehr tollpatschig und verplant wie ich. Kein Wunder das wir uns so gut verstehen. Es hat keine 5 Minuten gedauert bis Didi geblutet hat. Verletzt. An einem Stein. Beim hinfallen. Aber unsere Stimmung kann keiner, nicht mal der blöde Schnee oder das Blut, kaputt machen. Wir sind schließlich zusammen unterwegs und das an einem der schönsten Orte in Amerika. Und es gibt ja schließlich eine Heizung im Auto.

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Die haben wir auch dringend gebraucht als wir uns am nächsten Tag den Sonnenaufgang angucken wollten. Um 5 Uhr morgens klingelt der Wecker. Didis liebevoller und ruhiger Wecker. Ein Mix aus sanften Klängen des Hardcore Technos. In voller Lautstärke. Wie ich ihn hasse. Dieser scheiß Klingelton hat mich in Geisa schon jeden Morgen aus dem Schlaf gerissen. Blödes, blödes Teil. Aber nur weil ich jetzt die Augen aufhabe, bedeutet das ja noch lange nicht das ich auch wach bin. Das ist das Problem wenn man mit zwei Morgen Muffeln unterwegs ist. Man kommt ja doch nicht wie geplant los. Wie zwei Zombies uns zum Auto geschleppt nur um dann im Auto zu sitzen und halb zu erfrieren. Jetzt waren wir dann auch wach.

Sind dann zu einen der vielen Aussichtspunkte gefahren und haben uns den Sonnenaufgang angeguckt. Traumhaft. Die Sonne taucht den kompletten Canyon in Rot. Da steigt man gerne aus dem warmen Auto und friert. Andere Menschen waren schlauer wie wir und hatten Decken dabei. Nach diesem Wahnsinnsmoment sind wir dann erstmal wieder ins Hotel frühstücken. Tee, Kaffee, Kakao. Hauptsache warm!!!!

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Leider war meine Zeit in Arizona schon fast abgelaufen. Morgens um 6 (WIRKLICH liebe Airline- muss das sein?????) ging mein Rückflug. Also noch versuchen so viel wie möglich von Didis neuer Heimat zu sehen. Phoenix ist echt riesig! Von der Fläche 5-6-mal größer als Seattle. Und selbst da schaff ich es nicht von A nach B ohne Umwege. Aber zum Glück gibt es ja Smartphones mit Navi. Die Landschaft ist auch das komplette Gegenteil von Washington. Alles so braun und warm, hier und da Kakteen, die Sonne. Ja klar Wüste, ich weiß. Trotzdem sehr sehr schön.

Was machen also zwei 22 jährige Mädels an einem Abend in einer Studentenstadt wie Phoenix? Richtig- Feiern! Muss ja eh um 4 Richtung Flughafen. Da lohnt sich Schlafen ja auch nicht wirklich. Bei Didi fertig gemacht und ab ging es ins Partyviertel Old Town in Scottsdale. Atmosphäre vergleichbar mit einem etwas hochwertigeren Malle. Ein Vorteil wenn man nur mit Mädels unterwegs ist? Man muss nirgendswo anstehen.

Julia, Theresa, Aylin? Alle anderen dürfen diesen Absatz gerne überspringen! Selbst hier am anderen Ende der Welt werde ich noch vom gleichen Typ Mann angesprochen. Ich sag nur Palazzo und Lippenstift. Das lass ich mal so stehen.

Da Didi und ich beide gerne House und Techno Musik hören, und auch auf derartige Festivals in Deutschland gegangen sind, tanzen wir eben auch wie es sich in Deutschland so gehört. Shuffeln. Der einzige Unterschied zu daheim- das kennt hier keiner. Wir waren also die einzigen die wie blöd auf der Tanzfläche rum gehüpft sind. War schon verdammt lustig. Bis sich dann plötzlich ein Kreis um uns gebildet hat. Dance Battle. Jeder mehr oder weniger gut begabte Tänzer ist in den Kreis und hat gezeigt was er kann. Und das alles startet nur weil zwei Deutsche dachten sie müssten mal tanzen. Ich hab selten so gelacht. Wunderschöner letzter Abend für ein tolles Wochenende!!!

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Vom Club ging es dann direkt zum Flughafen. Hatte meinen ganz persönlichen Walk of Shame durch das Terminal. Lippenstift und Backpackerrucksack. Finde ich sollte man öfter tragen. Leider musste ich mich dann von Didi verabschieden. Wäre ich nicht zu müde gewesen, wären die Tränen geflossen. Wird mit der Zeit dann noch nicht einfacher. Schnell durch die Security und dann hieß es warten. Zu diesem Zeitpunkt war ich dann über 24 Stunden wach. Hätten uns echt einen anderen Tag für den Sonnenaufgang aussuchen können. Am Warten, musste ich mich echt zusammenreißen nicht direkt einzuschlafen. Die Leute haben eh schon blöd geguckt, da brauche ich ihnen nicht noch einen Grund geben. Irgendwann war es dann auch endlich soweit und ich durfte in den Flieger. Ich wollte nur noch schlafen!! Zu meiner großen Begeisterung, saß ich dann auch direkt am Eingang vom Flieger. Direkt an der Tür. Sonst hätte ich die zusätzliche Beinfreiheit wohl gefeiert. Aber nicht heute. Nicht in diesem Moment. Nicht morgens um 6. Nicht wenn es verdammt kalt ist. Die Stewardessen alle im Dicken Mantel die Leute begrüßt (ehrlich- Phoenix was ist mit dir los? Wo ist die Hitze?) und ich direkt daneben. Mit halb offenen Augen. Der Lippenstift wahrscheinlich total verschmiert und ohne Jacke. Das Schicksal meint es wohl echt nicht gut mit mir- Ich wollte doch einfach nur schlafen!!! Nach einer Gefühlen Ewigkeit wurden dann auch endlich die Türen geschlossen und ich konnte schlafen. Endlich. Beim Aufwachsen setzten wir gerade zum Landen an. Ich war wieder daheim- Hallo mein grünes, verregnetes Bellingham. Es waren zwar nur vier Tage aber du hast mir gefehlt. Vielleicht war es aber auch nur die Vorfreude auf mein Bett.

FALL VIDEO

 

by Sebastian Probst

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